Im Team zur Bronzemedaille!

Im Team zur Bronzemedaille!

Datum:
Ort:
Tokyo
Lesedauer:
2 MIN

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Alle für einen und einer für alle: Diesem Motto hat das deutsche Mixed-Team im Kampf um die Bronzemedaille im Judo-Tempel Nippon Budokan alle Ehre gemacht. Gegen die Niederlande zeigten die sechs Judoka starken Teamgeist und wurden dafür mit dem olympischen Edelmetall belohnt – mit dabei Sportsoldat|in Stabsunteroffizier Anna-Maria Wagner und Stabsunteroffizier Karl-Richard Frey.

Zwei Judoka im Kampf

Weltmeisterin Anna-Maria Wagner überzeugt auch in Tokio. Im Mixed-Team-Wettkampf besiegt sie die Niederländerin Guusje Steenhuis.

AFP/Franck Fife

Mit Bronze im Mixed feiern die deutschen Judoka einen gelungenen Abschluss starker Olympischer Spiele. Immenser Teamspirit und große Leidensfähigkeit waren die Schlüssel zum Erfolg.
Sportsoldat Stabsunteroffizier Karl-Richard Frey aus der Sportfördergruppe in Köln schmiss Sebastian Seidl im Rausch der puren Freude über Bronze krachend auf den Rücken, dann ließen die deutschen Judoka ihren Helden im legendären Kampf-Tempel Nippon Budokan durch die Luft fliegen. „Ich würde sagen, wir haben Geschichte geschrieben“, jubelte Polizeioberwachtmeister Seidl überschwänglich, nachdem das Mixed-Team im ersten Mannschaftswettkampf der Olympia-Historie eine Medaille gesichert hatte. „Den Tag“, sagte der Bayer, „wird keiner von uns in seinem Leben mehr vergessen.“
Mit einem 4:2 über die Niederlande bescherte das Mixed-Team dem Deutschen Judo-Bund die dritte Medaille zum Abschluss der Kämpfe in Tokio, nach dem entscheidenden Punkt durch Seidl gab es kein Halten mehr. „Wir haben dank unseres Teamspirit diese Medaille geholt“, sagte Weltmeisterin und Sportsoldatin Stabsunteroffizier Anna-Maria Wagner, die schon Einzel-Bronze gewonnen hatte - und von Seidl schlichtweg zum „Super Hero“ erklärt wurde.
Denn Deutschlands beste Judoka hatte sich in ihrem Einzel-Wettkampf am rechten Ellenbogen verletzt und war in den drei Kämpfen bis zum Duell um Bronze geschont worden. „Die Ärzte haben mir das Go nicht gegeben. Aber ich habe gesagt: Wenn es wirklich darauf ankommt, gebe ich alles“, erzählte die 25-Jährige aus der Sportfördergruppe Köln: „Es ist alles ganz egal. Die Medaille ist da, dafür würde ich auch ohne Arme auf diese Matte gehen.“
Auch Eduard Trippel, der schon am Mittwoch trotz Schulterproblemen sensationell die Silbermedaille gewonnen hatte, biss am Samstag nochmals auf die Zähne und kämpfte zwei Runden. „Es ist sicher nicht das Gesündeste“, sagte der 24-Jährige grinsend: „Aber für eine olympische Medaille tut man schon einiges.“
Beinahe war es dem DJB-Team im Viertelfinale sogar gelungen, Weltmeister und Topfavorit Japan zu stürzen. „Ich glaube“, sagte Stabsunteroffizier Anna-Maria Wagner, „es hat schon lange nicht mehr jemand so stark gegen Japan gekämpft.“ Nach einer 2:0-Führung gab es aber eine 2:4-Niederlage, und mit dem Umweg über Hoffnungsrunde das bronzene Happy End gegen die Niederlande.
Mit immensem Teamspirit hatten die deutschen Athleten das Nippon Budokan trotz leerer Tribünen zum Beben gebracht, peitschten jeden Kämpfer mit gewaltiger Lautstärke nach vorne und bejubelte so die entscheidenden Siege von Wagner, Seidl, Dominic Ressel und Theresa Stoll. „Es geht zwar immer einer auf die Matte“, sagte Anna-Maria Wagner, „aber man spürt alle auf der Matte.“
Dieser Zusammenhalt kam bei der olympischen Premiere des Mixed-Wettbewerbs besonders zum Tragen - und genau das hatte sich die Mannschaft auch vorgenommen. „Wir sind ein Team, bei uns kämpft jeder für jeden“, berichtete Seidl vom gemeinsamen Teamspruch: „Alle für einen, einer für alle. Genau so haben wir heute gekämpft, das muss man uns erstmal nachmachen.“

Zwei Sportler im Kampf um die Bronzemedaille im Judo-Teamwettkampf.

Sportsoldat Stabsunteroffizier Karl-Richard gibt während seines Kampfes für das Team alles.

AFP/Jack Guez


von SID ml er cp   E-Mail schreiben

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Die XXXII. Olympischen Sommerspiele 2020 finden in Tokio vom 23. Juli bis zum 8. August 2021 statt. In 33 Sportarten und 51 Disziplinen werden insgesamt 339 Wettbewerbe ausgetragen und Olympiasiegerinnen und -sieger gekürt. In fast allen Sportarten sind Sportsoldatinnen beziehungsweise -soldaten vertreten.

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