Die sechs Schiffe der Klasse 404 sind das starke Versorgungsrückrat für Bootsgeschwader. Sie erhöhen deren Durchhaltefähigkeit in See wesentlich. Dabei geht das Leistungsspektrum der sogenannten Tender über das Bevorraten und Abgeben von Kraftstoff, Frischwasser, Ersatzteilen, Proviant und Munition hinaus.
Speziell für Minenjagdboote nehmen die Unterstützungsschiffe Experten für Wartungs- und Reparaturarbeiten mit an Bord: die Systemunterstützungsgruppen mit eigener Werkstatt in Containern. Überhaupt: Das Baukastenkonzept, 25 Standardcontainer an Oberdeck lagern zu können, bietet bei Bedarf Raum zum Einschiffen eines Stabes für einen Bootsverband. Mit entsprechender Kommunikationstechnik wird der Tender so zur Führungsplattform, auch als Flaggschiff im multinationalen Rahmen.
Auf allen Tendern der Elbe-Klasse können auf dem Flugdeck Hubschrauber bis zur Größe eines NHNATO-Helicopter-90 NTHNaval Transport Helicopter Sea Lion landen und starten. Sie erweitern mit Lasttransport die Versorgungskapazität und helfen notfalls mit Rettungsflügen. Das Schiffslazarett verfügt über telemedizinische Anbindung.
Innerhalb ihrer Klasse 404 ist die „Main“ auf Einsätze mit U-Booten spezialisiert. Dieser Tender ist zum Beispiel zuständig für den Nachschub an Torpedos. Bei Manövern übernimmt seine Crew das Bergen von Übungstorpedos. Die „Main“ ist außerdem mit einer Batterieladestation für U-Boote, eigenem Sonar, stationärer Taucherdruckkammer und dem sogenannten Unterwassertelefon zur Kommunikation mit U-Booten ausgerüstet.
Die Tender der Elbe-Klasse versorgen nationale wie multinationale Bootsgeschwader mit allen einsatzwichtigen Gütern in See.
Bundeswehr/Steve Back
Maẞe |
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Versorgungskapazität (Eigen- und Fremdversorgung) |
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Besatzung und Sonstiges |
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Die Tender unterstützen auch multinationale Marineverbände: Hinter der „Rhein“ folgt hier bei einer Geschwaderübung mit Minenjagdbooten ein norwegisches Boot.
Bundeswehr/Marcel Kröncke
Ein Minenjagdboot macht an der Steuerbordseite vom Tender „Donau“ fest. Von ihm übernimmt die Bootscrew Kraftstoff, Wasser, Proviant oder Munition – und lässt Spezialisten für Wartung und Reparatur an Bord kommen.
Bundeswehr/Marcel Kröncke
Der Tender „Mosel“ und ein Minenjagdboot bei einer wichtigen seemännischen Übung: Auch im Zeitalter der Digitalisierung hilft den Besatzungen eine Abstandsleine bei der sicheren Parallelfahrt.
Bundeswehr
Auf dem Flugdeck der Tender können Hubschrauber landen, starten und betankt werden: Ein Sea King Mk41 fliegt in See die „Donau“ an. Hubschrauber machen die Dienstleistungen von Versorgungsschiffen noch flexibler.
Bundeswehr/Steve Back
Die „Main“ erfüllt die Standardaufgaben der Tender mit besonderem Schwerpunkt: Versorgung von U-Booten. Erkennbar in der Mitte an Oberdeck ist ihr Aufbau für den Torpedo-Transport und eines der beiden Torpedo-Bergeboote sowie der Spezialkran
Bundeswehr/Marcel Kröncke
Die „Rhein“ übt die Selbstverteidigung: Der Tender kann mit seinen Marineleichtgeschützen, schweren Maschinengewehren und Handwaffen eine Speedboot-Attacke abwehren.
Bundeswehr/Ricarda Schönbrodt
Jeder Tender der Elbe-Klasse, mit Ausnahme der „Main“, kann bis zu 25 Standard-Container von 20 Fuß Länge transportieren. Sie bewältigen die Lasten mit ihrem eigenen 12-Tonnen-Hebekran.
Bundeswehr/Martin Steffens
Ein Sanitätsbootsmann versorgt im Schiffslazarett einen Verletzten. Im Einsatz sind Ärzte mit an Bord des Tenders. Ihnen steht auch telemedizinisches Equipment zur Verfügung.
Bundeswehr/Jane Schmidt
Ein Schiffstechniker kontrolliert den Antriebsdiesel auf der „Mosel“: Mit rund 3.300 PS bringt er den Tender auf eine Höchstgeschwindigkeit von 15 Knoten.
Bundeswehr/Sascha Jonack
Tender lassen sich weltweit einsetzen: Die „Werra“, hier bei der Operation EUNAVFOREuropean Union Naval Force MEDMediterranean Sophia im Mittelmeer 2015, hat ein Rettungsnetz ausgebracht und einen Sonnenschutz über ihr Flugdeck gespannt.
Bundeswehr/Jane Hannemann
Tender „Mosel“ läuft 2013 als Flaggschiff des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Marineverbandes SNMCMGStanding NATO Mine Countermeasures Group 2 einen Auslandshafen an. Dort kann er zur umweltgerechten Entsorgung den an Bord gestauten Abfall an Land bringen.
Bundeswehr/Mark Dopiz
Wieder zu Hause: Der Marinestützpunkt in Kiel ist der Heimathafen aller Tender, bis auf die „Main“. Hier haben „Werra“ und „Rhein“ an der Gorch-Fock-Mole festgemacht.
Bundeswehr/Marcel Kröncke