Nicht nur Wettervorhersagen für die NATO - die MN MSG
Nicht nur Wettervorhersagen für die NATO - die MN MSG
- Datum:
- Ort:
- Euskirchen
- Lesedauer:
- 2 MIN
Stephan Albrecht ist Meteorologe. Am Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr arbeitet er in der Multinationalen METOC (Meteorology/Oceanography) Support Group – der MN MSG. Diese Gruppe erstellt Wettervorhersagen, aber auch bestimmte Produkte, wie beispielsweise Seegangsvorhersagen, Aussagen über Wassertemperatur oder auch Sichtvorhersagen für NATO- und EU-Missionen.
Herr Albrecht, was ist denn die MN MSG?
Die MN MSG ist neben der Multnationalen Geospatial Support Group eine der beiden multinationalen Dienststellensegmente im Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBwZentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr) die dem Kommandeur ZGeoBwZentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr direkt unterstellt sind. Sie deckt den meteorologisch-ozeanographischen Teil des Geoinformationsbedarfs ab und erhält Ihre Aufträge direkt vom Headquarter SHAPESupreme Headquarters Allied Powers Europe des Allied Command Operations der NATO und in der Zukunft, bei europäisch geführten Missionen, auch vom EUMS – dem Militärstab der Europäischen Union.
Was bedeutet METOC?
METOC ist die Abkürzung für meteorologisch/ozeanographisch. Hinter diesem Begriff verbergen sich alle Aspekte, die die meteorologischen und ozeanographischen Gegebenheiten und Bedingungen berücksichtigen, den Impact von Wetter und Klima auf die Operationsplanung und -führung zu erfassen. Dies können umfassende Wettervorhersagen sein aber auch nur bestimmte Produkte, wie zum Beispiel Seegangsvorhersagen, Aussagen über Salzgehalt und Wassertemperatur oder auch Sichtvorhersagen.
Seit wann gibt es die MN MSG und warum wurde sie gegründet?
Nach der Krimkrise im Jahr 2014 haben die Nato-Mitgliedstaaten beschlossen, ihre Verteidigungsdoktrin neu zu ordnen und auszurichten. Dies beinhaltete auch die gemeinsame Entwicklung und Bereitstellung von Unterstützungsleistungen von Mensch, Material und wissenschaftlichem Know-how für künftige NATO-Operationen. Ein Projekt daraus ist der GeoMETOC Support, worauf letztendlich auch die Aufstellung der MN MSG fußt. Auf der Grundlage: “One theatre - one forecast“ sollen einheitliche Produkte durch die dafür verantwortlichen Führungsnationen – Lead Nations – bereitgestellt werden. Deutschland ist beispielsweise als Lead Nation für die Operation Sea Guardian im Mittelmeer und für den KFORKosovo Force Einsatz verantwortlich.
Was sind Ihre Aufgaben als Meteorologe?
Zu den Hauptaufgaben gehört die tägliche Erstellung einer detaillierten Planungsvorhersage für den Mittelmeerraum mit einer Gültigkeit von 120 Stunden in Karten und Textform (englisch). Dies geschieht an sieben Tagen in der Woche. Hierbei gilt, Wetterfelder nach bestimmten Kriterien herauszuarbeiten und entsprechende Beschreibungen der Wettersituation und Warnungen für dieses Gebiet zu erstellen. Daneben sind die Meteorologen bei der Entwicklung von Kartenprodukten und Entscheidungshilfen, die sich aus einem speziellen Forderungskatalog für die METOC Unterstützung ergeben, tätig. Nach einmaliger Erstellung der Produkte werden diese dann künftig automatisiert den Bedarfsträgern zur Verfügung gestellt. Ähnlich verhält es sich auch bei anstehenden NATO geführten Übungen.
Macht Ihnen Ihre Arbeit Spaß?
Meine Arbeit ist abwechslungsreich und interessant. Die MN MSG ist noch im Aufbau begriffen. Es ist herausfordernd beim Aufbau dabei zu sein. Außerdem übt es einen besonderen Reiz aus, in einem international besetzten Umfeld zu arbeiten.