Wenn kein Fahrzeug stillstehen darf: Ein Mechatroniker in Litauen
Aufklärung- Datum:
- Ort:
- Litauen
- Lesedauer:
- 2 MIN
Als Kraftfahrzeug-Mechatroniker sorgt Stabsunteroffizier Mike S*. bei der Mission Vigilant Owl in Litauen dafür, dass die hochspezialisierten Fahrzeuge des Bataillons Elektronische Kampfführung 911 auch unter extremen Bedingungen einsatzbereit bleiben. So hält er die Truppe mobil und leistet einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Mission.
Mit 27 Jahren blickt der verheiratete Soldat und Vater einer kleinen Tochter bereits auf fast zehn Jahre Dienstzeit bei der Bundeswehr zurück. Seine Ausbildung als Kraftfahrzeug-Mechatroniker für Nutzfahrzeuge absolvierte Mike über eine ZAW . Während die zivile Ausbildung dreieinhalb Jahre dauert, wurde der Lehrstoff bei der Bundeswehr in nur 21 Monaten vermittelt – eine intensive, aber lohnenswerte Zeit, die Theorie und Praxis eng verknüpft.
Sein Alltag während der Mission VIGOVigilant Owl ist alles andere als planbar. „Mal brennt die Hütte und es gibt kein Halten mehr, mal warten wir auf dringend benötigte Ersatzteile, ohne die wir die Arbeit nicht beenden können“, schmunzelt der begeisterte Schrauber. Die Aufgaben reichen von Instandsetzungen über Fristen- und Ausbesserungsarbeiten bis hin zur Vor- und Nachbereitung der eigentlichen Mission. Abwechslung ist dabei garantiert – und jede Aufgabe trägt dazu bei, die Einsatzbereitschaft des gesamten Bataillons sicherzustellen.
Besondere Herausforderungen sind die komplizierten Instandsetzungsarbeiten an den spezialisierten EloKaElektronische Kampfführung-Fahrzeugen. Während der Mission kommen diese Maschinen nicht selten an ihre Belastungsgrenzen, und wenn etwas kaputtgeht, muss es sofort ausgetauscht werden. „Das ist eine Belastungsprobe, da man im normalen Dienst in Deutschland nicht alltäglich an solchen Fahrzeugen arbeitet“, sagt der Mechantroniker.
Von den größten Fahrzeugen bis zu den kleinsten Einzelteilen: Die ständige Wartung ist das A und O
Bundeswehr/Lea BacherleBestens vorbereitet: 21 Monate Ausbildung tragen Früchte
Bundeswehr/Lea BacherleDie aktuelle Auslandsverwendung in Litauen ist die zweite für den Stabsunteroffizier, der bereits 2024 an VIGOVigilant Owl teilnahm. Auch während dieser Zeit leistete er mit seinem Team einen wertvollen Beitrag zur Einsatzbereitschaft der deutschen Einsatzkräfte. Trotz aller Anstrengungen überwiegt für ihn der positive Eindruck: die Zeit sei lehrreich, fordernd und im Großen und Ganzen auch erfüllend. „Natürlich gibt es harte Tage, doch genauso viele Momente, in denen die Kameradschaft trägt“, betont Mike.
Was ihn besonders beeindruckt, ist die Vielfalt der Fähigkeiten, die in einem so großen Bataillon wie dem EloKaBtlBataillon für Elektronische Kampfführung 911 zusammenkommen. Jeder bringt andere Stärken mit, und am Ende funktioniert es genau durch diese Vielfältigkeit so gut: Jeder hilft, jeder gibt sein Bestes und gemeinsam wächst das Team an den Aufgaben. Für Mike S. bedeutet das nicht nur berufliche Erfahrung, sondern auch Stolz, Teil dieses großen Ganzen zu sein. Gleichzeitig ist allerdings der mentale Spagat zwischen Dienst im Ausland und Familie zu Hause eine Belastung: „Ich vermisse meine Frau und meine Tochter – und freue mich, sie bald wiederzusehen“, beendet er das Gespräch.
* Name zum Schutz des Soldaten geändert