Heer
Grünes Wochenende

Ein starkes Band zwischen Aktiven und Reservisten

Ein starkes Band zwischen Aktiven und Reservisten

Datum:
Ort:
Lüneburg
Lesedauer:
2 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Schießen mit dem Gewehr G36, Befragung eines Kriegsgefangenen, taktische Gefechtsfeldauswertung, militärischer Erkennungsdienst und einen Kameradschaftsabend. Das alles erleben Reservisten und Soldaten am „Grünen Wochenende“ des Aufklärungslehrbataillons 3.

Ein Soldat visiert mit dem Maschinengewehr am Boden liegend das Ziel an, ein zweiter assistiert ihm.

Oberstleutnant der Reserve, Andreas Freiherr von Jena, im scharfen Schuss mit dem neuen Maschinengewehr MG5

Bundeswehr/Timo Radke

Das sogenannte Grüne Wochenende wird für die Mitglieder der Reserveoffizier-Vereinigung Spähkreis 3 ausgerichtet. Es soll die enge Zusammenarbeit zwischen aktiver Truppe und Reserve untermauern. Die Spähkreis-Mitglieder erhalten die Möglichkeit, sich über die aktuellen Entwicklungen in der Truppe zu informieren und ihre militärischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen: „Für uns als Aufklärungslehrbataillon 3 ist es schon seit jeher ein wichtiges Anliegen, dass sich Kameradschaft und die gemeinsamen Grundüberzeugungen nicht nur auf die aktive Dienstzeit unserer Soldaten beschränken. Insofern ist es bereits seit vielen Jahren gute Tradition, die besondere Verbindung zwischen Aktiven und Ehemaligen weiterhin mit Leben zu füllen“, erklärt der Kommandeur der Lüneburger Aufklärer, Oberstleutnant Hendrik Staigis, die Grundidee des Grünen Wochenendes.

Das MG5 im scharfen Schuss

Das Grüne Wochenende beginnt mit einer Mitgliederversammlung des Spähkreises 3 am Freitagabend in der Theodor-Körner-Kaserne. Am Samstag können die Reservisten ihre Schießfertigkeiten an der Standortschießanlage Wendisch Evern unter Beweis stellen. Neben den bereits bei vielen Teilnehmern bekannten Waffen, dem Gewehr G36 und der Maschinenpistole MP 7, kommt das neue Maschinengewehr MG5 zum Einsatz. Die Lüneburger Aufklärer üben seit Mitte 2018 damit. Es soll langfristig das MG3 in der Bundeswehr flächendeckend ablösen. Auch mit dem neuen Maschinengewehr wussten die 35 Gästeschützen mit guten Schießleistungen zu überzeugen, „Die Motivation stimmte und auch Ihre Schießergebnisse können sich absolut sehen lassen“, zog der Leitende des Schießens, Hauptfeldwebel Serdar Emre, ein positives Zwischenfazit.

Erkennen und auswerten

Junge Soldaten schauen sich verschiedene Maschinengewehre an.

An der Station Militärischer Erkennungsdienst untersuchen Soldaten Handfeuerwaffen anderer Länder. Es sind demilitarisierte Ausstellungsstücke von Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr.

Bundeswehr/Timo Radke

Am Nachmittag erhielten die Reservisten einen Einblick in die Tätigkeitsfelder der Lüneburger Feldnachrichtenkräfte. Hier konnten sie nicht nur die Befragung eines fiktiven Kriegsgefangenen mitverfolgen, sondern wurden auch über das Aufgabenspektrum des Militärischen Erkennungsdienstes (MEDMediterranean) informiert. Der MEDMediterranean befasst sich mit der Frage, welches Wehrmaterial die Soldaten anderer Streitkräfte nutzen, dazu gehören auch verschiedene Maschinengewehre. Diese genau zu kennen, ist momentan besonders wichtig für die Lüneburger Feldnachrichtenkräfte. Denn das Bataillon steht bis Ende 2020 für die Schnelle Eingreiftruppe der NATONorth Atlantic Treaty Organization, die Very High Readiness Joint Task Force (Land) bereit.

In einer dritten Ausbildungsstation wurde die Fähigkeit der taktischen Gefechtsfeldauswertung (TGA) vorgestellt. Fremde Dokumente und elektronische Speichermedien haben bekanntlich einen großen Wert, um Informationen über einen militärischen Opponenten zu erhalten. Bei der TGA werden elektronische Speichermedien wie Festplatten, SIM-Karten oder USB-Sticks erfasst, gesichtet, übersetzt und kategorisiert. Hierfür ist eine umfassende technische Ausstattung erforderlich, die den Reservisten bei der Station TGA durch Fachpersonal detailliert vorgestellt wurde.

Kameradschaftsabend mit Musik

Ein Orchester gekleidet in blauen Anzügen spielt stehend im Freien, zahlreiche Soldaten hören zu.

Das Stadtorchester Lüneburg leitet den Kameradschaftsabend feierlich mit einer Serenade ein

Bundeswehr/Timo Radke

Den Abschluss des Grünen Wochenendes bildet ein Kameradschaftsabend, den das Stadtorchester Lüneburg mit einer feierlichen Serenade eröffnete. Als Dankeschön für die exzellente Ausrichtung des Wochenendes überraschen die Spähkreis-Mitglieder die Soldatinnen und Soldaten der dritten Kompanie: Der stellvertretende Vorsitzende des Spähkreises 3, Bjarne Petersen, überreicht an Kompaniefeldwebel Burkhard Cohrs und Kompaniechef Christian Ehret eine neue Kompaniefahne, die die Soldaten der 3. Kompanie in Zukunft bei offiziellen Anlässen sowie in den Auslandseinsätzen begleiten wird.

von Timo Radke

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Der Spähkreis 3 wurde 1975 von Reserveoffizieren gegründet. Zweck dieses eingetragenen Vereins ist es, auf überparteilicher Basis über Aufgaben und Funktionen der Bundeswehr und über das Gefüge zwischen ziviler und militärischer Verteidigung zu informieren sowie Kontakte zwischen Bundeswehr und der zivilen Öffentlichkeit herzustellen und zu pflegen. Dabei hält der Spähkreis 3 seit seinem Bestehen engen Kontakt zum Aufklärungslehrbataillon 3, seiner militärischen Heimat. Soldaten und Reservisten bilden sich beispielsweise gemeinsam sicherheitspolitisch weiter, veranstalten die Grünen Wochenenden und nehmen an der Segelregatta anlässlich der „Kieler Woche“ teil.