Regierungspräsidentin besucht Bundeswehrinstitute
Regierungspräsidentin besucht Bundeswehrinstitute
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- München
Am 30. September begrüßte die Kommandeurin der Sanitätsakademie, Frau Generalstabsarzt Dr. Gesine Krüger, die Regierungspräsidentin von Oberbayern, Frau Maria Els, an der Dienststelle im Münchner Norden. Anlass war der Besuch der drei in der Ernst-von-Bergmann-Kaserne ansässigen Institute des medizinischen ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Schutzes.
A-, B- und C-Bedrohungen: gemeint sind mit diesen Begriffen die Gefahren und Risiken, die eine gewollte, aber auch ungewollte Freisetzung von radiologischen, biologischen und chemischen Stoffen mit sich bringen. Im Gespräch mit dem Abteilungsleiter Medizinischer ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Schutz, Oberstarzt Salvatore Schmidt, erhielt Frau Regierungspräsidentin Els einen Überblick über die aktuellen Handlungsfelder des medizinischen ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Schutzes. Die schnell verlegbare Task Force des medizinischen ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Schutzes setzt sich aus Angehörigen der drei Ressortforschungsinstitute zusammen, die im weiteren Verlauf besucht wurden.
Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger
Der Schutz vor biologischen Kampfstoffen ist der Auftrag des Institutes für Mikrobiologie der Bundeswehr. Das Spektrum der Diagnosemöglichkeiten reicht dabei von Erregern der Pest oder des Milzbrands bis hin zum aktuell bestimmenden Virus SARSSchweres Akutes Respiratorisches Syndrom-CoV-2. Das Institut ist mit seinen Fähigkeiten dabei nicht nur in die Unterstützung regionaler Bedarfsträger, sondern auch in zahlreichen internationalen Hilfseinsätzen, wie beim Ebola-Ausbruch 2014 in Guinea, mit Expertenteams eingebunden. Oberstarzt Priv.-Doz. Dr. Roman Wölfel, Leiter des Instituts, schilderte Els die aktuellen Handlungsfelder.
Radioaktivität und nukleare Strahlung
Am Institut für Radiobiologie erhielt die Regierungspräsidentin einen Einblick in den Forschungsbereich des medizinischen Strahlenschutzes. Der Leiter des Instituts, Oberstarzt Prof. Dr. Matthias Port, machte in seiner Einführung die aktuelle Relevanz von radio-nuklearen Szenarien deutlich. Im Ernstfall unterstützen die Soldatinnen und Soldaten mit den Fähigkeiten zur Hochdurchsatz- und Vorortdiagnostik direkt am Ort des Geschehens. Als medizinisch ausgerichtete Einrichtung steht zudem die Therapie von Strahlungsschäden im Vordergrund.
Gifte und Toxine
Der Einsatz von Sarin in Syrien 2013, von Schwefellost im Irak 2015, von Novichok in Salisbury und der Anschlag auf den russischen Rechtsanwalt Alexei Nawalny zeigen deutlich: chemische Kampfstoffe gewinnen in der heutigen Bedrohungslage trotz internationaler Ächtung an Bedeutung. Das Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr ist das einzige Institut in Deutschland, das die Genehmigung zum Umgang mit chemischen Kampfstoffen zur medizinischen Forschung hat. In diesem Rahmen stellt es höchst erfolgreich auch exzellente Methoden zum Nachweis von chemischen Kampfstoffen in biologischen Proben zur Verfügung.