Streitkräftebasis

152 Tage Offizierlehrgang – Jetzt übernehmen sie

152 Tage Offizierlehrgang – Jetzt übernehmen sie

Datum:
Ort:
Osterholz-Scharmbeck
Lesedauer:
3 MIN

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Der Offizierlehrgang 3 bildet den Abschluss der Offizierausbildung der Bundeswehr. Hier werden junge Offizierinnen und Offiziere fachlich und allgemeinmilitärisch auf ihre erste Führungsverwendung vorbereitet. An der Logistikschule der Bundeswehr endete nun ein solch achtmonatiger Lehrgang. Die Lehrgangsteilnehmenden gehen in ihre erste Führungsverwendung.

Soldaten in einem großen Saal. Ein Soldat meldet einem General die Truppe.

Brigadegeneral Boris Nannt hat die jungen Offiziere in den acht Monaten aktiv begleitet. Für Fragen und Anregungen hatte er stets ein offenes Ohr. Jetzt wünschte er ihnen alles Gute und viel Erfolg.

Bundeswehr/Petra Reiter

Der Offizierlehrgang 3 ist einer der wichtigsten Lehrgänge an der Logistikschule der Bundeswehr. Gleichzeitig ist es der letzte Ausbildungsabschnitt für die jungen Offizierinnen und Offiziere, bevor sie selbst vor der Truppe stehen und Verantwortung übernehmen. 161 Soldatinnen und Soldaten wurden an der zentralen Ausbildungseinrichtung für Logistik in der Streitkräftebasis fachlich und allgemeinmilitärisch ausgebildet. Sie haben beispielsweise gelernt, einen Zug, also eine Teileinheit von zwölf bis sechzig Soldatinnen und Soldaten, zu führen, einen möglichen Einsatzort zu erkunden und Märsche mit Kraftfahrzeugen zu führen.

So auch Oberleutnant Vanessa Lemke und Oberleutnant zur See Berenice Kaden. Im Hörsaal 21 hat ihnen Ausbilder und Hörsaalleiter Major Tom Heßler das nötige Rüstzeug an die Hand gegeben, um bestmöglich vorbereitet zu sein.

Bilder schaffen

Eine Soldatin steht mit einem Klemmbrett auf einem Truppenübungsplatz.

Sich ausprobieren: Oberleutnant Vanessa Lemke hat ein Gefechtsschießen in der Theorie vorbereitet und kann nun in der Praxis feststellen, ob das alles tatsächlich so funktioniert, wie gedacht.

Bundeswehr/Kathleen Riediger

Für Heßler war dies der zweite Durchgang als Ausbilder in einem Offizierlehrgang 3. Dabei möchte er möglichst realistisch, praxisbezogen und lebensnah ausbilden. Auch wenn Vorschriften die Grundlage sind, ginge es, so der junge Offizier, am Ende des Tages darum, realistische Bilder zu schaffen und Ausbildung greifbar zu machen. Das hat Heßler themenbezogen versucht: Beispielsweise besuchte sein Hörsaal Feldeinsatzübungen, das Gefechtsübungszentrum Heer (das ist die zentrale Ausbildungseinrichtung des Heeres) und eine Bahnverladung. So hat er den Lehrgangsteilnehmenden realistische Bilder gezeigt und die Ausbildungsinhalte greifbar gemacht.

Bei Trainingsteilnehmerin Oberleutnant zur See Berenice Kaden ist beim Besuch der Feldeinsatzübung „Blaues Band“ ein Knoten geplatzt: „Beim Erkunden eines Einsatzraumes konnte ich mir anfangs nicht vorstellen, wie es aussieht, wenn unsere LKW irgendwo versteckt, das heißt getarnt werden sollen.“ Sie habe während des Trainings auf einem Hof in einem kleinen Dorf gestanden und ihr habe jede Größenvorstellung gefehlt, wie viele Fahrzeuge in diese eine Scheune passen würden. „Anfangs sind wir tatsächlich mit einem Zollstock los und haben ausgemessen“, ergänzt ihre Kameradin Vanessa. „Wir haben nun so viele Bilder im Kopf, dass wir künftig nirgendwo stehen werden und nicht wissen, wie wir uns das vorzustellen haben“, lobt sie das Vorgehen während der Ausbildung.

Ein großer Experimentierkasten

Ein Soldat steht auf einer großen Wiese des Truppenübungsplatzes und spricht zu den vor ihm stehenden Soldaten.

Major Tom Heßler zeigt hier bei der Lehrvorführung Gefechtsschießen auf einem Truppenübungsplatz, was er später von seinen Schützlingen erwartet. Denn auch sie werden zum Ende des Lehrgangs ein solches Schießen vorbereiten und durchführen.

Bundeswehr/Petra Reiter

Bereits Brigadegeneral Boris Nannt, Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr, hat den jungen Offizierinnen und Offizieren gleich zu Beginn des Lehrgangs geraten, sich hier auszuprobieren. „Sehen Sie die Schule hier als einen großen Experimentierkasten. Probieren Sie sich aus. Hier kann nichts passieren“, ermutigte Nannt das zukünftige Führungspersonal. „Es ist das Wichtigste, es selbst zu machen“, weiß auch Berenice. So sah sie sich in der Rolle einer Schießausbilderin, einer Zugführerin oder auch als Leitende eines Gefechtsschießens auf einem Truppenübungsübungsplatz. „Unser Hörsaalleiter war dabei als Moderator an unserer Seite. Da konnte ich mich ausprobieren, Dinge selber machen, ohne mich allein oder unsicher zu fühlen“, erzählt die 28-jährige.

Ausbilder, Mentor und Moderator

Militärische Fahrzeuge stehen direkt an einer Baumgruppe und sind mit Tarnnetzen getarnt.

Bei einer Feldeinsatzübung haben die Trainingsteilnehmenden in der Praxis gesehen, wie ein Raum, hier ein großer Hof, bezogen werden kann. Hier stehen die Fahrzeuge direkt an einer Baumgruppe und sind aus der Luft nur schwer erkennbar.

Bundeswehr/Kathleen Riediger

Ausbilder Heßler habe sich nicht nur als Vorgesetzter gesehen, sondern vielmehr als erfahrener Mentor: „In den letzten 152 Ausbildungstagen habe ich die Möglichkeit bekommen, aktiv, eigenverantwortlich und zielgerichtet 18 junge Offizierinnen und Offiziere auf ihre erste Verwendung in der Truppe vorzubereiten. Diese Chance, zukünftige Führungskräfte zu prägen, habe ich mit sehr viel Freude und Leidenschaft angenommen. Menschlich auf Augenhöhe mit meinen Soldatinnen und Soldaten diese intensive, aber auch lehrreiche und für alle gewinnbringende Zeit erlebt zu haben, macht mich glücklich und sehr dienstzufrieden.“

Die junge Oberleutnant zur See Kaden bestätigt das. Sie fühle sich gut ausgebildet und vorbereitet, wurde gefordert und gefördert. Besonders lobenswert findet sie, dass sich sowohl der Hörsaalleiter als auch der Hörsaalfeldwebel mit ihr sowie ihren Kameradinnen und Kameraden als Mensch auseinandergesetzt haben. „Jeder wurde individuell betrachtet und bestmöglich gefordert.“ Auch Vanessa fühlt sich gut vorbereitet: „Ich habe ein Gefühl für die Sache und eine gute Vorstellung durch die Ausbildung hier an der Logistikschule der Bundeswehr.“

von Kathleen Riediger  E-Mail schreiben

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