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COVID-19Coronavirus Disease 2019: Wochenrückblick von Generalmajor Breuer

COVID-19Coronavirus Disease 2019: Wochenrückblick von Generalmajor Breuer

Datum:
Ort:
Berlin
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1 MIN

Bei Generalmajor Carsten Breuer, Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr (KdoTerrAufgBw), laufen derzeit die Fäden zusammen. Das KdoTerrAufgBw entscheidet und koordiniert bundesweit Anträge auf Amtshilfe. Jede Woche blickt der Kommandeur zurück und gibt damit einen Einblick in die Arbeit des Kommandos

Porträt eines Soldaten im Interview zur Amtshilfe Corona

Generalmajor Carsten Breuer, Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr im Interview zur Amtshilfe Corona

Bundeswehr/Michael May

Amtshilfe Corona: Wochenrückblick vom 30. April 2020

Bei Generalmajor Carsten Breuer, Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr (KdoTerrAufgBw), laufen derzeit die Fäden zusammen. Sein Kommando entscheidet und koordiniert bundesweit Anträge auf Amtshilfe. Die Corona-Krise stellt uns alle vor neue Herausforderungen, so auch die Katastrophenhilfe der Bundeswehr. Die Hilfeleistungen für COVID-19Coronavirus Disease 2019 unterscheiden sich naturgemäß von den Einsätzen bei Hochwasser oder Waldbränden. Jede Woche blickt der Kommandeur zurück und gibt damit einen Einblick in die aktuelle Arbeit des Kommandos.

#FürEuchGemeinsamStark

3 Fragen an Carsten Breuer

Herr General, was haben Sie diese Woche erlebt?

Diese Woche war ich bei unseren „Helfenden Händen“ in Hamburg, Schortens und im Saarland unterwegs. Wir sind derzeit in über 120 Hilfeleistungen aktiv, etwa 60 sind bereits abgeschlossen. Mir ist es wichtig, selbst mit unseren Soldatinnen und Soldaten vor Ort zu sprechen. So bekomme ich einen Eindruck, was bereits gut funktioniert und wo wir Dinge noch besser machen können. In der Operationszentrale unseres Kommandos wird zwar die Amthilfe entschieden und koordiniert, aber die eingesetzten Soldaten und Soldatinnen sind unsere „Augen und Ohren“ vor Ort.

Was war besonders?

Ich erlebe eine tolle Bereitschaft anzupacken. Unsere Soldaten und Soldatinnen wollen in dieser Krise etwas für ihr Land tun. Das zeigen mir auch die Gespräche mit Einrichtungen und Behörden, die wir unterstützen. Beispielsweise zeigte sich die Leiterin eines Pflegeheims in Hamburg dankbar, dass unsere Kameraden – entgegen ihrer Erwartung – nicht auf Befehle warten, sondern selbständig mit anfassen und sich einbringen. Für uns eine Selbstverständlichkeit. Auch wenn wir in Pflegeheimen nur unterstützen können, freue ich mich, dass wir dank der guten Organisation der Zugführer Leutnant Kell und Stabsfeldwebel Höfer die Pflegekräfte ein wenig entlasten können. Viele Soldaten und Soldatinnen würden gerne noch mehr tun. Nicht alles ist durch die aktuell notwendigen Hygienevorschriften möglich, aber ich erinnere mich gerne an die Aussage eines Soldaten in Hamburg: „Selbst wenn der Mund durch eine Maske verdeckt ist, die Augen können auch lächeln“

Wie hat sich die Lage entwickelt?

Normalerweise denken wir bei Amtshilfe in kurzen Zeiträumen. Der personelle Einsatz in Pflegeheimen, beim Einkaufen für Risikogruppen – wie beispielsweise in Schortens (Niedersachsen) – oder auch die Nachverfolgung von Infektionsketten bindet über Wochen viel Personal im gesamten Bundesgebiet. Während Hochwasser- oder Schneekatastrophen einigermaßen absehbar nach wenigen Tagen der Hilfeleistung zu Ende gingen, müssen wir jetzt in längeren Zeitspannen denken. Das erfordert unter anderem eine langfriste Planung. Genauso wie die Bevölkerung wissen wir nicht, was noch auf uns zu kommt. Wir bereiten uns jedoch vor und stehen bereit. In Saarlouis (Saarland) habe ich am Mittwoch ein COVID-Versorgungszentrum besichtigt, dass vom Deutschen Roten Kreuz und der Feuerwehr mit der Unterstützung von Flottillenarzt Mergen innerhalb von 2 Tagen aufgebaut wurde und bei Bedarf innerhalb von 48 Stunden in Betrieb genommen werden kann. Eine tolle Leistung.

von Juliane Thümmel, Sebastian Grünberg   E-Mail schreiben

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