Streitkräftebasis

In der Freizeit zum Feldwebel

In der Freizeit zum Feldwebel

Datum:
Ort:
Nienburg
Lesedauer:
2 MIN

Das Multinational CIMICCivil Military Co-Operation Command in Nienburg bietet 32 verschiedene Lehrgänge für über 1.000 Teilnehmende pro Jahr an. Aktive Soldaten, Reservisten und zum Teil auch Zivilisten aus ganz Deutschland und aus Partnernationen bereiten sich hier auf ihre Aufgaben in der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit der Bundeswehr im In- und Ausland vor.

Ein Soldat erzählt etwas, zwei andere hören zu

Oberstabsfeldwebel Thomas Franck, selbst Reservistendienstleistender, übt mit zwei Lehrgangsteilnehmenden die Befehlsausgabe.

Bundeswehr/Ulrich Baade

Kürzlich endete am Multinational CIMICCivil Military Co-Operation Command in Nienburg der diesjährige Feldwebellehrgang Territoriale Reserve. Alle Teilnehmenden haben die Abschlussprüfung bestanden, worüber sie sich angesichts der erschwerten Bedingungen, unter denen der Lehrgang diesmal stattfinden musste, besonders freuen. Der Lehrgangsleiter, Stabsfeldwebel Olaf Diers, schildert die Schwierigkeiten, die wegen der Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung von COVID-19Coronavirus Disease 2019 zu überwinden waren: „Wir mussten die erste von zwei geplanten Präsenzphasen des Lehrgangs absagen und durch Fernlehre kompensieren. Erst die zweite Präsenzphase konnte aufgrund der zwischenzeitlich genehmigten Lockerungen, aber immer noch unter strengen Hygienemaßnahmen, durchgeführt werden.“

Für Heimatschutz und Hilfeleistungen

Ein Soldat kniet hinter einem Erdwall

Objektsicherung ist ein Ausbildungsschwerpunkt.

Bundeswehr/Ulrich Baade

Dieser Lehrgang richtet sich ausschließlich an Reservisten, die als militärische Vorgesetzte in der Territorialen Reserve der Bundeswehr im Rahmen der Landesverteidigung, beim Heimatschutz und bei Hilfeleistungen im Inland eingesetzt werden. Er dauert insgesamt ein Vierteljahr, in dem sich normalerweise Präsenzphasen und internetgestützter Fernunterricht abwechseln. Ausbildungsschwerpunkte in Theorie und Praxis sind Wachdienst, Erkundung, Objektsicherung und Hilfeleistung im Inland. Die 16 Teilnehmenden des aktuellen Lehrgangs, darunter zwei Frauen, kommen aus ganz Deutschland; vom holsteinischen Süsel bis zum oberbayrischen Peißenberg. Der älteste Teilnehmer ist 55 Jahre alt, der jüngste 28. Sie üben verschiedenste Zivilberufe aus: Handwerker, Mechaniker, ein Koch und ein Chemiker sind unter ihnen. In der Bundeswehr engagieren sie sich in hohem Maße nebenbei.

Freizeit für die Bundeswehr

Ein Soldat mit goldenen Dienstgradabzeichen übergibt einem anderen Soldaten in einer Gruppe eine Urkunde.

Von einem General wird man nicht alle Tage befördert.

Bundeswehr/Ulrich Baade

Einige von ihnen haben vier Jahre auf den Lehrgangsplatz gewartet. Für den größten Teil des Lehrgangs haben sie alle unbezahlte Freizeit investiert; nur während der Präsenzwoche waren sie als Soldaten mit allen Rechten und Pflichten im Dienst. Alle haben eine aktive Dienstzeit in der Bundeswehr als Mannschaftssoldaten hinter sich. Erst später, als Reservisten, entschlossen sie sich, die Unteroffizierlaufbahn einzuschlagen. Dazu mussten sie vier verschiedene Lehrgänge absolvieren, um schließlich Feldwebel zu werden. Nach diesem letzten Lehrgang und der Prüfung im Juni wurden neun erfolgreiche Absolventen durch den stellvertretenden Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, Brigadegeneral Jobst Schönfeld, zum Feldwebel der Reserve befördert. Zwei weitere Teilnehmer, die der Marine angehören, erhielten den entsprechenden Dienstgrad Bootsmann der Reserve. Die anderen müssen noch etwas auf ihre Beförderung warten, bis sie sich in weiteren Reservedienstleistungen bewährt haben.

von Ulrich Baade  E-Mail schreiben

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