RSOMReception, Staging, Onward Movement: Von Anfang an auf NATO ausgerichtet
RSOMReception, Staging, Onward Movement: Von Anfang an auf NATO ausgerichtet
- Datum:
- Ort:
- Delmenhorst
- Lesedauer:
- 2 MIN
Das Logistikbataillon 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement wurde um zwei Umschlagkompanien erweitert. Jetzt strebt es die schnelle Einsatzbereitschaft an, um 2023 bei der NATO für „Response Force“ zwölf Monate in Standby agieren zu können.
Oberstleutnant Tobias Schmidt kennt die fragenden Blicke, die die Abkürzung „RSOMReception, Staging, Onward Movement“ auslöst: Der Kommandeur des im vergangenen Jahr aufgestellten Logistikbataillons 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement hat gelernt, die Fragen rund um den Aufgabenkomplex „Reception, Staging, Onward Movement“ seines Verbandes zu beantworten. Zumal das Logistikbataillon 163 ab sofort über zwei neue Kompanien verfügt und somit auf eine Stärke von rund 600 Dienstposten angewachsen ist. Die Streitkräftebasis ist damit in der Lage, alle Fähigkeiten rund um die Verlegung von Material und Personal für den multinationalen Einsatz aus einer Hand anzubieten. „Wir sind also von Anfang an auf NATO ausgelegt“, sagt Oberstleutnant Schmidt. Heißt konkret: Streitkräfte, Mittel und Material werden im Einsatzgebiet aufgenommen – Reception. Das Staging bezeichnet die Zusammenführung, quasi das „Verheiraten“ von Personal und Material. Das Onward Movement meint die Bereitstellung vor dem Weitertransport in den eigentlichen Operationsraum.
Logistische Herausforderungen im Einsatzland
Leutnant Guido Ellerkamp vom Logistikbataillon 163 wird konkret. „Wir sind für den Aufbau und Betrieb von Sammelräumen zuständig, betreiben Instandsetzungsbereiche und Betriebsstofflager, bieten Rastmöglichkeiten für marschierende Einsatzkräfte.“ Die Umschlagkompanie Land/See ist für die Planung und den Betrieb von bis zu zwei Entladeseehäfen verantwortlich. Dabei geht es immerhin um bis zu 2.500 Tonnen Güter oder 500 Fahrzeuge pro Tag. Gleichzeitig müssen Umschlagstellen an bis zu vier Entladeflughäfen funktionieren. Hier sollen bis zu 500 Tonnen Material und bis zu 1.000 Soldatinnen und Soldaten täglich abgefertigt werden – logistisch eine echte Herausforderung.
Ein „Arbeitsmuskel“ der NATO
Tobias Schmidt, selbst einsatzerfahren, weiß, warum diese neuen logistischen Fähigkeiten von zentraler Bedeutung sind. „Mit der Rückbesinnung auf Landes- und Bündnisverteidigung werden heute deutlich größere Truppenteile verlegt als etwa noch beim Kosovo-Einsatz vor 20 Jahren.“ Wenn folglich mehrere Nationen gleichzeitig ihr Material über einen einzigen Seehafen verlegen wollen, wird es eng. Die Nutzung dieses „Flaschenhalses“ muss im RSOMReception, Staging, Onward Movement-Prozesses so gebündelt werden, dass jeder Panzer und jeder Container am Ende rechtzeitig dort ankommen, wo er gebraucht wird. Diese Koordination ist Aufgabe der NATO, das Logistikbataillon 163 ist nach den Worten Schmidts ein zentraler „Arbeitsmuskel“, um den Auftrag auszuführen. Tobias Schmidt: „Wir stellen die Kernelemente zur Verfügung, andere Nationen können ergänzen.“
Schnelle Einsatzbereitschaft ist das Ziel
Die zwei neuen Umschlagkompanien, die dem Logistikbataillon zugeführt wurden, stammen ursprünglich aus dem Logistikbataillon 161 (Delmenhorst) und Logistkbataillon 171 (Burg). Sie verbleiben an ihren Standorten, um die jeweilige Nähe zu den wichtigen Verladepunkten zu nutzen: die Flughäfen Leipzig und Wunsdorf wie auch die Seehäfen sind von zentraler Bedeutung für die Arbeit der Logistiker.
Wie schnell sie sich in ihrem neuen Verband zusammenfinden, wird sich spätestens 2023 zeigen. Dann steht der Verband der Streitkräftebasis bei der NATO für „Response Force“ zwölf Monate lang in Standby. „Für uns eine echte Herausforderung“, sagt Schmidt. Doch er ist zuversichtlich: „Wir werden unsere Einsatzbereitschaft zeitnah herstellen.“
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