Streitkräftebasis

Schwerpunkt liegt in der Praxis

Schwerpunkt liegt in der Praxis

Datum:
Ort:
Bayern
Lesedauer:
3 MIN

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Im Mai 2019 wurde das Landesregiment Bayern in Dienst gestellt. Ein Ziel ist der einheitliche Ausbildungsstand bei allen Reservedienstleistenden der RSU-Kompanien sowie beim Führungspersonal. Auch im dritten Ausbildungsjahr des Pilotprojektes der Territorialen Reserve, an dessen Ende wieder eine Herbstausbildung für das ganze Regiment stehen soll.

Nahaufnahme eines Schützen

Herbstausbildung des Landesregiments Bayern auf dem Truppenübungsplatz Wildflecken:
Objektschutz-Ausbildung während des „Übungsszenarios Checkpoint“.

Bundeswehr/Tom Twardy

COVID-19Coronavirus Disease 2019 stoppt das Landesregiment nicht“, sagte der Regimentskommandeur Oberst Stefan Berger in „Loyal 7/8 2020“. Und so war es dann auch: Von der ersten Führerweiterbildung zur Prägung des Teamgeistes gleich zu Beginn des Jahres 2020 in München bis zur gemeinsamen Sommerausbildung in Roth Ende Juli/Anfang August und Herbstausbildung im VN-Ausbildungsstützpunkt Wildflecken Ende September 2020 wurden für und mit den Reservisten des Landesregiments Bayern insgesamt 15 Ausbildung- und Übungsvorhaben durchgeführt. Trotz zahlreicher Corona-Einschränkungen.

Einen besonderen Stellenwert für die Ausbildung des Landesregimentes Bayern hatten naturgemäß die gemeinsamen Übungsvorhaben im Sommer und im Herbst. Major Christian Rotter, der Kompaniechef der RSU-Kompanie Mittelfranken und Gesamtleitender der Ausbildung in Roth und Wildflecken, sagte: „Das übergeordnete Ziel dieser Ausbildung ist es, dass alle Einheiten des Landesregiments als militärischer Verband zusammenwachsen.“ Am Ende des Jahres gelangte Oberst Berger zur Überzeugung, dass das Landesregiment Bayern die Übungsvorhaben, die aufgrund der Corona-Einschränkungen hatten ausfallen müssen, sehr gut nachholen konnte.

Übungsvorhaben 2021 noch ungewiss

Soldaten in einer Stellung

Hochmotiviert: Soldaten der RSU-Kompanie Mittelfranken üben.

Bundeswehr/Felicia Englmann

Auch für das Jahr 2021 hat das Landesregiment Bayern einen umfangreichen Ausbildungsplan vorgelegt. Ob sich die zwölf Übungsvorhaben verwirklichen lassen, ist allerdings zum heutigen Zeitpunkt noch ungewiss. Immerhin hat die erste Zusammenziehung und Ausbildung der Stabs- und Versorgungskompanie vom 15. bis 17. Januar in Wildflecken trotz der neuerlichen Corona-Beschränkungen stattfinden können. „Aufgrund der unsicheren Lage können wir aber weder für das Landesregiment bestimmte Ausbildungsvorhaben fest einplanen, noch unseren hochmotivierten Reservedienstleistenden Zusagen für eine Teilnahme machen“, sagt Oberleutnant Oliver Fuckert. Er ist Kompanieeinsatzoffizier und stellvertretender Kompaniechef der RSU-Kompanie Oberfranken und nimmt zugleich die Aufgaben eines S3-Offiziers im Regimentsstab wahr. „Angesichts der sehr dynamischen COVID-Lage müssen wir bei Planung und Organisation von Ausbildungsvorhaben ein Höchstmaß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit beweisen.“

Virtuelle Ausbildungsangebote stoßen bei infanteristischen Aufgaben schnell an ihre Grenzen. Vor allem der Objektschutz mit seinen Wach- und Sicherungsaufgaben lässt sich schlecht in einem Video-Seminar üben und vertiefen. „Der Schwerpunkt unserer Ausbildung muss und wird auch 2021 auf den praktischen Anteilen liegen“, betont Fuckert. Man habe schließlich bei der Sommerausbildung in Roth und der Herbstausbildung in Wildflecken 2020 erfolgreich unter Beweis gestellt, dass Präsenzveranstaltungen auch unter Covid-Bedingungen durchaus möglich sind. Die Devise lautet daher: „Weniger Teilnehmer pro Sequenz, dafür aber mehr Wiederholungen.“ Zudem sei das Landesregiment nicht zuletzt auch ein „Einsatzverband“, der jederzeit zur Hilfeleistung im Inneren herangezogen werden könne: „Das Erreichen und Halten der Einsatzfähigkeit muss daher oberste Priorität haben.“

Auffrischung und Kompetenzerhalt

Ein gut getarnter Soldat beobachtet das Gelände voraus

Reservedienstleistende sind auf hohem Ausbildungsstand zu halten. Denn nicht zuletzt ist das Landesregiment auch ein „Einsatzverband“.

Bundeswehr/Felicia Englmann

So wurden im Ausbildungsplan für das erste Halbjahr 2021 Ausbildungszeiträume und –blöcke für eine Basisausbildung im März, eine Schießausbildung im April angesetzt. Das Führungs- und Ausbildungspersonal soll im April und Mai in Roth weitergebildet werden, zur Vorbereitung der diesjährigen Sommerausbildung im Juni und Juli. Dabei stehen die Auffrischung der militärischen Grundbefähigung für die neu ins Landesregiment beorderten Reservisten sowie der Kompetenzerhalt der erfahrenen Kameraden in den RSU-Kompanien im Mittelpunkt der Ausbildungsplanung. Zusätzlich sollen die 2020 neu aufgestellten Kompanien, also die Stabs- und Versorgungskompanie sowie die Unterstützungskompanie mit ihren Spezialisten, sowohl allgemeinmilitärisch als auch in ihren Spezialaufgaben ausgebildet werden.

„Wir wollen in mehreren Regimentsausbildungsvorhaben Synergien aus allen Kompanien nutzen und eine kombinierte Ausbildung machen“, sagt Major Christian Rotter. So sei beispielsweise ein Szenario vorstellbar, in dem die RSU-Kompanien üben, während Teile der Stabs- und Versorgungskompanie die Realversorgung mit Verpflegung und Munition sicherstellen. Das Ziel müsse es sein, am Ende des Jahres 2021 zur Regimentsübung in Wildflecken ein weitgehend einsatzbereites Landesregiment Bayern beüben zu können. „Loyal“ wird über die Corona-lageabhängige Konkretisierung dieser Pläne informieren.

von Stephan-Thomas Klose  E-Mail schreiben

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