MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali: Feldbetankung in laufender Operation
Einsatz- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 3 MIN
Dieser Artikel ist vor mehreren Tagen entstanden. Wegen der aktuellen COVID-19Coronavirus Disease 2019 Lage, wurden Art und Umfang der Aufträge in den einzelnen Kontingenten und Missionen gegebenenfalls bereits angepasst.
Von klein bis groß: Weit über 30 Gefechtsfahrzeuge waren bei der Operation des 13. Deutschen Einsatzkontingents MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali eingesetzt. Nach mehreren Tagen im Operationsgebiet und über hundert Kilometer vom Feldlager entfernt müssen die Gefechtsfahrzeuge in der Wüste betankt werden. Jetzt kommt der große Auftritt des Multi, der mit über 30 Tonnen und 400 PS ein wahres Kraftpaket ist. Mitsamt seiner Fahrzeugschutzausstattung (FSA) und dem Aufbau Tank Container Kraftstoff (TCK) sorgt er für den dringend benötigten Nachschub.
Sicherheit geht vor: Ein Vorauskommando ist im Einsatz und der Platz für die Betankung wird auf Sprengfallen abgesucht
Bundeswehr/Thomas BierbaumFahrten durch tiefen Sand, Temperaturen über 40 Grad, laufende Klimaanlagen und hohe Drehzahlen machen nicht nur dem Material zu schaffen. Auch beim Spritverbrauch machen sich diese Einflüsse deutlich bemerkbar. Sinkt der Füllstand des Tanks, lässt Nachschub zum Glück nicht lange auf sich warten: Ein Konvoi aus Tankwagen und Sicherungskräften hat sich bereits früh am Morgen vom Camp Castor aus auf den weiten Weg gemacht. Ein Vorauskommando aus Aufklärungskräften erkundet und sichert den Betankungsplatz. Dadurch können die Gefechtsfahrzeuge gefahrlos den Betankungspunkt anfahren und die Betankung vorbereiten.
Immer der Reihe nach: Alle Gefechtsfahrzeuge fahren nach und nach zu den zwei Zapfstellen des Tankwagens
Bundeswehr/Thomas Bierbaum„Sicherung steht“, kommt die Meldung über Funk. Anschließend erreichen die zu betankenden Fahrzeuge den Betankungsplatz und fahren in zwei Reihen auf. Dabei hat es weiterhin höchste Priorität, die eigenen Kräfte zu sichern. Bevor der Tankwagen seine Arbeit aufnehmen kann, muss deshalb der Bereich um die neu hinzugestoßenen Fahrzeuge nach versteckten Sprengladungen abgesucht werden. Nachdem dies ohne Zwischenfälle abgeschlossen ist, erreicht auch der Tankwagen seinen Arbeitsplatz. 9.000 Liter Diesel bringt die rollende Tankstelle mit. Die Pumpenanlage wird gestartet und innerhalb von 15 Minuten sind die Zapfstellen startklar.
400 Liter pro Minute: Trotzdem bilden sich an den Zapfstellen lange Schlangen
Bundeswehr/Thomas BierbaumDer Funkspruch zum Start der Betankung verkündet: „Pumpenanlage abgabebereit!“ Am hinteren Ende des Tankwagens befinden sich zwei Zapfpistolen. Aus technischer Perspektive ist es möglich, dass jede Zapfstelle bis zu 400 Liter Diesel pro Minute in die Fahrzeuge befördert. Ob Fennek, Enok, Dingo 2, Transportpanzer Fuchs oder Eagle – ausnahmslos alle benötigen nach mehreren Tagen außerhalb des Camps neuen Kraftstoff. Die Spritmengen müssen, genauso wie in Deutschland, in das Bordbuch des jeweiligen Kraftfahrzeugs eingetragen werden.
Wann, wo und wieviel? Jede Betankung wird genau protokolliert
Bundeswehr/Thomas BierbaumStabsgefreiter S. ist dafür verantwortlich, Nachweis über den verbrauchten Kraftstoff zu führen. Jede einzelne Betankung muss protokolliert werden. Der Stabsgefreite kennt sich bestens aus, denn er war bereits mehrmals bei solchen Betankungsvorgängen dabei: „Es ist eine willkommene Abwechslung zu meiner Arbeit im Feldlager“, betont er. „Und es ist schön zu wissen, dass man einen wichtigen Beitrag leistet. Denn ohne uns bleiben die Autos irgendwann stehen.“ Der Tankvorgang bietet allen eine kurze Verschnaufpause sowie die Möglichkeit, mit Kameradinnen und Kameraden ‑ auch anderer Nationen ‑ ins Gespräch zu kommen.
Auch belgische Soldatinnen und Soldaten gehen am Tankwagen nicht leer aus
Bundeswehr/Thomas BierbaumDem deutschen Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali sind neben dänischen und irischen auch belgische Soldatinnen und Soldaten unterstellt. Nach und nach tauschen die betankten Fahrzeuge mit jenen aus der Rundumsicherung. Somit wird sichergestellt, dass alle Gefechtsfahrzeuge die Operation und ihren Auftrag vollgetankt fortsetzen können. Knapp 90 Minuten später melden alle Fahrzeugkommandanten über Funk: „Kraftstoff wieder aufgefüllt, marschbereit!“ Am Ende des Tages wurden knapp 4.000 Liter Diesel getankt. Noch imposanter ist ein Blick auf die Bilanz der letzten sechseinhalb Monate: Mit circa 96.000 Litern Diesel hat das Tankmodul TCK die Einsatzfahrzeuge betankt.
Absuche der näheren Fahrzeugumgebung nach improvisierten Sprengfallen
Bundeswehr/Thomas Bierbaum
Eine schweißtreibende Angelegenheit: Bei 40 Grad betankt eine belgische Soldatin ein gepanzertes Fahrzeug vom Typ Dingo
Bundeswehr/Thomas Bierbaum
9.000 Liter Sprit passen in das Tankmodul TCK: Genug Kapazitäten, um alle Fahrzeuge der laufenden Operation zu betanken
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Bis zu 180 Liter Diesel fasst der Tank des Eagle IV – das Volltanken dauert eine ganze Weile
Bundeswehr/Thomas Bierbaum