Das Arbeitstier der Marineflieger von Mitte der 1970er bis 2024 war der Sea King Mk41. De facto war die Hauptfähigkeit des Mehrzweck-Transporthubschraubers der Such- und Rettungsdienst SARSearch and Rescue in den deutschen Seegebieten. Dazu haben die Marineflieger neben ihrer Basis in Nordholz bei Cuxhaven Außenstationen auf den Nordseeinseln Borkum und Helgoland sowie an der Ostseeküste in Warnemünde.
Retter in der Not: Mit einer Reichweite von 1.500 Kilometern und zwei Radarantennen war der Sea King für die Seenotrettung wie geschaffen. Aber auch beim Material- und Personentransport kam er zum Einsatz.
Technisch war der Sea King für diese Aufgabe prädestiniert. Er hatte eine große Reichweite von über 1.500 Kilometern, besaß Radar und Infrarotkamera, war sehr robust und konnte auch bei schlechtesten Wetterverhältnissen fliegen. Ein weiteres Plus war seine besondere Bauweise als amphibischer Helikopter: Rumpfform und Ausleger machten möglich, dass er in ruhiger See hätte landen können. In der Regel aber nutzte die Crew die eingebaute Rettungswinde. Hätte der Sea King bei schlechtem Wetter auf dem Meer notlanden müssen, hätten Schwimmkörper ihm den nötigen zusätzlichen Auftrieb gegeben, sich über Wasser zu halten.
Der Marine diente der Sea King aber auch, um Personal und Material zu transportieren. Begab sich der Sea King dabei in eine Risikozone – zum Beispiel, wenn er Spezialkräfte in ein Einsatzgebiet flog – ließ er sich mit schweren Maschinengewehren bewaffnen. Zum Eigenschutz in solchen Situationen konnte er Täuschkörper werfen.
Der Sea King konnte ebenfalls auf allen Schiffen der Flotte mit Flugdeck landen, aber nur die Einsatzgruppenversorger konnten ihn als Bordhubschrauber in ihrem Hangar unterbringen. Seit 2020 wurde er durch den Marinetransporthubschrauber NHNATO-Helicopter-90 NTHNaval Transport Helicopter Sea Lion Stück für Stück ersetzt.
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Der Sea King Mk41. Unter seiner Nase ist gut die Bootsform seines unteren Rumpfes zu sehen. Hier hat die Crew zusätzlich einen Marinetaucher als Rettungsschwimmer an Bord.
Bundeswehr/Björn Wilke
Zivil-militärische Zusammenarbeit: Zu den Partnern im Search-and-Rescue-Dienst gehört auch die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
Bundeswehr
Unverzichtbares Werkzeug für den Rettungsdienst: Die Rettungswinde des Sea King bediente in der Regel der Bordmechaniker.
Bundeswehr/Sascha Jonack
Die typische Sea-King-Crew bestand aus Pilot und Co-Pilot, Operationsoffizier und Bordmechaniker. Während die ersten beiden im Cockpit saßen, bewegten sich letztere frei im übrigen Helikopter.
Bundeswehr/Torsten Kraatz
Der von den Marinefliegern liebevoll „Bock“ genannte Helikopter hatte eine große Reichweite. Von der Außenstation Helgoland aus konnten die Rettungsflieger fast die ganze Nordsee abdecken.
Bundeswehr
21 Sea Kings besaß die Marine, sie waren im Marinefliegergeschwader 5 in Nordholz bei Cuxhaven stationiert.
Bundeswehr/Andrea Bienert
Zur Selbstverteidigung: Ein Sea King wirft Wärmetäuschkörper, auch Flares genannt. Sie lenken angreifende infrarotgelenkte Raketen ab.
Bundeswehr/Ann-Katrin Winges