Forschung und Technologie

Aus „ATHENA“ wird „NOVA“ - Unbemanntes Raumflugzeug getestet

Aus „ATHENA“ wird „NOVA“ - Unbemanntes Raumflugzeug getestet

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Im Herbst 2022 wurden erste Flugversuche mit dem turbostrahlgetriebenen Raumflugzeug-Demonstrator „ATHENA“ durchgeführt. Das ferngesteuerte Fluggerät wurde von der Firma Polaris Raumflugzeuge GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung im Auftrag der Bundeswehr gebaut. Es ist mit 3,5 Meter Länge etwa 120 Kilogramm schwer.

Kleines unbemanntes Flugzeug auf einer Landebahn

Der Demonstrator „ATHENA“ kurz vor dem Start in Peenemünde

POLARIS Raumflugzeuge GmbH

Forschungs- und Technologie-Projekt eröffnet neue Möglichkeiten

Bei dem zugrundeliegenden Forschungs- und Technologie-Projekt arbeiten Industrie und Bundeswehr eng zusammen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf einem neuartigen Aufklärungssystem. Aber auch die optionale Nutzung als Satellitenverbringungssystem ist Teil der Versuche. Insgesamt eröffnet das Projekt für die Bundeswehr dadurch viele neue Möglichkeiten.

Der Wehrtechnischen Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät in Manching (WTDWehrtechnische Dienststelle 61) kommt in dem Forschungs- und Technologievorhaben eine besondere Bedeutung zu. Beteiligt ist nicht nur der bei ihr angesiedelte „Drone Innovation Hub“, der als Bindeglied der Bundeswehr zu drohnenrelevanten Start-Up-Unternehmen fungiert. Auch das bei der Dienststelle eingerichtete Kompetenzzentrum für unbemannte Fluggeräte (Unmanned Aerial Systems - UASUnmanned Aircraft System) ist in das Projekt eingebunden.

Sicherheit an erster Stelle

Initiale Flugversuche mit Demonstratoren bergen immer gewisse Risiken. Um deren Durchführung gleichwohl zu ermöglichen und die Sicherheit aller Beteiligten sowie der Umgebung zu gewährleisten, waren im Vorfeld umfangreiche Abstimmungen notwendig. Sicherheit hat immer oberste Priorität.

Die Versuche mit dem Raumflug-Demonstrator fanden daher auf dem Flugplatz Peenemünde auf der Insel Usedom in Mecklenburg-Vorpommern statt. Dessen abgeschiedene Lage und die direkt in die Ostsee ragende Start- und Landebahn mit 2.400 Metern Länge erfüllten alle Voraussetzungen für die Durchführung der Tests. Auch ein temporäres Flugbeschränkungsgebiet wurde eingerichtet.

Daten für die Zukunft

Die mit „ATHENA“ gewonnenen aerodynamischen und flugmechanischen Erkenntnisse und Daten fließen in die weitere Entwicklung des Systems ein. Schon für 2023 ist der Bau des vergrößerten Modells „NOVA“ geplant. Dieses soll mit einem Raketenantrieb ausgestattet werden und Überschallflüge möglich machen. Anschließend ist der Bau eines 1:1 Prototypen geplant. 

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