Heer
Dienstaufsicht

Auf Schneeschuhen bei den Gebirgsjägern

Auf Schneeschuhen bei den Gebirgsjägern

Datum:
Ort:
Bad Reichenhall
Lesedauer:
3 MIN

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Reiten, Skilaufen, Skijöring: Was gibt es lehrreicheres, als zwei Tage keine Akten zu wälzen und zu den Soldatinnen und Soldaten zu gehen, für die man Politik macht? Der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium und Bundestagsabgeordnete Peter Tauber hat die Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ besucht und sich bei der Truppe informiert.

Zwei Personen auf Skiern halten Seile, die an einem fahrenden Militärfahrzeug befestigt sind.

Ein Überschneefahrzeug vom Typ Hägglunds zieht Staatssekretär Peter Tauber (M.) und Brigadegeneral Jared Sembritzki (r.) auf Skiern

Bundeswehr/Achim Kessler

Der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, Brigadegeneral Jared Sembritzki, begrüßt Tauber in der Hochstaufen-Kaserne in Bad Reichenhall. Wenig später auf dem Standortübungsplatz Kirchholz stellt die Dienststellenleiterin des Einsatz- und Ausbildungszentrums für Tragtierwesen 230 (EAZ 230), Oberfeldveterinär Heike Henseler, dem Politiker die Fähigkeiten ihrer Einheit vor. Das EAZ 230 ist die einzige Einheit der Bundeswehr, die Pferde und Maultiere hält. Durch den Transport aller für die Versorgung und den Kampf notwendigen Güter unterstützen die Tragtiere die Gebirgsjäger in den entlegensten Gebirgspassagen, wo Menschen und Maschinen an ihre Grenzen stoßen. Auf dem Pferd reitend besichtigt Tauber einzelne Stationen, wie den Biwakplatz, den Versorgungsbereich für die Tiere, die Feldschmiede und die Gefechtsausbildung der Gebirgsjäger der Einheit.

Marsch auf dem Hochplateau

Ausgestattet mit Skiern und Schneeschuhen geht es dann mit einem Gepanzerten Transportkraftfahrzeug Boxer weiter zur Seilbahn und auf den Gebirgsübungsplatz Reiteralpe. Beim anschließendem Marsch durch die winterliche Landschaft des Hochplateaus bekommt der Staatssekretär einen Eindruck vom Gebirgsübungsgelände sowie vom Winterbiwak des Gebirgsjägerbataillons 231. Rund 250 Soldatinnen und Soldaten stellen in knapp 1.700 Meter Höhe verschiedene Ausbildungsthemen des Gebirgs- und Winterkampfes vor. Nach Einbruch der Dunkelheit werden Tauber auch die Fähigkeiten der Gebirgsjäger zum Nachtkampf vorgeführt, bevor dieser Tag in einer Bundeswehrberghütte endet.

Vorbereitung auf den Malieinsatz

Ein Soldat hängt samt Ausrüstung und Skiern an einem Windenseil eines Hubschraubers.

Ein Heeresbergführer, der zu einem Rettungssanitäter ausgebildet wird, wird mit Skiern von einem Hubschrauber zur Versorgung eines Verletzten abgeseilt

Bundeswehr/Achim Kessler

Der folgende Tag beginnt für den Staatssekretär mit dem sogenannten Skijöring. Bei den Gebirgsjägern wird diese Praktik angewendet, um skibewegliche Truppen schnell und kraftsparend über eine größere Entfernung zu transportieren. Ein Überschneefahrzeug vom Typ BV 206 Hägglunds zieht den Bundestagsabgeordneten auf Skiern zu einem Ausbildungsplatz, wo ihm die Suche und Bergung von Lawinenverschütteten, deren Erstversorgung sowie der Abtransport per Hubschrauber vorgestellt wird. Zum Abschluss hebt ein Mehrzweckhubschrauber NHNATO-Helicopter-90 mit Tauber und einer kleinen Gruppe von Soldaten an Bord zu einem Rundflug über dem Ausbildungsgelände der Reiteralpe ab.

Die Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 231, die dort gerade ihre Gebirgs- und Winterkampfausbildung durchlaufen, um vor allem für die Landes- und Bündnisverteidigung ihren Ausbildungsstand zu verbessern, gehen bald in die Vorausbildung für den ab September anstehenden Auslandseinsatz in Mali. Dort werden sie nicht im Gebirge, sondern unter in der heißen Wüste, für rund sechs Monate die Stabilisierungsmission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali der Vereinten Nationen unterstützen.

Gespräch mit den Soldaten

Drei graue Mützen hängen an einem Gestell an der Wand. Zwei Männer stehen davor.

In der Regionalausstellung erklärt Brigadegeneral Jared Sembritzki (r.) Staatssekretär Peter Tauber die Varianten der Bergmütze. Die Schau gibt einen Überblick über die Geschichte der Gebirgstruppe, ihre Standorte und die Ausbildung.

Bundeswehr/Achim Kessler

Tauber informiert sich nicht nur über die praktische Ausbildung. Er spricht auch mit Vertrauenspersonen, Vertretern der Beteiligungsgremien und Kompaniefeldwebeln über die innere Lage der Brigade. Sembritzki stellt ihm die neu beschaffte Ausstattung für Soldaten für extreme Temperaturen vor. „Die ist toll“, sagt er, „aber noch nicht in ausreichender Stückzahl vorhanden.“ Die Gebirgsjägerbrigade 23 ist für den Kampf im schwierigen bis extremen Gelände, einschließlich großer Höhen und unter extremen Klima- und Wetterbedingungen spezialisiert.

Taubers Fazit seines Besuches: „Es ist beeindruckend zu sehen, mit welcher Begeisterung die Gebirgsjäger ihren Dienst verrichten. Die militärische Fähigkeit zum Kampf, insbesondere das Zurechtkommen in diesem speziellen Gelände macht die Gebirgstruppe zu etwas Besonderem. Es hat mir sehr, sehr gut gefallen, denn auch die Kameradschaft ist besonders.“

von Christian Kunerl

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