Bergepanzer 3 Büffel
Mit dem Bergepanzer 3 Büffel schleppen die Soldaten Kettenfahrzeuge ab.
- Gerätetyp:
- Gepanzerte Fahrzeuge
- Streitkräfte:
- Heer
- Unterstützungsbereich
Die Vielfalt des Heeres spiegelt sich in den Truppengattungen der Heereslogistiktruppen, Nachschub- und Instandsetzungstruppe, wider. Jede für sich besitzt besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten – aber nur gemeinsam, zum Einsatz gebracht, sind sie stark und erfolgreich. Die unterschiedlichsten Anforderungen werden mit spezieller Ausrüstung erfüllt.
Die Heereslogistiktruppen sorgen mit ihren Kräften und Mitteln für die materielle Einsatzbereitschaft, die Durchhaltefähigkeit, die Mobilität und die Unterbringung aller Truppengattungen des Heeres. Dabei zählt die Versorgung mit Gütern aller Art, einschließlich Kraftstoff und Munition, und die Instandhaltung von Wehrmaterial zu den Hauptaufgaben der Heereslogistiktruppen. Dies gilt im Besonderen in den ersten Tagen einer Operation des Heeres sowie auf den „letzten 100 Metern“ des Gefechtsfeldes. Eine große Herausforderung hierbei ist es, jede einzelne Soldatin und jeden einzelnen Soldaten und ihre entsprechenden Waffensysteme, auch unter den erschwerten Bedingungen des Einsatzes, zu erreichen.
An der Spitze der Truppengattungen steht der General der Heereslogistiktruppen. Er ist gleichzeitig Kommandeur der Technischen Schule des Heeres.
Transport ist eine der Hauptaufgaben der Heereslogistiker
Bundeswehr/Marco DorowIm Einsatz verbrauchen die Fahrzeuge und Waffensysteme des Heeres täglich Tausende Liter Kraftstoff. Die Soldatinnen und Soldaten benötigen Hunderte Kilogramm Verpflegung und verbrauchen mehrere Kubikmeter Wasser. Panzer, Fahrzeuge und anderes Wehrmaterial werden beschädigt oder sind durch Verschleiß nur noch eingeschränkt nutzbar. Auftrag der Heereslogistiktruppen ist es, auch unter Bedrohung, die Versorgung der Truppe mit den benötigten Gütern zu gewährleisten, defektes Gerät abzutransportieren und zu reparieren.
Mit ihrem Personal und Material sind die Heereslogistiktruppen in der Lage, die Kräfte des Heeres zeitlich begrenzt zu versorgen. Bei Bedarf unterstützen sie auch querschnittlich die anderen Teilstreitkräfte wie beispielsweise die Luftwaffe, Kräfte des Cyber- und Informationsraumes oder aus dem Bereich des Unterstützungskommandos.
Die logistische Leistungserbringung erfolgt in der Bundeswehr in einem mehrstufigen System in unterschiedlichen logistischen Ebenen, dem „logistischen System der Bundeswehr“. Innerhalb der einzelnen Bataillone und der Kompanien beziehungsweise Batterien des Heeres wird diese Aufgabe durch die logistischen Dienste wahrgenommen. Darüber hinaus gibt es auf der Ebene Brigade – sowie auf der Divisions- und zukünftig auch Korpsebene Versorgungsbataillone, in denen die Fähigkeiten Materialbewirtschaftung, Transport und Instandhaltung maßgeschneidert auf die jeweiligen Verbraucher vorgehalten werden. Zudem besitzen die Luftlandekräfte und die Gebirgsjägertruppe selbstständige Versorgungskompanien.
Die Logistiker bevorraten Ersatzteile in allen Größen, vom Panzertriebwerk bis zur kleinsten Schraube
Bundeswehr/Marco DorowDie folgende Auflistung zeigt einen Ausschnitt der vielfältigen Aufgaben der Heereslogistiktruppen:
Können Hubschrauber oder geländegängige Transportfahrzeuge aufgrund der Wetter- und/oder Geländebedingungen nicht mehr eingesetzt werden, stellen Tragtiere meist die einzige zuverlässige Alternative für die logistische Versorgung dar. Dies gilt besonders in schwierigem hochalpinem Gelände. Das in der Bundeswehr einzigartige Gebirgstragtierwesen ist eine weitere Fähigkeit der Heereslogistiktruppen.
Die Heereslogistiktruppen sorgen für die Durchhaltefähigkeit aller Truppengattungen des Heeres. Ihre Hauptaufgaben sind die Versorgung mit Gütern aller Art, einschließlich Kraftstoff und Munition, und die Instandsetzung von Wehrmaterial.
Auch schwerste Transporte sind kein Problem: Ein Schwerlasttransporter Mammut hat eine Panzerhaubitze geladen.
Bundeswehr/Jaap Boosman
Trag- und Reittiere sind dazu befähigt, den Transport von Lasten bis zu 150 Kilogramm pro Tier im extremen Gelände und unter extremen Witterungseinflüssen zu gewährleisten
Bundeswehr/Carl Schulze
Mit dem Bergepanzer Büffel schleppen die Logistiker Kampfpanzer direkt aus dem Gefecht
Bundeswehr/Marco Dorow
Wenn es sein muss, wechseln die Logistiker auch komplette Panzertriebwerke an Ort und Stelle aus
Bundeswehr/Marco Dorow
Der SLT Elefant verlegt vor allem Panzer, die keine weiten Strecken über asphaltierte Straßen zurücklegen sollen
Bundeswehr/Marco Dorow
Die selbstständige Gebirgsversorgungskompanie unterstützt die Gebirgsjäger auch in schwierigem Gelände und unter extremen Klima- und Wetterbedingungen
Bundeswehr/Susanne Hähnel
Instandsetzung ist der zweite Hauptauftrag der Heereslogistiker
Bundeswehr/Marco Dorow
Arbeiten an Fahrwerken der Kettenfahrzeuge, hier einem Schützenpanzer Marder, sind körperlich anstrengend
Bundeswehr/Sebastian Wilke
An Versorgungspunkten dicht hinter den Gefechtsstreifen werden die Kampfpanzer mit Kraftstoff versorgt
Bundeswehr/Marco Dorow
Die Luftlandeversorgungskompanie unterstützt das Fallschirmjägerregiment bei luftbeweglichen Operationen
Bundeswehr/Carl Schulze
Mit solchen Tankaufsätzen kann die Truppe auch fahrzeugunabhängig mit Kraftstoff versorgt werden
Bundeswehr/Marco Dorow
Logistik – rollt!
Technik – rollt!
Um liegengebliebene Fahrzeuge zu bergen und Lasten während der Instandhaltungsarbeiten zu heben, greifen die Heereslogistiktruppen auf unterschiedliches Gerät zurück. Neben dem Bergepanzer 2 und dem Bergepanzer 3 Büffel kommen hierbei geschützte und ungeschützte Berge-/Kranfahrzeuge zum Einsatz. Kranfahrzeuge werden bei der Nachschubtruppe außerdem zum Umschlag schwerer Versorgungsgüter genutzt.
Inspektion am Transportpanzer Fuchs: Der Fachmann weiß, wo er nach der Fehlfunktion suchen muss
Bundeswehr/Marco DorowZum Transport schwerer Fahrzeuge, wie zum Beispiel des Schützenpanzers Puma, verfügen die Heereslogistiktruppen über den Schwerlasttransporter (SLT). Neben zahlreichen Varianten von meist geländegängigen Fahrzeugen setzen die Logistiker für den Nachschub und den Transport den Lkw 15 Tonnen MULTIMechanisierte Umschlag-Lagerung-Transport-Integration ein. Das System MULTIMechanisierte Umschlag-Lagerung-Transport-Integration ermöglicht eine rasche logistische Versorgung der Truppe, insbesondere mit Munition. Die Versorgungsgüter werden dabei auf Wechselladepritschen verladen. Diese können ohne großen Zeitaufwand im Tausch gegen eine leere Wechselladepritsche bei der Truppe abgelegt werden.
Da den Soldaten in Auslandseinsätzen der Bundeswehr auf vielerlei Weise Gefahr droht, sind auch die Heereslogistiktruppen anteilig in geschützten Transportfahrzeugen und Führungsfahrzeugen unterwegs wie dem Allschutz-Transportfahrzeug Dingo.
Mit dem Bergepanzer 3 Büffel schleppen die Soldaten Kettenfahrzeuge ab.
Der SLT Mammut ist ein Koloss – und befördert andere Kolosse
Das Bergefahrzeug Bison bietet seiner Besatzung Kraft und Schutz.
Das ATF Dingo schützt Soldaten im Einsatz vor Beschuss und Sprengfallen.
Der Lkw gl leicht Wolf ist der Standard-Geländewagen der Bundeswehr.
Geschichte der Heereslogistiktruppen
Seitdem die Menschheit Kriege führt, ist Logistik unumgänglich. Stets wurden Experten benötigt, die defekte Waffen, die der Soldat selbst nicht mehr richten konnte, wieder funktionsfähig machten oder benötigte Güter dem Heer zuführten.
Bis in das 18. Jahrhundert ernährten sich die Streitkräfte vornehmlich von dem, was Land und Bevölkerung hergaben. Im Zuge der Industrialisierung wurde die Waffentechnik immer komplexer, die Heere und die zurückgelegten Entfernungen immer größer. Daraus resultierte ein stetiger Anstieg des Bedarfs an Gütern, die zum Funktionieren und Instandsetzen der Waffensysteme benötigt wurden. Napoleon zum Beispiel hat den Russlandfeldzug vor allem auch deswegen verloren, weil ihm der russische Zar verbrannte Erde hinterließ. Napoleons Soldaten konnten sich nicht ernähren und der russische Winter tat sein Übriges.
Der Bergepanzer Büffel hat einen Kranhaken, mit dem auch sehr schwere Lasten angehoben werden können
Bundeswehr/Marco Dorow
Die Anzahl der nicht kämpfenden Soldaten, die für die Versorgung der kämpfenden Truppe eingesetzt waren, stieg permanent. Dies verdeutlicht das folgende Zahlenbeispiel: Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts wurden ungefähr zehn Logistiker benötigt, damit 100 Soldaten kämpfen konnten. Heute umfassen die Heereslogistiktruppen rund 15 Prozent des Personalumfangs des Heeres.
Der Mammut ist der zur Zeit modernste und größte Schwerlasttransporter des Heeres
Bundeswehr/Jaap BoosmanNach den Planungen der Dienststelle Blank (Vorläuferorganisation des Bundesministeriums der Verteidigung) wurden in den Fünfzigerjahren Transport und Nachschub zur Quartiermeistertruppe zusammengelegt. Am 5. März 1956 wurde die Feldzeug-Truppenschule in Sonthofen aufgestellt, am 29. Mai 1956 dann die Quartiermeister-Truppenschule in Andernach.
1969 gliedern sich die Technischen Truppen mit den Aufgaben Instandsetzung und Nachschub in die neuen Truppengattungen „Instandsetzungstruppe“ und „Nachschubtruppe“ um. Im Jahre 1973 entstehen die Schule Technische Truppe 1 und Fachschule des Heeres für Technik als größte Truppenschule des Heeres im Standort Aachen. An gleicher Stelle heißt die Lehrstätte heute, nach vielen Namensänderungen über die Zeit, Technische Schule des Heeres.
Die Soldatinnen und Soldaten der Nachschubtruppe des Heeres werden heute in der Logistikschule der Bundeswehr in niedersächsischen Garlstedt ausgebildet.
Von 1993 bis 1997 folgte die erste Bewährungsprobe für die Logistikkräfte in Auslandseinsätzen wie bei United Nations Operation (UNOSOMUnited Nations Operation in Somalia) in Somalia und bei Implementation Force (IFORImplementation Force)/Stabilisation Force (SFORStabilisation Force) auf dem Balkan. Von 2001 bis 2023 waren die Heereslogistiker auch mit der Versorgung der Einsatzkontingente weit außerhalb Europas im Rahmen des internationalen Krisenmanagements, z.B. in Afghanistan oder Mali, beauftragt. Aktuell sind die Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem Schutz der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke der Schwerpunkt für die Logistik.
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 entfiel die Ausrichtung der Armee an der Front des Kalten Krieges – an der innerdeutschen Grenze. Infolgedessen wurde ein dreistufiges logistisches System mit eingebundenen Versorgungsdiensten in den Truppengattungen, Instandsetzungs- und Nachschubregimentern und drei Logistikbrigaden gebildet.
Die Gefechtsschadeninstandsetzung wurde als wirkungsvoller Bereich ausgebaut, da die Gefechte absehbar immer schneller und mobiler ablaufen. Es gilt, die Grundfunktionen von Gefechtsfahrzeugen, also Fahren - Feuern - Funken, für die Dauer des Gefechtes aufrechtzuerhalten. Ab 2003 nahmen die Logistiker im Heer neben der Landesverteidigung zunehmend Aufgaben für die Bündnisfähigkeit im Internationalen Krisenmanagement außerhalb Deutschlands wahr, was für die folgenden Jahre strukturbestimmend wurde.
2006 wurden schließlich die Instandsetzungstruppe Heer und die Nachschubtruppe Heer zu den Heereslogistiktruppen vereint. Zusammen mit den Instandsetzungs- und Nachschubdiensten in den Truppengattungen bilden sie seitdem die Einsatzlogistik des Heeres.
Vor dem Hintergrund der veränderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen und der damit einhergehenden Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung unterliegen die Heereslogistiktruppen derzeit einem strukturellen Anpassungsprozess, um auch zukünftig eine bestmögliche logistische Unterstützung für das Heer gewährleisten zu können.
Nach dem Anheben des Triebwerkes eines Kampfpanzers Leopard 2 suchen die Instandsetzer nach dem Fehler
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