Streitkräftebasis

Verbindungsoffizier zum Innenministerium

Verbindungsoffizier zum Innenministerium

Datum:
Ort:
München
Lesedauer:
3 MIN

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Oberstleutnant Wolfgang Heller ist als Reservist Verbindungsoffizier zwischen Landeskommando Bayern und bayerischem Innenministerium. In der Corona-Krise ist er besonders gefordert und kann auf sein Netzwerk bauen. In der zivil-militärischen Zusammenarbeit sind solche gewachsenen Kontakte der Schlüssel zum Erfolg.

Zwei Soldaten im Feldanzug in einem Besprechungsraum betrachten den Inhalt eines blauen Aktenordners

Brigadegeneral Thomas Hambach (links) Oberstleutnant Wolfgang Heller (rechts) und in einer Lagebesprechung. Der Kommandeur des Landeskommando Bayern arbeitet eng mit dem Verbindungsoffizier zusammen.

Bundeswehr/Felicia Englmann

Im Katastrophenfall zieht er seine Uniform an und zur Stelle: Oberstleutnant Wolfgang Heller. Im Jahr 2020 war das ziemlich oft. Heller ist als Reservist und Verbindungsoffizier des Landeskommando Bayern zum Bayerischen Innenministerium. Er hält in der Corona-Krise die direkte Verbindung zwischen Bundeswehr und bayerischer Staatsregierung. Seit dem 9. Dezember 2020 gilt in Bayern wieder der Katastrophenfall. Mehrmals pro Woche nimmt er per Videokonferenzsystem an den Besprechungen der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Innenministerium in der Landeshauptstadt München teil. Zweimal wöchentlich begleitet der Reservistendienst Leistende der Streitkräftebasis den Kommandeur des Landeskommando Bayern, Brigadegeneral Thomas Hambach, in die Lagebesprechung der bayerischen Ministerien und Hilfsorganisationen. Oberstleutnant Heller berät die zivile Seite über die Möglichkeiten und Grenzen von Amtshilfe durch die Bundeswehr und berichtet seinem Kommandeur über die Beratungen und die Pläne der zivilen Akteure, der Politik ebenso wie der Hilfsorganisationen. Seit 16. März 2020 ist Oberstleutnant Heller im Dauereinsatz für die zivil-militärische Zusammenarbeit– seit Beginn der Corona-Krise. Heller erzählt: „Es war für mich nicht anstrengend, aber es war ein sehr außergewöhnliches Jahr.“

Von Papstbesuch bis Pandemie

Ein Soldat im Feldanzug und mit Bergmütze steht vor eine Gebäude und lächelt in die Kamera.

Oberstleutnant Wolfgang Heller dient in Bayern als Verbindungsoffizier zwischen Landeskommando und Innenministerium.

Bundeswehr/Felicia Englmann

Kontakte knüpfen und halten, Netzwerke aufbauen und pflegen – das ist es, was Oberstleutnant Heller an seinem Reservistendienst besonders mag. „Die Daten in meinem Handy sind für mich lebenswichtig“, sagt er, denn damit kann er im Krisenfall schnell Verbindung mit seinem Kommandeur, den bayerischen Bezirks- und Kreisverbindungskommandos, dem Ministerium und wenn es sein muss auch direkt mit Politikern aufnehmen. Mit seiner freundlichen, positiven Art und als guter Zuhörer sammelt der 59-jährige Informationen und bringt sie zu den richtigen Stellen. Seit 2014 ist er Verbindungsoffizier zum Innenministerium. Davor hat er sich sieben Jahre lang im Kreisverbindungskommando seiner Heimatstadt Freising bei München engagiert. Auch dieses gehört zur Territorialen Reserve der Streitkräftebasis und ist ein Verbindungselement der zivil-militärischen Zusammenarbeit. Seinen Wehrdienst leistete Heller 1980 bei der Gebirgstruppe, danach ging er bis 1983 zu den Panzergrenadieren. Die Bergmütze trägt er bis heute. Einen Zivilberuf hat er auch: Zusammen mit seinem Bruder betreibt Wolfgang Heller ein großes Dentallabor. Und sogar für sein Hobby Golfspielen hat er Zeit. Die zivil-militärische Zusammenarbeit in Bayern ist seine Leidenschaft. „Ich habe schon viel mitgemacht – von Papstbesuch bis Pandemie“, erzählt Oberstleutnant Heller. Hochwasserkatastrophen, die Flüchtlingskrise von 2015, die Schneekatastrophe von 2019, all die Amtshilfen der Bundeswehr in den vergangenen Jahren waren nicht vergleichbar mit der Corona-Pandemie. Heller: „Es war anfangs schwierig, sich in die Situation hineinzufinden.“

Oberstleutnant Heller: „Mich kennt jeder“

Ein Soldat, gut gelaunt, steht im Feldanzug vor drei Fahnen und einer Wand mit blauem Rautenmuster.

Reservistendienst als Verbindungsoffizier: Oberstleutnant Wolfgang Heller in einem Saal im bayerischen Innenministerium

Bundeswehr/Wolfgang Heller

Die über die Jahre geknüpften Kontakte haben Oberstleutnant Heller in der Corona-Krise besonders geholfen. Er hält die Verbindung in alle Richtungen und bewahrt so den Überblick. Dass ein solcher Verbindungsoffizier zum Innenministerium in einem so großen Bundesland wie Bayern wichtig ist, wurde im Frühsommer 2013 klar, als die Hochwasserkatastrophe nicht nur mehrere Landkreise, sondern mehrere Regierungsbezirke betraf. Anders als seine Kameradinnen und Kameraden in den Kreis- und Bezirksverbindungskommandos hat Oberstleutnant Heller ein umfassendes Lagebild, kennt Problemlösungen aus allen Regionen und kann Akteure zusammenbringen, „damit man nicht immer das Rad neu erfindet“. Als Ansprechpartner steht Heller für alle Akteure der Katastrophenhilfe aus ganz Bayern zur Verfügung – was auch bekannt ist. „Mich kennt jeder“, sagt er. Sich schon vor dem Ernstfall gegenseitig zu kennen und zu wissen, „wie der andere tickt“ (Heller) ist ein Schlüssel des Erfolgs zivil-militärischer Zusammenarbeit und der Katastrophenhilfe ganz allgemein. In der Corona-Pandemie hat sich dieses Netzwerk als stark und tragfähig erwiesen. Für das Jahr 2021 wünscht sich Oberstleutnant Heller gewohnt unaufgeregt und bescheiden, „dass es ein bisschen ruhiger wird und wieder in Richtung Normalität geht“.

von Dr. Felicia Englmann  E-Mail schreiben

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