An(ge)dacht

Woche für Woche entdecken Sie hier die aktuelle Andacht aus dem Jahrbuch der Evangelischen Militärseelsorge

An(ge)dacht - 48. Kalenderwoche 2023

Bild zur Andacht aus dem Jahrbuch der Evangelischen Militärseelsorge

An(ge)dacht

Daggi Feuerer / Militärseelsorge
Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern. (Lukas 2,30-31 [L] – Monatsspruch Dezember)

Heiland kommt von heilen und bedeutet soviel wie Retter und Erlöser. So ging es mir: errettet vom ‚November-Blues‘, erlöst von den Gedanken um mich selbst, befreit zu einem ganz neuen Blick auf den Tag, die Menschen um mich herum und auf mich selbst. Ein Glück!

Ja, ich habe meinen Heiland gesehen. Es ist erst ein paar Tage her. Ein kleines Kind in der Bahn. Es brabbelte selig vor sich hin, noch war kaum ein Wort zu verstehen, aber es war eine Freude, dieses kleine Wesen zu beobachten. Das Kind strahlte mich mit einem Mal an und lachte vor Vergnügen. Das tat so gut und löste eine helle Freude in mir aus an einem dunklen Tag im November. So stieg ich vergnügt aus dem Zug und nahm das unbeschwerte Lachen des Kindes mit in den Tag, der jetzt gar nicht mehr so dunkel war.

Ein kleines Kind, in Bethlehem geboren, der Heiland Gottes, Retter und Erlöser? Ja, das kann schon sein. Es lenkt den Blick auf den, der uns und dieses Kind gewollt. Es erfüllt das Herz mit Freude und mit Fürsorge für das Wohlergehen des Kindes. Es lenkt den Blick auf meine Verantwortung für das Gedeihen des Kindes und zeigt mir zugleich, wie sehr Gott selbst Verantwortung für mich übernimmt. Das Kind ist sein Heiland für alle Welt.

Von Herzen wünsche ich einem jeden Menschen in der Zeit im Advent viele beglückende, heilsame Begegnungen, die Herz und Seele berühren und öffnen für das eine große Glück der Heiligen Nacht. Dann können wir in Frieden unsere Straße weiterziehen in das neue Jahr.

von Matthias Heimer