Ich bin iM EINsatz: Nachrichtenoffizier bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Ich bin iM EINsatz: Nachrichtenoffizier bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali

Datum:
Ort:
Niamey
Lesedauer:
3 MIN

Auf drei Kontinenten und zwei Weltmeeren: In unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr täglich ihren Dienst. Doch was tun sie genau vor Ort? Was ist ihre spezielle Aufgabe? Was bewegt sie, was treibt sie an? In der Serie „Ich bin iM EINsatz“ stellen wir einige von ihnen ganz persönlich vor.

Ein Soldat steht vor einem Strauch und schaut lächelnd in die Kamera

Hauptmann Hermann A.: vom Planungsoffizier zum Nachrichtenoffizier

Bundeswehr/Bonny Mareen Bieling

Ich bin Hauptmann Hermann A., 29 Jahre alt und in der schönsten Stadt der Welt zu Hause: Hamburg. Meine Heimatdienststelle ist die Unteroffizierschule der Luftwaffe in Heide. Dort bin ich für die Ausbildungsplanung der Lehrgänge verantwortlich. In die Bundeswehr eingetreten bin ich 2011 als Offizieranwärter im Truppendienst. Der Einsatz bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Niamey ist für mich der erste Einsatz. Ich bin hier vor Ort als Nachrichtenoffizier am Lufttransportstützpunkt eingesetzt.

Das ist meine Aufgabe im Einsatz.

Ein Soldat übergibt an einer Flugzeugtreppe eine rote Mappe an einen weiteren Soldaten, der auf der Treppe steht

Die Crew-Mappe: Kurz vor dem Start werden die Unterlagen zur Navigation übergeben

Bundeswehr/Bonny Mareen Bieling

Das Motto meiner Arbeit könnte man umschreiben mit „sicherstellen, dass die richtigen Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind“. Nach dem Prinzip „Need to know“ – sprich: alles, was man wissen muss – müssen die Luftfahrzeugbesatzungen umfassend in die Sicherheitslage des Zielflughafens eingewiesen werden: Wie sind die Absicherungsmaßnahmen des Flugplatzes? Mit welchen potenziellen Bedrohungsszenarien ist am Boden zu rechnen? Welche Maßnahmen stehen in Notfallsituationen zur Verfügung? Während des Crew-Briefings muss der Nachrichtenoffizier auf diese und eine Vielzahl weiterer Fragen eine Antwort haben. Letztlich geht es um ein Lagebild, auf dessen Grundlage später geplant werden kann.

Neben diesen fliegerischen Aspekten gilt es aber auch, die aktuelle Feindlage mittels einer Lagekarte darzustellen. Bei der Vorbereitung des Briefings muss ich aus der Vielzahl an Daten und Informationen, die mir zur Verfügung stehen, eine Auswahl treffen und diese im Anschluss so unkompliziert wie möglich präsentieren. Schließlich muss sich die Crew zu einhundert Prozent auf diese Informationen verlassen können.

Das macht meine Tätigkeit hier besonders.

Ein Soldat sitzt an seinem Schreibtisch und schaut in die Kamera

Zur Verdichtung des Lagebildes werden alle Informationen am Computer ausgewertet und zusammengeführt

Bundeswehr/Bonny Mareen Bieling

Das Besondere an meiner Verwendung als Nachrichtenoffizier hier am Lufttransportstützpunkt ist die enge Zusammenarbeit mit der fliegenden Besatzung. Als Informationsdienstleister der Piloten stelle ich ihnen auch Unterlagen zur Luftraumkoordination zur Verfügung. Diese verschaffen den Piloten einen detaillierten Überblick über das aktuelle Luftlagebild und enthalten unter anderem Informationen über den eigenen Flugkorridor, sowie den anderen Luftfahrzeugen.

Nachdem die Besatzung wieder zurück am Boden ist, wird eine Auswertung durchgeführt. Es ist von enormer Bedeutung, dass solch ein Rückfluss an Informationen stattfindet. Die während einer Mission gesammelten Informationen werden gesichtet und nach Deutschland übermittelt. Dort bündelt man alle gewonnenen Daten und Informationen aus den Einsätzen der Luftwaffe.

Das vermisse ich hier am meisten.

Ein Soldat steht auf dem Flugfeld und lächelt in die Kamera, im Hintergrund steht ein Transportflugzeug

Hermann A. gefällt vor allem die enge Zusammenarbeit mit der fliegenden Besatzung

Bundeswehr/Bonny Mareen Bieling

Am meisten fehlt mir der ganz normale Alltag mit meiner Freundin in Hamburg. Ich freue mich jetzt schon auf ein schönes Frühstück und einen Spaziergang an der Alster zusammen mit meiner Freundin. Außerdem möchte ich meine Hobbies, Gitarre spielen und Rudern, wiederaufnehmen und mir mehr Zeit dafür nehmen.

Das sind meine Pläne, meine Wünsche und Grüße.

Auch wenn ich mich im Einsatz wohlfühle, freue ich mich auf das Wiedersehen mit meinen Kameradinnen und Kameraden in meiner Heimatdienststelle. Allen im Einsatz befindlichen Soldatinnen und Soldaten wünsche ich einen guten und sicheren Einsatz und vor allem eine gesunde Rückkehr zu ihren Liebsten nach Hause.

von Hermann A.

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