„Litauen verlässt sich auf uns als Bündnispartner“
„Litauen verlässt sich auf uns als Bündnispartner“
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 4 MIN
Deutschland übernimmt mit der dauerhaften Stationierung von 5.000 Bundeswehrangehörigen in Litauen Verantwortung für die Sicherung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke im Baltikum – und setzt ein starkes Zeichen der Bündnissolidarität in Europa. Der Kommandeur der Brigade erklärt, warum das den Menschen im Baltikum viel bedeutet.
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„Ich bin ein NATONorth Atlantic Treaty Organization-Jünger“, sagt Christoph Huber. Der Brigadegeneral ist Kommandeur der Panzerbrigade 45 „Litauen“, die am 22. Mai in Vilnius feierlich aufgestellt wurde. „Ich glaube daran, dass die NATONorth Atlantic Treaty Organization der Garant ist für unsere Freiheit und für unsere Sicherheit.“ Deutschland habe im Kalten Krieg von der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnissolidarität profitiert – nun sei es Zeit, die Alliierten in Osteuropa zu unterstützen. Gleichzeitig werde so ein wichtiger Beitrag für Deutschlands Sicherheit geleistet. „Wir verteidigen unser Land, indem wir auch an der Ostflanke beitragen zur NATONorth Atlantic Treaty Organization-Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit“, sagt Huber im „Nachgefragt“-Gespräch mit der Moderatorin Frau Hauptmann Beate Schöne.
5.000 Bundeswehrangehörige werden dauerhaft im Baltikum stationiert, um an der Seite der litauischen Streitkräfte die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke zu schützen. Mit der Entsendung der Brigade Litauen übernimmt Deutschland Verantwortung für die Sicherheit seiner Verbündeten und trägt ihren Erwartungen an Deutschland Rechnung.
Die NATONorth Atlantic Treaty Organization hatte bereits bewaffnete Verbände ins Baltikum entsandt, nachdem Russland 2014 die Krim annektierte: die multinationalen eFPenhanced Forward Presence-Battlegroups in Batallionsstärke. „In Estland hat Großbritannien die Verantwortung übernommen, in Lettland die Kanadier. Wir Deutschen haben damals erklärt, wir übernehmen die Verantwortung in Litauen. Und in Polen waren es die amerikanischen Streitkräfte“, fasst Huber zusammen.
Truppenpräsenz im Baltikum verstärkt
Nach der russischen Invasion in die Ukraine 2022 habe die NATONorth Atlantic Treaty Organization entschieden, die Truppenpräsenz entlang der Ostflanke zu erhöhen: und zwar nicht nur im Baltikum, sondern von Finnland bis hinunter ans Schwarze Meer. „Was wir als Deutschland machen mit der festen Stationierung der Brigade Litauen, ist im Einklang mit den Entscheidungen der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staats- und Regierungschefs“, sagt Huber, der schon die erste eFPenhanced Forward Presence-Battlegroup aus Deutschland als Kommandeur ins Baltikum führte. „Litauen verlässt sich auf uns als Bündnispartner“, sagt er.
Die Erfahrungen der sowjetischen Besatzungszeit hätten das Land und seine Bevölkerung geprägt, so der Brigadegeneral. „Man fühlt sich wirklich bedroht in Litauen. Bedroht durch die aggressive russische Politik.“ Schon bei seinem ersten Einsatz habe es positive Rückmeldungen der Bevölkerung gegeben, so Huber. „Man hat uns signalisiert: danke, dass ihr hier seid. Und dieses Gefühl hat sich heute noch mehr verstärkt.“ Dieses Vertrauen werde zurückgezahlt, verspricht der Brigadegeneral. „Die Botschaft ist klar: Auf uns Deutsche kann man sich verlassen. Wir erfüllen unseren Auftrag.“
Die Bundeswehr bleibt, solange Litauen möchte
Ende 2027 soll die Brigade in voller Stärke in Litauen stehen, schon Ende dieses Jahres sollen 500 Bundeswehrangehörige im Baltikum Dienst tun. Rund 1.800 Soldatinnen und Soldaten hätten sich auf diese Posten beworben, berichtet Huber: „Der Dienst in der Panzerbrigade Litauen ist attraktiv.“ Dafür gebe es mehrere Gründe, zählt der Brigadegeneral auf: der klare militärische Auftrag, die topmoderne Ausrüstung, das Feedback der Bevölkerung – und die Anreize, die zusätzlich durch das Artikelgesetz Zeitenwende gesetzt würden.
Dennoch sei noch nicht alles perfekt, räumt der Brigadegeneral ein. „Wir müssen uns auch ein bisschen Zeit geben“, wirbt Huber um Geduld. „Wir sind jetzt ganz am Anfang, und wir sind ja dort in Litauen auf Dauer – und zwar solange, wie wir gebraucht werden und Litauen uns dort haben möchte.“ Er gehe davon aus, dass dies Jahre oder sogar Jahrzehnte der Fall sein werde, so der Kommandeur der Bundeswehrbrigade im Baltikum.