„Es geht um Anerkennung, Wertschätzung, Respekt und Unterstützung“
„Es geht um Anerkennung, Wertschätzung, Respekt und Unterstützung“
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 4 MIN
Mit dem ersten nationalen Veteranentag am 15. Juni beginnt ein neues Kapitel der Veteranenkultur in Deutschland. Zum einen geht es um die öffentliche Würdigung der Leistungen aller aktiven und ehemaligen Soldatinnen und Soldaten, zum anderen wird der Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern gesucht. Was geplant ist, verrät Kapitän zur See Stephan Küttler.
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- © Bundeswehr (Produktionsnummer: 25A16601)
„Wir haben zehn Millionen Veteraninnen und Veteranen in Deutschland, die seit Gründung der Bundeswehr gedient haben“, sagt Kapitän zu See Stephan Küttler zu „Nachgefragt“-Moderator Major David Zeidler. Deren Leistungen werden beim ersten nationalen Veteranentag in Deutschland öffentlich gewürdigt. „Es geht darum, Anerkennung, Wertschätzung, Respekt und Unterstützung zum Ausdruck zu bringen“, sagt Küttler, der als Leiter des Referats für Betreuung und Fürsorge im Verteidigungsministerium für die Organisation des Veteranentages verantwortlich ist.
Wer sich überhaupt als Veteranin oder Veteran bezeichnen darf, ist von Land zu Land unterschiedlich. Wer zum Beispiel in Skandinavien den Veteranenstatus beanspruche, müsse für sein Land im Auslandseinsatz gewesen sein, so Küttler. In Großbritannien und den USA hingegen gelte man erst nach dem Abschied von den Streitkräften als Veteran.
In Deutschland wird der Veteranenbegriff weiter gefasst. „Alle aktiven Soldatinnen und Soldaten, die in der Bundeswehr dienen, sind Veteraninnen und Veteranen“, sagt Küttler. „Aber auch diejenigen, die mal gedient haben und ehrenhaft aus der Bundeswehr entlassen worden sind, sind Veteraninnen und Veteranen.“ Hierzulande werde weder zwischen aktiven und ehemaligen Soldatinnen und Soldaten unterschieden noch mache es einen Unterschied, ob man im Einsatz gewesen sei oder nicht, so der Kapitän. Am Ende gehe es doch darum, dass die Soldatinnen und Soldaten und ihre Leistungen in den Mittelpunkt gestellt würden.
100 Veranstaltungen bundesweit
Die Veteranenkultur in Deutschland habe sich zuletzt sehr positiv entwickelt, sagt Küttler. „Das Jahr 2024 hat der Veteranenkultur wirklich einen Boost verliehen.“ Im Januar vergangenen Jahres sei das Veteranenbüro in Berlin geöffnet worden, im April 2024 habe der Bundestag die Einführung eines nationalen Veteranentages beschlossen. „Das sind beides Elemente, die der Veteranenkultur und vor allen Dingen auch den Veteranenverbänden die Aufmerksamkeit bringen, die sie aus meiner Sicht verdient haben“, so der Kapitän.
Begangen wird der nationale Veteranentag am 15. Juni. „Wir haben über 100 Events deutschlandweit“, sagt Küttler. Das Spektrum reiche von Gedenkmärschen über Gottesdienste bis zu einem Volksfest in Kiel. Die Hauptveranstaltung finde aber in Berlin statt – am Reichstag sei ein großes Familienfest geplant. „Wir haben eine große Bühne mit tollen Künstlern: von Michael Schulte über Glasperlenspiel bis hin zu Laith al-Deen“, kündigt der Kapitän an.
Respekt zeigen, Vorurteile abbauen
Der in Berlin lebende kanadische Rockstar Bryan Adams werde eine Fotoausstellung zum Thema Veteranen präsentieren und die in der Veteranenarbeit engagierten Organisationen stellten ihre Arbeit in einem „Veteranendorf“ vor, so Küttler. Vor allem aber diene der Veteranentag dem Austausch zwischen Veteraninnen und Veteranen und der Bevölkerung, sagt der Kapitän: „Es steht der Mensch im Mittelpunkt, und nicht die Organisation.“
Er hoffe, dass die Besucherinnen und Besucher des Veteranentages etwaige Vorurteile abbauen und ein neues Bild von den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr gewinnen könnten, so Küttler. Man müsse die Streitkräfte nicht gut finden, sagt der Kapitän zur See: „Aber ich sollte Respekt haben für die Menschen, die bereit sind, alles zu geben – und wenn es das Leben ist – für die Freiheit in Deutschland und die Demokratie.“ Am 15. Juni bietet sich die Gelegenheit, den aktiven und ehemaligen Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr diesen Respekt zu zollen.