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Für Spezialkräfte erprobt: Boote in der Luft

Für Spezialkräfte erprobt: Boote in der Luft

Datum:
Ort:
Eckernförde
Lesedauer:
2 MIN

Für ihre Missionen benötigen die Spezialkräfte der Bundeswehr auch Boote als Transportmittel. Diese müssen oft auf ungewöhnlichem Weg zum Einsatzort kommen. Ein Team der Wehrtechnischen Dienststelle für Luftfahrzeuge und Luftfahrtgerät aus Manching (WTDWehrtechnische Dienststelle 61) erprobte daher Anfang September in der Ostsee ein neues Absetzsystem für Schlauchboote.

Ein Schlauchboot schwebt an einem Fallschirm hängend in der Luft über dem Meer.

Premiere in der Eckernförder Bucht: Schlauchboote der Bundeswehr schweben an Fallschirmen auf das Wasser

Bundeswehr/Pia Galler

In der Eckernförder Bucht in Schleswig-Holstein bot sich Strandbesuchenden während der Erprobung ein ungewohnter Anblick: Von Bord des Transportflugzeugs Airbus A400M wurden aus der Heckrampe zunächst Schlauchboote mit Fallschirmen abgesetzt, bevor Spezialkräfte der Bundeswehr als sogenannte „Freifaller“ hinterher sprangen.

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Die Erprobung erfolgte in der Eckernförder Bucht
Transkription des Videos

Für diese Einheiten ist es zur Erfüllung ihrer Aufgaben notwendig, ihre Schlauchboote auch in unzugänglichen Gewässern nutzen zu können. Ist das Zielgebiet auf dem Landweg nicht erreichbar, müssen die Boote beispielsweise aus einem Flugzeug abgesetzt werden.

Ein Mann steht vor geöffneter Heckrampe in einem fliegenden Flugzeug und schaut auf die Fracht.

Gleich ist es soweit: Das Absetzen der Palette mit den Schlauchbooten aus dem A400M steht kurz bevor

Bundeswehr/Josef Rauchecker

Ein von einer Firma entwickeltes Gestell bietet während des Transports eine sichere Auflagefläche für die Boote, damit sie unbeschadet im Gewässer landen.

Die Bundeswehr-Experten für Absetztechnik der WTDWehrtechnische Dienststelle 61 wurden vom BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr beauftragt, das neue System zusammen mit den späteren Nutzenden - den Spezialkräften der Bundeswehr - zu erproben.

Zwei Personen auf einem Schlauchboot befestigen Seile an einer Plattform im Wasser.

Die Absetzplattform wird aus dem Wasser geborgen

Bundeswehr/Pia Galler
Ein graues Schiff, zwei Schlauchboote mit mehreren Personen und ein Fallschirm schwimmen im Wasser.

Die Spezialkräfte ziehen die Plattform auf das Schlauchboot

Bundeswehr/Pia Galler

Viele Dienststellen - ein Ziel

Für eine Woche war dazu ein großes Testteam der WTDWehrtechnische Dienststelle 61 an die Ostsee gereist. Über der Eckernförder Bucht kann die Bundeswehr den Luftraum für derartige Versuche sperren.

Unterstützt wurde das Team von der Wehrtechnischen Dienststelle für Schiffe und Marinewaffen, Maritime Technologie und Forschung (WTDWehrtechnische Dienststelle 71), der Wehrtechnischen Dienststelle für landgebundene Fahrzeugsysteme, Pionier- und Truppentechnik (WTDWehrtechnische Dienststelle 41) sowie den Spezialkräften der Bundeswehr und der Luftlande-/Lufttransportschule aus Altenstadt.

Kameras an Bord und Messtechnik am Boden

Der A400M der WTDWehrtechnische Dienststelle 61 war für die Versuche mit speziellen Kameras ausgerüstet wurden, die das Verhalten des Absetzsystems sowie den Flug und die Landung aufzeichneten.

Außerdem waren aus der bayerischen Heimat mobile Kinotheodolit-Stationen per Lkw in den Norden gebracht worden. Diese vermaßen die Flugbahnen der abgesetzten Lasten vom Boden aus.

Die Manchinger Testcrew hatte die Versuche vorab geplant und koordinierte sie vor Ort. Neben verschiedenen technischen Aspekten des Systems konnten im Anschluss an die Absetzversuche auch das Abspringen von Fallschirmspringern sowie das Vorbereiten der Schlauchboote getestet werden.

von WTD61 

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