
Satellitenkommunikation als entscheidender Faktor für militärischen Erfolg
Wie die Bundeswehr ihre Weltraumfähigkeiten weiterentwickelt und an neue Herausforderungen anpasst.
Satelliten sind längst fester Bestandteil unseres Alltags – sie liefern Wetterdaten oder ermöglichen Navigation. Ihre Funktion geht jedoch weit darüber hinaus: Für das Militär sind Satelliten unverzichtbare Werkzeuge, um Kommunikation, Aufklärung und Führung auch in Krisen- und Kriegszeiten sicherzustellen.
Gerade Satelliten im niedrigen Orbit (Low Earth Orbit, LEOLow Earth Orbit) und im mittleren Orbit (Medium Earth Orbit, MEOMedium Earth Orbit) spielen heute eine zunehmend wichtige Rolle. Sie umkreisen die Erde in deutlich geringer Distanz als die klassischen geostationären Satelliten (Geostationary Earth Orbit, GEOGeostationary Earth Orbit), die sich auf rund 36.000 Kilometern Höhe bewegen. So befinden sich LEOLow Earth Orbit-Satelliten nur etwa 250 bis 2.000 Kilometer über der Erde, MEOMedium Earth Orbit-Satelliten operieren in Höhen von 8.000 bis 12.000 Kilometern. Doch was macht sie für die Streitkräfte so unverzichtbar? Und wie verändert sich die militärische Führungsfähigkeit durch ihren Einsatz?
Bei der Bereitstellung von militärischen ITInformationstechnik-Services werden zunehmend weitreichende Anbindungen mit geringer
Die Nähe von Satelliten im Low Earth und Medium Earth Orbit bringt dabei mehrere Vorteile:
Daneben ist es für die Bundeswehr besonders wichtig, dass die Kommunikation nicht abgehört oder gestört werden kann. Auch hier bieten moderne LEOLow Earth Orbit- und MEOMedium Earth Orbit-Satelliten Vorteile: Sie können Informationen schnell weiterleiten, sind schwerer zu orten und zu stören als geostationäre Satelliten und ermöglichen flexible, dynamische Netzwerke. Gleichzeitig werden permanent neue Technologien entwickelt, um die Systeme noch sicherer und leistungsfähiger zu machen.
Die Nutzung des niedrigen und mittleren Orbits bringt auch Herausforderungen mit sich. Da immer mehr Satelliten ins All geschossen werden, steigt die Gefahr von Zusammenstößen mit Weltraumschrott. Satelliten müssen daher besonders robust und manövrierfähig sein, um Gefahren ausweichen zu können. Besonders die Lebensdauer von LEOLow Earth Orbit-Satelliten ist begrenzt, weil sie durch die Restatmosphäre abgebremst werden und nach wenigen Jahren verglühen. Das bedeutet: Die Satellitenkonstellationen müssen regelmäßig erneuert werden.
Ein weiteres Thema ist die Abwehr von Angriffen aus dem All. Satelliten können Ziele von Cyberangriffen, Störsendern oder sogar physischen Angriffen werden. Deshalb investieren viele Satellitenbetreiber in den Schutz ihrer Satelliten und entwickeln Strategien, um im Ernstfall schnell auf Ausfälle reagieren zu können.
Die Entwicklung der Satellitenkommunikation im niedrigen und mittleren Orbit steht erst am Anfang. Neue Technologien wie Laserkommunikation, Künstliche Intelligenz und Miniaturisierung machen die Systeme immer leistungsfähiger und flexibler. In Zukunft könnten sogar normale Smartphones direkt mit Satelliten kommunizieren – ohne Umweg über Mobilfunkmasten.
Für die Bundeswehr bedeutet das: Die Kommunikation wird noch sicherer, leistungsfähiger und globaler. Gleichzeitig wächst aber auch die Bedeutung des Weltraums als strategisches Operationsgebiet. Wer dort die Kontrolle behält, hat einen entscheidenden Vorteil – nicht nur im Krieg, sondern auch bei der Bewältigung von Krisen und Katastrophen.
Satellitenkommunikation im niedrigen und mittleren Orbit ist bereits ein unverzichtbares Werkzeug für moderne Streitkräfte geworden. Sie sorgt dafür, dass Soldatinnen und Soldaten mit ihren Führungselementen weltweit vernetzt bleiben. Die Technologien entwickeln sich rasant weiter und werden das Militär der Zukunft maßgeblich prägen. Der Weltraum ist längst kein ferner Ort mehr, sondern eine zentrale Schaltstelle für die Sicherheit auf der Erde.
Wie die Bundeswehr ihre Weltraumfähigkeiten weiterentwickelt und an neue Herausforderungen anpasst.