Cyber- und Informationsraum
Locked Shields 2025

Bundeswehr und Industrie üben gemeinsam für Cybersecurity

Bundeswehr und Industrie üben gemeinsam für Cybersecurity

Datum:
Ort:
Kalkar
Lesedauer:
1 MIN

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Militär, Behörden und Privatwirtschaft – nur wenn alle Akteure gut zusammenarbeiten, gelingt gesamtstaatliche Cyberabwehr. Bei der weltgrößten Übung zur Cyberabwehr sind daher auch Experten aus dem privaten Sektor vertreten. Einer von ihnen ist Markus Neumaier von der Orange Cyberdefense Germany GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung, der im Interview seine Eindrücke teilt.

Porträtfoto eines zivilen Mitarbeiters bei einer militärischen Übung

Markus Neumaier freut sich, für sein Unternehmen an Deutschlands größter Cyber-Übung teilnehmen zu dürfen

Bundeswehr/Dagmar Benner

Sicherheit im Cyberraum zu gewährleisten ist komplex. Gelingt ein Cyberangriff und Geheimisse fließen ab, können Schäden in Milliardenhöhe entstehen. Daher ist auch die Branche der Cybersecurity in den letzten Jahren extrem gewachsen. Im besten Fall ziehen staatliche Akteure wie die Bundeswehr und Vertreter aus der privaten Wirtschaft an einem Strang, um im digitalen Zeitalter rundum geschützt zu sein. Ein gutes Beispiel hierfür ist Locked Shields-Teilnehmer Markus Neumaier. Er ist Experte für die Erkennung von und die Reaktion auf Cyberangriffe. Mit seinem Knowhow berät und unterstützt er Unternehmen und Behörden bei der Abwehr von Gefahren aus dem digitalen Umfeld. Im Interview erklärt er, wo sein Arbeitgeber bei der Abwehr eines Cyberangriffs unterstützen könnte und wie das mit der Übung unter militärischer Führung zusammenpasst.

Drei Fragen an Markus Neumaier

Was wäre, wenn eine Cyber-Attacke auf Deutschland gelänge? Könnten private Unternehmen dann noch etwas ausrichten?

Markus Neumaier

Wir unterstützen sehr viele Firmen und Behörden in Deutschland, auch im Bereich der kritischen Infrastruktur. Für manche übernehmen wir einige oder alle Aspekte ihres Cybersicherheitsprogramms. Anderen bieten wir bei einem Angriff dessen unmittelbare Abwehr, eine Schadensbegrenzung oder auch nur Beratungsleistungen. Im Notfall können wir auch ohne bestehende Verträge vorbeikommen und helfen. Das Ganze machen wir nicht nur in Deutschland, sondern europaweit – da könnten wir im Fall der Fälle also schon einiges machen.

Und bei der Übung Locked Shields? Wie sind Sie hier eingebunden?

Markus Neumaier

Wir sind mit insgesamt drei Leuten vertreten, zwei im Team für Web Apps und mich selbst als Incident Responder, um hier auch mit unserem Wissen zu unterstützen. Wir prüfen zum Beispiel Härtungsmaßnahmen bei den Web Apps oder schauen im Bereich Incident Response, ob es irgendwelche Backdoors gibt. Das sind potenzielle Schwachstellen, die als Einfallstore dienen können. Meine Arbeit ist da eher die eines Forensikers, der prüft, wie ein Angreifer ins System gekommen ist und was er angestellt hat.

Wie ist ihr Eindruck von der Übung?

Markus Neumaier

Die Übung ist auf jeden Fall sehr realistisch. Ich kenne das ja aus meinem täglichen Geschäft: Wenn man als Incident Responder vor Ort ist, findet man oft erstmal ein Chaos vor – im Sinne von verschiedenen Systemen, alten und neuen Betriebssystemen oder bei den Webapplications gut oder schlecht programmierte. Das ist hier bewusst genauso gestaltet, so dass man eine sehr große Bandbreite hat. Man muss sich also sehr schnell zurechtfinden, Werkzeuge ausrollen und mit dem Team an die Arbeit gehen. Diese ständige Konfrontation mit neuen Inhalten, die dann besonders herausfordernd und knifflig sind, macht sehr viel Spaß!

von Maximilian Bosse  E-Mail schreiben

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