Auf dem Sprung: Mobilität unter Gefechtsbedingungen
Landes- und Bündnisverteidigung- Datum:
- Ort:
- Deutschland
- Lesedauer:
- 3 MIN
Als mobiles Hauptquartier steht der Brigadegefechtsstand oft im Fokus gegnerischer Aufklärung und muss deshalb regelmäßig „springen“ – also schnell den Standort wechseln. Der Service Delivery Point (SDPService Delivery Point), ein ITInformationstechnik-Verbund auf Rädern, folgt, um die Führung verbunden zu halten. Dieses Zusammenspiel trainiert die Bundeswehr jährlich beim Gelben Merkur.
Im modernen Gefecht ist Verlegefähigkeit, also die Befähigung zum raschen Ortswechsel, nicht bloß eine Option, sondern eine taktische Notwendigkeit. Nur so bleibt die Führung geschützt und die Truppe handlungsfähig. Damit im Ernstfall jeder Handgriff beim „Sprung“ von Gefechtsständen und SDPsService Delivery Points sitzt, trainiert die Bundeswehr dieses hochkomplexe Verfahren jährlich im Rahmen der ITInformationstechnik-Übung Gelber Merkur unter realitätsnahen Gefechtsbedingungen. Das Ziel: Die Bundeswehr soll im Ernstfall nach Alarmierung schnell reagieren, verlegefähig sein und unter allen Bedingungen eine sichere Führungs- und Kommunikationsfähigkeit gewährleisten.
Im Jahr 2025 findet die Übung im Zeitraum vom 12. bis 24. Mai in Gebieten der Eifel, der Rhön und in Teilen von Nordrhein-Westfalen statt. Insgesamt werden über 600 Soldatinnen und Soldaten mit etwa 130 Militärfahrzeugen eingesetzt. Sie bewegen sich sowohl im Einzelmarsch als auch in Kolonnen durch die Übungsräume.
Das Übungsszenario: Fiktive, mit Deutschland verbündete Staaten werden vom feindlichen Bund „OCCASUS“ angegriffen, strategische Seewege bedroht. Die Bundeswehr muss reagieren, ihre Gefechtsstände und SDPsService Delivery Points immer wieder verlegen und dabei die Führungsfähigkeit sicherstellen.
Die Übung ist so angelegt, dass sie die Realität des modernen Gefechtsfelds so nah wie möglich abbildet. Dazu gehören:
Die Soldatinnen und Soldaten eines SDPService Delivery Point müssen diesen selbst absichern und in der Lage sein, an vorderster Front zu agieren
Bundeswehr/Lea BacherleDie Bodenstation von SATCOMBw ist hochmobil und flexibel einsetzbar. Der Aufbau einer solchen Station benötigt nur rund 45 Minuten.
Bundeswehr/Lea BacherleDie Übung verdeutlicht: Ohne hohe Mobilität und Flexibilität ist moderne Landes- und Bündnisverteidigung nicht möglich. Die Fähigkeit, unter realitätsnahen Bedingungen schnell zu verlegen und sofort wieder einsatzbereit zu sein, bildet das Rückgrat dafür, dass die Bundeswehr auch unter schwierigsten Bedingungen handlungsfähig bleibt. Dies gilt umso mehr mit Blick auf die aktuelle sicherheitspolitische Lage – denn nur wer im Frieden übt, kann im Ernstfall bestehen.