Cyber- und Informationsraum
Digitale Verteidigung

Minister Pistorius besucht die Cyberabwehr-Übung Locked Shields

Minister Pistorius besucht die Cyberabwehr-Übung Locked Shields

Datum:
Ort:
Kalkar
Lesedauer:
3 MIN

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Über 3.500 Fachleute aus 37 Nationen trainieren bei der weltweit größten Cyberabwehr-Übung Locked Shields für den digitalen Ernstfall. Verteidigungsminister Boris Pistorius erhielt am 29. April 2025 einen Einblick in die Übung und konnte sich in Kalkar ein Bild von den aktuellen Verfahren der Cyberabwehr machen.

Ein Mann im Anzug unterhält sich mit einem Soldaten

Einweisung des Verteidigungsministers in die Übung Locked Shields 2025

Bundeswehr/Dagmar Benner

Die Stille in der dunklen Messehalle wird lediglich durch das Klicken der Tastaturen und einige leise Gespräche unterbrochen, als Verteidigungsminister Boris Pistorius das Übungsgelände in Kalkar betritt. Die rund 190 Mitglieder des Blue Team arbeiten mit Hochdruck daran, ITInformationstechnik-Systeme und Infrastrukturen des fiktiven Inselstaates Berylia zu schützen. Simuliert werden die digitalen Angriffe in Echtzeit durch die Akteure des Red Team. Dessen Aufgabe ist es, Berylia durch Cyberangriffe und Desinformationskampagnen zu schwächen und die Gesellschaft zu destabilisieren. 

Dieses Szenario der Übung ist zwar fiktiv, die Gefahr hybrider Bedrohungen jedoch real. Cyberangriffe, Desinformationskampagnen, Sabotage – im Angesicht aktueller geopolitischer Konflikte gerät auch Deutschland zunehmend in das Visier digitaler Angriffe. Die Verteidigung gegen diese wachsende Bedrohung im Cyber- und Informationsraum (CIRCyber- und Informationsraum) erfordert allerdings nicht nur technisches Know-how, sondern insbesondere eine ressortübergreifende Zusammenarbeit. Deswegen arbeiten die Soldatinnen und Soldaten bei Locked Shields, wie auch bei realen Zwischenfällen, Seite an Seite mit Vertretern aus Industrie, Wissenschaft und Behörden. 

Angriffe in Echtzeit

Während Verteidigungsminister Pistorius von Generalmajor Jürgen Setzer, dem Stellvertretenden Inspekteur der Bundeswehr-Teilstreitkraft CIRCyber- und Informationsraum,  begrüßt wird, läuft das Szenario weiter. Immer wieder müssen sich die Teilnehmenden neuen komplexen Herausforderungen stellen. Dabei gilt es nicht nur, Angriffe schnellstmöglich aufzudecken und abzuwehren. Auch rechtliche Auflagen und kommunikative Prozesse müssen berücksichtigt werden, beispielsweise Krisenkommunikation. Eine enge Kooperation zwischen ITInformationstechnik-Fachleuten, Rechtsberatern, ITInformationstechnik-Forensikern und Kommunikationsexperten ist entscheidend. Nur so können Prozesse aufeinander abgestimmt, Entscheidungen beschleunigt und effiziente Verteidigungsstrategien entwickelt werden. Der Verteidigungsminister zeigt sich bei dem anschließenden Rundgang beeindruckt von der professionellen Zusammenarbeit aller Beteiligten und nutzt die Gelegenheit für Gespräche mit den Soldatinnen und Soldaten.  

Ein starker Partner

Die Uniform eines Gesprächspartners sticht dabei besonders hervor, denn das deutsche Team wird, wie auch schon im vergangenen Jahr, von Expertinnen und Experten aus Singapur unterstützt. Rund 80 Teilnehmende haben in diesem Jahr den weiten Weg nach Kalkar auf sich genommen, um gemeinsam mit Deutschland zu üben, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen. Damit erweist sich Singapur einmal mehr als zuverlässiger und kompetenter Partner im indopazifischen Raum. Besonders in der Dimension CIRCyber- und Informationsraum, in der keine klaren Grenzen existieren, sind starke internationale Bündnisse und Partnerschaften wie diese unerlässlich. Wir lernen viel von Singapur und sie auch eine ganze Menge von uns“, bestätigt Oberst Mensching, stellvertretender Kommandeur des Zentrum für Cyber-Sicherheit der Bundeswehr, als er den Minister über den bisherigen Verlauf und die Ziele der Übung instruiert.

Ein deutscher und ein singapurischer Soldat unterhalten sich mit einem Mann im Anzug

Gespräch zwischen Verteidigungsminister Boris Pistorius und Übungsteilnehmern beim Rundgang

Bundeswehr/Dagmar Benner
Mehrere Soldaten und ein ziviler Teilnehmer der Übung Locked Shields sitzen an Computerarbeitsplätzen.

Teilnehmende der Übung Locked Shields 2025

Bundeswehr/Dagmar Benner

Gemeinsam für eine sichere Zukunft

In dem abschließenden Pressestatement lenkt Pistorius den Fokus noch einmal auf die Gefahr hybrider Bedrohungen und erläutert, dass Locked Shields eine enorme Bedeutung für die Sicherung unserer militärischen, aber auch zivilen ITInformationstechnik-Systeme habe. Zudem betont er, wie wichtig die Bundeswehr als Partner für die Sicherheit Deutschlands im Cyber- und Informationsraum ist. 

Boris Pistorius im Porträt
Boris Pistorius Bundeswehr/Norman Jankowski
„Ich weiß, auf unsere Cybertruppe ist Verlass.“

Das deutsch-singapurische Team wird noch bis zum 9. Mai für die digitale Sicherheit Berylias kämpfen und die gewonnenen Erfahrungen nutzen, um die eigene Widerstandsfähigkeit gegen hybride Bedrohungen zu stärken. Der Besuch des Verteidigungsministers unterstreicht dabei deutlich, dass Deutschland und die Bundeswehr in der Cybersicherheit, als Teil der nationalen Sicherheitsstrategie und auch zum Schutz verbündeter Nationen, ein ernstzunehmender Faktor sind.

von Lea Bacherle  E-Mail schreiben

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