Vorbereitung auf den Einsatz
Vorbereitung auf den Einsatz
- Datum:
- Ort:
- Dillingen an der Donau
- Lesedauer:
- 2 MIN
Mit voller Ausrüstung und bewaffnet stehen die Soldatinnen und Soldaten im Gelände vor ihrem Zugführer. Leutnant Stefan Schmidt gibt verschiedene Anweisungen an seinen Zug: „Unser Gefechtsstand ist über TETRAPOL Kanal 2 zu erreichen. Gegenüber der Zivilbevölkerung verhalten Sie sich freundlich aber bestimmt.“ Die Soldaten des zweiten Zuges gehen zur Schützenreihe auf und nähern sich als Patrouille zu Fuß der vor ihnen liegenden Ortschaft.
Was nach einem Einsatz der Bundeswehr im Ausland klingt, ist ein Übungsszenario auf dem Truppenübungsplatz in Stetten am kalten Markt. Das Informationstechnikbataillon 292 aus Dillingen an der Donau bereitete seine Soldatinnen und Soldaten Ende November auf die nächsten Auslandseinsätze vor. Im Jahr 2020 werden Soldaten des Informationstechnikbataillons 292 unter anderem in Mali, Jordanien und Afghanistan im Einsatz sein. Um für diese fordernden Einsätze bestens vorbereitet zu sein, ist eine praxisorientierte und realitätsnahe Ausbildung für die ITInformationstechnik-Spezialisten von entscheidender Bedeutung.
Vom 18. bis zum 22. November lernten die ITler unter anderem die gesetzlichen Grundlagen, frischten ihre Kenntnisse als Helfer im Sanitätsdienst auf und ließen sich erklären, wie sie feindliche Kampfmittel aufklären können. Am Freitag der ersten Ausbildungswoche verlegte das Bataillon auf den Truppenübungsplatz Heuberg in der Schwäbischen Alb, um in der darauffolgenden Woche das Erlernte praktisch zu vertiefen.
Die Besonderheiten eines Auslandseinsatzes
Leutnant Schmidt ist einer von vier Zugführern. Jeder Zug besteht aus mehreren Gruppen, jede von Ihnen üblicherweise aus zwölf Soldatinnen und Soldaten. Bereits zu Beginn der Ausbildung ist Schmidt sich sicher: „Die Grundkenntnisse haben wir ja alle. Jetzt geht es in erster Linie darum, die Besonderheiten bei einem Auslandseinsatz zu trainieren.“ Zusammen mit seinem Zug bezieht er die Unterkunft auf dem Übungsplatz. Zehn-Mann-Stuben sind keine Seltenheit. Kurz nach fünf Uhr ist Wecken. Nach dem Waschen wird die Ausrüstung angelegt und es geht zum Frühstück. Danach verlegen die Soldaten auf den Übungsplatz zu ihrem jeweiligen Ausbildungsabschnitt.
Patrouille zu Fuß
Bei der Station Patrouille zu Fuß erkunden die Soldatinnen und Soldaten eine Ortschaft und betreiben Gesprächsaufklärung. Während ihres Patrouillenweges werden sie mit Manövermunition beschossen und müssen angemessen reagieren. Beim Ausbildungsabschnitt Gefechtsschießen herrschen dann strenge Sicherheitsvorschriften, denn dort müssen sie, nach dem simulierten Absturz einer Aufklärungsdrohne, mit scharfer Munition schießen – natürlich nur auf Zielscheiben.
Betrieb eines Checkpoints
An zwei weiteren Stationen betreiben sie einen Checkpoint zur Sicherung eines Feldlagers mittels Personen- und Fahrzeugkontrolle. Und an einer vierten Station trainieren sie bei einer Patrouille mit gepanzerten Fahrzeugen das Verhalten bei Sprengfallen. „Die Belastung ist für die Soldaten schon sehr hoch. Wir sind den ganzen Tag an einer Station, kommen erst spät in die Unterkunft zurück und müssen am nächsten Tag wieder früh raus.“ Leutnant Stefan Schmidt sieht darin aber kein ernstes Problem, denn solche Situationen festigen schließlich die Kameradschaft und „alle unterstützen sich gegenseitig und sind wirklich bis zur letzten Minute hoch motiviert“. Nach zwei Wochen ist die einsatzvorbereitende Ausbildung abgeschlossen und das Bataillon verlegt wieder zurück an seinen Heimatstandort. Für die Soldatinnen und Soldaten ist ein weiterer Teil der Einsatzvorbereitung abgeschlossen.