Erfahrungsaustausch

Treffen der Militärbeobachterinnen und Militärbeobachter

Treffen der Militärbeobachterinnen und Militärbeobachter

Datum:
Ort:
Kassel
Lesedauer:
3 MIN

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Ob in der Westsahara, im Südsudan oder in Mali – die Militärbeobachterinnen und Militärbeobachter der Bundeswehr sind in vielen Ländern für die Vereinten Nationen im Einsatz. Das diesjährige dreitägige Militärbeobachtertreffen fand allerdings nicht etwa in der Ferne, sondern in Hofgeismar bei Kassel in Hessen statt.

Mehrere Personen sitzen in einem Seminarraum und schauen auf eine PP-Präsentation

Die Veranstaltung wird mit dem Grundlagenvortrag des Referates Beobachtermission eröffnet

Bundeswehr/Sebastian Höhn

Rund 60 Teilnehmende haben sich zum 23. Treffen der Militärbeobachterinnen und Militärbeobachter im evangelischem Seminarhotel im hessischen Hofgeismar versammelt. Organisiert wurde das Treffen durch das Referat Beobachtermission des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr und durch die evangelische Militärseelsorge. 

Unter den Teilnehmenden befinden sich nicht nur erfahrene Soldatinnen und Soldaten, die bereits mehrere Einsätze bei den Vereinten Nationen (United Nations UNUnited Nations) absolviert haben, sondern auch diejenigen, die ein besonderes Interesse an einem solchen Einsatz haben. Gemeinsam mit ihren Angehörigen wollen sie an diesem Wochenende mehr über den Einsatz bei den UNUnited Nations erfahren. Hierbei geht es unter anderem um die Frage, inwiefern sich ein solcher Auslandseinsatz bei den UNUnited Nations von anderen Einsätzen unterscheidet. Zudem wollen sie in Erfahrung bringen, worauf man sich als Soldat oder Soldatin sowie als Angehöriger einstellen muss.

Kein Einsatz ist wie der andere

Nach der Begrüßung und dem Grundlagenvortrag durch das Referat Beobachtermission schildert eine Soldatin, die sich gerade in der UNUnited Nations -Mission for the Referendum in Western Sahara (MINURSOMission des Nations Unies pour l'organisation d'en Referendum au Sahara Occidental) in der Westsahara befindet, ihre Erfahrungen via Videokonferenz. Eindrücklich und beispielhaft beschreibt sie die Situation vor Ort, die mit anderen Einsätzen nicht viel gemeinsam hat.

So agieren die Militärbeobachterinnen und Militärbeobachter im jeweiligen Einsatzland beispielsweise nicht in einem größeren nationalen Verband oder in einer Einheit, sondern sind Teil eines multinationalen Teams. Die unterschiedlichen Kulturen und Arbeitsweisen stellen auch erfahrene Militärbeobachterinnen und Militärbeobachter vor so manche Herausforderung. Umso schöner sei es aber, wenn man feststelle, dass man trotz verschiedener Herangehensweisen in der Lage sei, den gemeinsamen Auftrag zu erfüllen, merkt ein einsatzerfahrener Soldat an. 

Oberstleutnant Rudolf S., der bereits für acht Monate bei der United Nation Mission in the Republic of South Sudan (UNMISSUnited Nations Mission in South Sudan) im Einsatz war, beschreibt es als einen „bunten Blumenstrauß mit verschiedensten Gewächsen, die scheinbar nicht zusammenpassen, jedoch als Gesamtbild ein wunderschönes Bild ergeben.“

Vorbereitung ist alles

Neben den Erfahrungsberichten aus dem Einsatz bildet an diesem Wochenende vor allem die Einsatzvorbereitung ein zentrales Element. Im Kleingruppenprinzip erarbeiten sich die angehenden Militärbeobachterinnen und Militärbeobachter mit ihren Angehörigen und unter Anleitung der einsatzerfahrenen Soldatinnen und Soldaten anhand einer fiktiven Einsatzplanung die wesentlichen Aspekte, beispielsweise die Zusammenstellung von To-do-Listen. Hierbei steht neben der dienstlichen vor allem die persönliche Einsatzvorbereitung im Fokus. Dazu gehöre auch, sich vor dem Einsatz intensiv und realistisch selbst zu überprüfen, ob man dazu bereit sei, sich wirklich auf die Besonderheiten von UNUnited Nations-Missionen einzulassen, so Oberstleutnant Rudolf S. Hier gehe es vor allem darum, in einem herausfordernden Missionsumfeld zu bestehen und dabei auch die Individualitäten der anderen Nationen zu respektieren und zu akzeptieren. 

Betreuung im Einsatz und zu Hause

Der zweite Teil der Gruppenarbeit steht ganz im Zeichen der Betreuung und Fürsorge. Dabei geht es nicht nur um die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz, sondern im Speziellen auch um deren Angehörige. Ein Einsatz – insbesondere ein Einsatz als Militärbeobachterin oder Militärbeobachter – stellt für die Daheimgebliebenen eine nicht zu unterschätzende Belastung dar. Grundsätzlich sind die Soldatinnen und Soldaten zwischen sechs und zwölf Monaten für die UNUnited Nations im jeweiligen Einsatzland tätig. Damit sich die Angehörigen in der Heimat nicht alleingelassen fühlen, können sie auf ein breites Netzwerk, bestehend aus der Familienbetreuungsstelle, der Militärseelsorge und der Truppenpsychologie, zurückgreifen. Das Netzwerk stellt gleichzeitig eine große Stütze und Entlastung für die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz dar. 

Ein rundum gelungenes Wochenende

Mehrere Personen stehen vor dem UNESCO-Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe

Ein abschließendes Gruppenbild vor dem UNESCO-Welterbe dient den Teilnehmenden als Erinnerung an das Treffen

Bundeswehr/Sebastian Höhn

Am letzten Tag des Treffens sind sich nahezu alle Teilnehmenden einig: Das war wieder einmal eine rundum gelungene Sache. Neben dem Lob für die Organisation werden vor allem die vielen hilfreichen Informationen erwähnt, welche durch die Vortragenden, aber auch während der Gruppenarbeiten vermittelt wurden. Mehrere Teilnehmende merken an, dass sie in ihrer Entscheidung, als Militärbeobachterin oder Militärbeobachter in den Einsatz zu gehen, weiter bestärkt wurden. Und von einigen Seiten hört man, dass sich viele bereits auf ein erneutes Treffen im Jahr 2023 freuen. Dies wird jedoch an einem anderen Ort stattfinden.

von Einsatzführungskommando der Bundeswehr

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