Die Löschraupe der Bundeswehrfeuerwehr in Meppen ist das wohl außergewöhnlichste „Feuerlöschkraftfahrzeug“ in ihrem Bestand. Die Basis ist eine Pistenraupe, die dank breiter Ketten einen geringen Flächendruck garantiert. Kommt es auf dem Übungsplatz der Wehrtechnischen Dienststelle (WTDWehrtechnische Dienststelle) 91 zu einem Brand, dann kann die Bundeswehrfeuerwehr mit ihren Löschraupen durch die sumpfigen Moorflächen fahren, um die Flammen zu löschen. Zum schnellen Transport zum Einsatzort kann die Löschraupe auf einen Spezialanhänger verladen werden.
Obwohl es innerhalb der Bundeswehr viel Erfahrung mit Kettenfahrzeugen gibt, entschied man sich bei dieser Sonderanfertigung gegen einen militärischen Unterbau mit Ketten und für eine gewöhnliche Pistenraupe. Die weichen und morastigen Moorböden in Meppen erfordern Fahrzeuge mit möglichst geringem Gewicht pro Quadratzentimeter. Breite Laufketten verteilen den Druck auf eine große Fläche. Pistenraupen verbinden diese Anforderung mit einer verglasten Kabine, einer flexibel nutzbaren Ladefläche und einer hohen Nutzlast. Angetrieben wird das 13,5 Tonnen schwere Gefährt von einem 6-Zylinder-Dieselmotor mit 8,9 Liter Hubraum. Das Kettenfahrwerk besteht aus zwei Stahlketten mit einer Breite von jeweils rund 1,2 Metern. Damit liegt der Bodendruck bei lediglich etwa 140 Gramm pro Quadratzentimeter.
Gezielter Löscheinsatz auf einzelnen Brandstellen.
Bundeswehr/Marcus RottGesteuert wird die Löschraupe der Bundeswehrfeuerwehr per Lenkrad. Bis zu zwei Insassen fahren in der Kabine mit. Die Kabine ist rundumverglast und bietet somit eine gute Sicht. Die durchschlagsichere Windschutzscheibe schützt die Insassen im Falle eines Risses des Windenseils. Für gute Beleuchtung sorgen insgesamt 16 Scheinwerfer rund um die Fahrerkabine, inklusive derer für das normale Fahrlicht. Auf dem Fahrgestell der Löschraupe der Bundeswehrfeuerwehr ist ein 3.000 Liter fassender Löschwassertank untergebracht. Die Plattform im Heck bietet mehrere Staufächer, Sitzplätze für vier Personen und die Möglichkeit, von dort aus direkt zu löschen. Eine Pumpe im Heck fördert in der Minute bis zu 2.000 Liter bei 10 bar. Die Löschraupe der Bundeswehrfeuerwehr kann aber nicht nur für Löscheinsätze, sondern auch für den Mannschafts- und Verletztentransport im Moorgebiet eingesetzt werden.
Auch der Einsatzort der Löschraupe der Bundeswehrfeuerwehr ist einzigartig. Die Wehrtechnische Dienststelle für Waffen und Munition 91 (WTDWehrtechnische Dienststelle 91) erprobt und testet jegliche Waffen und Munition sowie Panzerungen für die Bundeswehr. Bei dem Testgelände handelt es sich um den größten mit Messinstrumentarien ausgestatteten Schießplatz Europas. Das Gebiet in Niedersachsen besitzt eine Fläche von 200 Quadratkilometern und erstreckt sich über ein Gelände von circa 30 Kilometer in der Länge und 5 bis 7 Kilometern in der Breite. Über zwei Löschraupen verfügt die Bundeswehrfeuerwehr in Meppen aktuell. Zusätzliche sollen beschafft werden.
Länge | 5,99 m |
|---|---|
Breite | 3,60 m |
Höhe | 2,83 m |
Gewicht | 13,500 t |
Bodendruck | 140 g/cm² |
Antrieb | Stahlkette |
Wassertank | 3.200 l |
Max. Geschwindigkeit | 23 km/h |
Betankung einer Löschraupe im Gelände während eines Einsatzes.
Bundeswehr/Ilja Derstroff
Eine Löschraupe auf dem Weg zu einem Einsatz im Moorgebiet des Schießplatzes.
Bundeswehr/Ilja Derstroff
Aufnahme einer Drohne während des Moorbrandes in Meppen 2018.
Bundeswehr
Im Einsatz direkt an den Brandstellen.
Bundeswehr/Marcus Rott
Die Löschraupe unterwegs im Meppener Moorgebiet.
Bundeswehr/Michael SchmidtAuf dieser Website nutzen wir Cookies und vergleichbare Funktionen zur Verarbeitung von Endgeräteinformationen und (anonymisierten) personenbezogenen Daten. Die Verarbeitung dient der Einbindung von Inhalten, externen Diensten und Elementen Dritter, der eigenverantwortlichen statistischen Analyse/Messung, der Einbindung sozialer Medien sowie der IT-Sicherheit. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet (Details siehe Datenschutzerklärung Punkt 4.c). Bei der Einbindung von sozialen Medien und interaktiver Elemente werden Daten auch durch die Anbieter (z.B. google) außerhalb des Rechtsraums der Europäischen Union gespeichert, dadurch kann trotz sorgfältiger Auswahl kein dem europäischen Datenschutzniveau gleichwertiges Schutzniveau sichergestellt werden. Sämtliche Einwilligungen sind freiwillig, für die Nutzung unserer Website nicht erforderlich und können jederzeit über den Link „Datenschutzeinstellungen anpassen“ in der Fußzeile unten widerrufen oder individuell eingestellt werden.