Mit der Hubschrauberdrohne Sea Falcon, Herstellername UMS Skeldar V-200, verfügen die Korvetten der Braunschweig-Klasse über ein zentrales Element ihres Einsatzkonzeptes. Denn die Drohne ermöglicht den Schiffen eine weiträumige Aufklärung von mehr als einhundert Kilometern im Umkreis. Dieses „Eye in the sky“ ergänzt ideal die Hauptwaffe der Korvetten, den weitreichenden See- und Landziel-Lenkflugkörper RBS15 Mk3.
Die Marine hat zunächst ein komplettes Unmanned Aircraft System (UASUnmanned Aircraft System) mit zwei Hubschrauberdrohnen plus einer Kontrollstation mit zwei Konsolen und einem Rüstsatz in ihrem Bestand. Die Bedienkonsole ist in der Operationszentrale eingebaut. Zum Rüstsatz gehören zum Beispiel Anschlüsse für die Konsole und Start-/Landesensoren für das Flugdeck der Korvetten. Mit zwei Drohnen pro System besteht immer eine Reserve, falls eine der beiden gerade nicht abheben kann.
Mit der Helikopterdrohne Sea Falcon können die Korvetten der Deutschen Marine Schiffe, Boote oder andere Ziele in bis zu 100 Kilometer Entfernung beobachten. Die rund vier Meter lange Drohne kann mehrere Stunden in der Luft bleiben.
Mit Hilfe der Sea Falcon kann die Korvette in See Kontakte, die sie mit ihrem Seeraumüberwachungsradar erfasst hat, näher aufklären und identifizieren. Aber auch unabhängig vom Radar kann das UASUnmanned Aircraft System Objekte an der Wasseroberfläche erkennen. Die Bediener können so zum Beispiel unterscheiden, ob es sich um ein menschliches Lebewesen oder nur einen Gegenstand handelt. Auch sind Personen auf sich bewegenden Schiffen und Booten außerhalb der schiffsgebundenen optischen Auffassungsreichweite erkennbar. Nicht zuletzt kann die Sea Falcon Küstenabschnitte einsehen, um so Ziele für Bordgeschütze oder Lenkflugkörper aufzuklären – und nach deren Einsatz ihre Wirkung im Ziel kontrollieren
Die Nutzlast der Drohne besteht aus einem Beobachtungsturm unter dem Bauch des Fluggerätes. Hier sind die Sensoren eingebaut: Video- und Infrarot-Kameras sowie ein Laserentfernungsmesser. Eine zusätzliche Kamera blickt für die Bediener nach vorne in Flugrichtung. Die Daten erhalten die Kontrollstation beziehungsweise die Operateure per Funk.
| Maße | Länge: 5,2 m (mit Rotor), 4 m (ohne Rotor) Breite: 1,2 m Höhe: 1,3 m Rotordurchmesser: 4,6 m max. Startgewicht: > 230 kg |
|---|---|
| Antrieb | 1 x Zweitakt-Zweizylinder-Reihenmotor Gesamtleistung: 42 kW (58 PS) Dienstgipfelhöhe: 3.000 m Geschwindigkeit: 55 kn (102 km/h) |
| Sensoren | 1 x elektro-optischer Sensor (Laser-Entfernungsmesser, Video- und Infrarotkameras) |
| Waffen | keine |
| Besatzung und Sonstiges | Crew: keine; im Schiff: 2 Bediener, 2 Technikerinnen Anzahl in der Marine: 1 System mit 2 Drohnen (weitere geplant) |
Das UASUnmanned Aircraft System Sea Falcon ergänzt die Korvetten vom Typ 130. Die Schiffe sind von Beginn an konzipiert für die Aufnahme von Hubschrauberdrohnen zur Aufklärung. Die Drohnen selbst und ihre Crews gehören allerdings zum Marinefliegergeschwader 5.
Bundeswehr/Kristina Kolodin
An der Kontrollstation mit ihren zwei Konsolen sitzen beim Einsatz des UASUnmanned Aircraft System immer zwei Personen: Luftfahrzeugführerin oder -führer und ein Nutzlast-Operateur. Diese beiden Rollen können sie mit dem Umlegen eines Schalters auf simple Weise tauschen.
Bundeswehr/Kristina Kolodin
Der Infratorsensor der Sea Falcon, hier repräsentativ dargestellt, macht die Nacht zum Tag. Die Operateure der Drohne liefern damit detaillierte Informationen, die auch und gerade bei Entscheidungen in kritischen Lagen helfen können.
UMS Skeldar
Die Sea Falcon auf dem Flugdeck eines sich bewegenden Schiffs zu starten und zu landen, funktioniert auch bei über 40 Stundenkilometer Windgeschwindigkeit und Wellengang bis Stärke 3 noch automatisch
Bundeswehr/Kristina Kolodin
Zwei Luftfahrzeugtechniker warten die beiden Drohnen im Hangar der Korvette. Im Vergleich zu Bordhubschraubern wie dem Sea Lynx ist die Sea Falcon in ihrer höchsten Bereitschaftsstufe schon nach knapp zehn Minuten einsatzbereit.
Bundeswehr/Marcel Kröncke
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