Kleinstaufklärungssystem Black Hornet 4
Kaum zu entdecken: Die Mini-Drohne Black Hornet 4
Die Black Hornet 4 ist eine Mini-Drohne zur Aufklärung in der direkten Umgebung. Sie ist die Weiterentwicklung der Black Hornet 3, die ebenfalls in der Bundeswehr genutzt wird. Zwar ist die Black Hornet 4 etwas größer und schwerer als ihre Vorgängerin, bietet dafür aber leistungsstärkere Sensoren und eine längere Flugzeit.
Mithilfe der Black Hornet 4 klären die Soldatinnen und Soldaten ihre Umgebung in einem Umkreis von mehreren hundert Metern auf. Das kompakte und leicht mitzuführende System ermöglicht die Erkundung von Wegen oder Häusern, ohne dass sich die Truppe aus der Deckung bewegen muss. Die Mini-Drohne ist dabei kaum zu erkennen, denn sie ist extrem leise und lediglich 255 Millimeter lang – also etwa so groß wie eine Amsel. Dadurch ist die Black Hornet 4 schon nach wenigen Metern kaum noch für die menschlichen Sinne wahrnehmbar.
Gesicherte Liveübertragung am Tag und in der Nacht
Trotz ihrer kompakten Bauweise verfügt die Black Hornet 4 über zwei leistungsstarke Sensoren: Eine Zwölf-Megapixel-Tagsichtkamera liefert auch noch bei schlechten Lichtverhältnissen gute Bilder. Und die hochauflösende Thermalkamera zeigt dem Bedienpersonal am Tag wie in der Nacht Wärmequellen an – beispielsweise von heißen Motoren getarnter Fahrzeuge oder von Personen. Die Bilder der Sensoren sowie die Metadaten werden von der Black Hornet 4 verschlüsselt an den Bediener gesendet, sodass der Gegner keine auswertbaren Daten abfangen kann.
Zudem ist die Mini-Drohne auch einsetzbar, wenn das GNSS (Global Navigation Satellite System) – beispielsweise GPSGlobal Positioning System – gestört ist. Dies kann durch ein dichtes Blätterdach, aber auch durch elektronische Maßnahmen des Gegners vorkommen. Dann erfolgt die Navigation mithilfe von drei Navigationskameras, die am Fluggerät angebracht sind. Zusätzlich verfügt die Black Hornet 4 über ein Kollisionsvermeidungssystem, das beim Fliegen in engen Räumen unterstützt.
Ein Hubschrauber für den Rucksack
Der 190 Millimeter lange Hauptrotor beschleunigt das rund 70 Gramm leichte Fluggerät auf bis zu 36 Kilometer pro Stunde. Dabei ermöglicht der austauschbare Akku eine maximale Flugzeit von etwa 30 Minuten, je nachdem, wie sehr die Black Hornet 4 durch Bediener oder äußere Umwelteinflüsse gefordert wird. Denn auch bei starkem Wind kann die Mini-Drohne noch fliegen.
Ein Gesamtsystem besteht aus einer Mini-Drohne, die mit den Wechselakkus in einem sogenannten Hangar verstaut ist. Dabei handelt es sich um ein Kunststoffgehäuse, das die Akkus wieder lädt. Eine Anzeige zeigt den Ladezustand an.
Die Bedienung der Black Hornet 4 erfolgt einhändig über die Fernsteuerung. Damit kann das Bedienpersonal den Kleinsthubschrauber direkt steuern oder Wegpunkte vorgeben, die dann selbstständig abgeflogen werden. Auf einem tragbaren Display kann live verfolgt werden, was die Mini-Drohne mit ihren Sensoren aufnimmt.
Im Schwerpunkt nutzen die Heeresaufklärungstruppe und die Infanterie das System Black Hornet 4.
Technische Daten
Gewicht Mini-Drohne | etwa 70 g |
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Höchstgeschwindigkeit | 36 km/h |
Länge | 255 mm |
Reichweite | etwa 2 km |
Flugzeit | etwa 30 min |
Auflösung Farbkamera | 1280 x 720 Pixel (Video) / 3024 x 4032 Pixel (Foto) |
Auflösung Thermalkamera | 640 x 512 Pixel (Video) / 640 x 512 Pixel (Aufnahme) |
Datenaustausch | Verschlüsselt |