In der himmlischen Bekleidungskammer

In der himmlischen Bekleidungskammer

Datum:
Ort:
Augustdorf

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Militärbischof Dr. Sigurd Rink während des Einführungsgottesdienstes

Militärbischof Dr. Sigurd Rink während des Einführungsgottesdienstes

Militärseelsorge/Roger Töpelmann

Das neu eingerichtete Militärpfarramt Augustdorf II hat mit Claus Wagner seinen ersten Pfarrer. Der Militärgeistliche ist bereits seit dem vergangenen August am Standort tätig. „Der seelsorgerliche Bedarf wuchs so stark, dass hier seelsorgerlich aufgerüstet wurde. So haben wir einen Seelsorger gewonnen, der die Seele der Soldaten lesen kann“, sagte Brigadegeneral Ansgar Meyer, Kommandeur der Panzerbrigade 21 „Lipperland“  bei einem Empfang in der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne. Die Militärkirchengemeinde, in der auch Militärpfarrer Martin Benker (Augustdorf I) tätig ist, bewältigt als eine von nur zwei evangelischen Militärkirchengemeinden in Deutschland besondere Herausforderungen: Die Versorgung der Kirchengemeinde aus Angehörigen der Streitkräfte sowie eine eigene Kindertagesstätte. Die Gemeinde gehört zur Lippischen Landeskirche.

Militärbischof Dr. Sigurd Rink (Berlin), der gemeinsam mit der Leitenden Militärdekanin Petra Reitz (Köln) den Gottesdienst leitete, ging auf die Soldaten und Soldatinnen in ihrem Einsatz in Irak ein. In Bedrohungslagen gelte es, geduldig und beharrlich im Gebet zu sein. In ganz Deutschland dächten Menschen in diesen Tagen an die in den Irak entsandten Bundeswehrangehörigen. „Wir haben in Deutschland Wohlergehen und Wohlstand auch den Soldaten zu verdanken“, appellierte er an die weit über 100 Gottesdienstbesucher. Zum Ablauf einer Amtseinführung gehört die Verlesung der Urkunde zum Dienstbeginn: Reitz verpflichtete Wagner erneut auf sein Ordinationsversprechen in der Lippischen Landeskirche und seine Loyalität gegenüber dem Dienstherrn. Er wird in seinen kommenden 6-12 Dienstjahren Bundesbeamter auf Zeit.

Die Gemeinde während des Einführungsgottesdienstes

Die Gemeinde während des Einführungsgottesdienstes

Militärseelsorge/Roger Töpelmann

Der neue Militärgeistliche berichtete in der Predigt vom seinen Erfahrungen in der Kleiderkammer des Bundeswehrdienstleistungszentrums (BWDLZ). Stiefel, Jacke, Hose, Schutzanzug, Kopfbedeckung - nichts sei unnötig. Im Ernstfall rette die Ausrüstung Leib und Leben. Doch bei der gleichmachenden Einkleidung innerhalb der Bundeswehr gelte es immer, den einzelnen Soldaten zu sehen. Mit seiner Zustimmung zu dem, was er tun muss, und mit seinem Widerstand. Fragen nach dem Sinn des Ganzen seien zu stellen. Der „seelische Schutzanzug“, den der Apostel Paulus anbiete, habe Wahrheit, Gerechtigkeit und die Bereitschaft zum Frieden zu bieten. „Marschieren deine Stiefel noch in Richtung Frieden?“, fragte der Prediger. Als Mitarbeiter in der „himmlischen Bekleidungskammer“ wolle er den Soldaten mit einem Schutzanzug des Glaubens zur Seite stehen: richtige Worte finden, passende Gebete sprechen und Offenheit für alle zeigen.

Beim Gottesdienst und Empfang waren Vertreter der Landeskirche vertreten, die die Rolle des Standorts Augustdorf würdigten. „Wir sehen die Militärkirchengemeinde gerne im Konzert unserer Gemeinden, sagte Kirchenrat Tobias Treseler, eine Kirchengemeinde, die in unsere Landschaft hineingehört.“ In der Gemeinsamen Heimgesellschaft der Kaserne meldeten sich zudem weitere Redner und Rednerinnen zu Wort, unter ihnen der Military Chaplain Rev. Richard Downes, Superintendentin Juliane Arndt und der Augustdorfer Bürgermeister Dr. Andreas Wulf.

von Roger Töpelmann

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