Gottesdienst

Festliche Wiedereinweihung von St. Stephanus

Festliche Wiedereinweihung von St. Stephanus

Datum:
Ort:
Munster
Lesedauer:
3 MIN

Die Militärkirchengemeinde Munster hat ihre St.-Stephanus-Kirche nach zwei Jahren Renovierung wieder eingeweiht.

Vollbesetzte Kirche im Gottesdienst

Vollbesetzte Kirche im Gottesdienst

Dietrich Breuer

Dass das Gotteshaus innen und auch außen aufwendig erneuert wurde, haben nicht nur die Gemeindemitglieder, sondern viele Munsteraner zu spüren bekommen. Keine Gottesdienste, keine Konzerte, kein stilles Gebet in der seit 1961 vertrauten Kirche. 

Nachdem praktisch in letzter Minute auch die ausgelagerten Kirchenbänke wieder zurückgeholt worden waren, konnte am Donnerstagmittag St. Stephanus in einem wahrlich festlichen Standort-Gottesdienst, bei dem Militärbischof Dr. Bernhard Felmberg wie versprochen die Einsegnungsworte sprach und die Predigt hielt, wieder eingeweiht und seiner Bestimmung zurückgegeben werden. Glockengeläut kündigte das Fest an und unter den Klängen der St. Stephanus-Band zogen die Kirchenvorsteher mit dem Altarschmuck in ihren Händen sowie die beiden Militärgeistlichen mit den Pfarrhelfer*innen in die voll besetzte Kirche ein.

Militärpfarrer Bernd Rosner war bei seiner Begrüßung die Freude über diese lang ersehnte Stunde ebenso anzumerken wie auch seinem Amtsbruder Jürgen Stahlhut. Der dritte im Bunde, MilPfMilitärpfarrer Yves Töllner, befindet sich gegenwärtig im Einsatz bei Soldaten der Bundeswehr, die in Jordanien Dienst tun.

Militärbischof Felmberg spendet den Segen

Militärbischof Felmberg spendet den Segen

Dietrich Breuer

Nach den ersten frohen Liedern und dankbaren Gebeten sprach der Bischof die Weiheworte. Nicht nur über die neue Innendecke, sondern auch über die einzelnen liturgisch bedeutsamen Ausstattungsstücke, wie Kanzel, Altar und Taufbecken. Und nachdem auch die überholte Orgel wieder ihre Weihe erhalten hatte, durfte Kantor Michael Penkuhn-Wasserthal wieder in die Tasten greifen und das herrliche Instrument erklingen lassen. Freudig fiel die Gemeinde, zu der natürlich viele Soldaten gehörten, in das „Großer Gott wir loben dich“ ein.

In seiner Predigt dankte der Bischof allen, die daran mitgewirkt haben, dass wir, dass die Soldaten und alle Gläubigen jetzt in diesem Gotteshaus wieder mit Gott zusammen sein, bei ihm sein können. Der Bischof erinnerte an den 9. November 1938, an welchem vor nunmehr 85 Jahren ein unbeschreiblicher Mob – oft unter dem Beifall einer Menge anderer – in Deutschland die Gotteshäuser unserer jüdischen Mitbewohner in Brand setzte und andere furchtbare Gräueltaten verübte. Und erst 1989 führten die Proteste der Menschen in der DDR, die sich häufig erst in den Kirchen versammelten und anschließend mit Kerzen in den Händen auf die Straßen gingen, an jenem 9. November zum Fall der Mauer. Ergriffen folgten alle den Worten des Predigers.

Beim Empfang

Beim Empfang

Dietrich Breuer

Eingebettet in weitere Lieder und Gebete, spricht MilPfMilitärpfarrer Stahlhut die Fürbitten, die alle Bereiche und Probleme berühren und zum Inhalt haben, die die Menschen überall auf der Erde zu ertragen und zu erleiden haben. Dazwischen hört man die Schüsse, die auf dem benachbarten Truppenübungsplatz abgefeuert werden. Dann sagen die Mitglieder des Kirchenvorstandes herzlich Dankeschön an alle, die in den zwei Jahren zum Gelingen dieses großen Bauvorhabens beigetragen haben. Das waren die Geldgeber, die Organisator*innen, die Handwerker und eben auch diejenigen, die die Entscheidungen im KV zu treffen hatten.

Zum Auszug erklingt noch einmal die Orgel und dann geht es zum Empfang in das festlich geschmückte Gemeindezentrum. Da gibt es nicht nur Erfrischungen, sondern auch standesgemäßen Erbseneintopf aus der Feldküche der Bundeswehr. Dann werden Grußworte gesprochen: Von Bürgermeister Ulf-Marcus Grube, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Kirchenvorstandes Hans-Jürgen Gottschlich (als Moderator), von Superintendent Heiko Schütte und für die geschwisterliche Ev.-luth. Kirchengemeinde Munster von Kirchenvorsteher Dr. Detlef Rogosch sowie Pastorin Meike Müller-Bilgenroth. Alle machen es kurz und bündig, so dass dann überall noch gern gegessen und lebhaft geplaudert werden kann. Die Feldküche hatte am Ende keinen Löffel Suppe mehr übrig, so lecker hatte diese den Besuchern geschmeckt.

von Dietrich Breuer
Einzug des Kirchenvorstands mit Altarschmuck

Einzug des Kirchenvorstands mit Altarschmuck

Dietrich Breuer