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Militärbischof Felmberg und Militärpfarrer Bretz-Rieck

Militärbischof Felmberg und Militärpfarrer Bretz-Rieck

Walter Linkmann / Militärseelsorge

Zwei Wochen dauerte der Evakuierungseinsatz, den Bundeswehrsoldaten in Kabul und Taschkent durchführten. Als die ersten Planungen dafür anstanden, stellte sich auch Thomas Bretz-Rieck aus Seedorf auf eine erneute Reise an den Hindukusch ein. Als Militärpfarrer war er mit einem Truppenpsychologen in Afghanistan gewesen und ihm war klar: „Wenn jetzt eine solch herausfordernde Aktion vorbereitet wird, dann muss die psychosoziale Betreuung gleich mitgedacht werden.“ Die Militärseelsorge stieß mit ihrer Bereitschaft, die Soldatinnen und Soldaten zu begleiten, sofort auf weit offene Türen.

Als der Pfarrer den deutschen Soldaten in den Einsatz folgte, war sein Platz auf dem Flughafen im usbekischen Taschkent, wohin die Maschinen aus Kabul zunächst flogen und wo die evakuierten Menschen auf ihre Weiterreise warteten. Auch hier, wo die unmittelbare Gefahr gebannt war, herrschte Ausnahmezustand. Wer Zeit zum Schlafen fand, versuchte das in der hell erleuchteten Flughafenhalle. Die Soldatinnen und Soldaten wirkten nach ihrem Einsatz müde, erschöpft und mitgenommen.

Erst als die Zivilflugzeuge mit den Menschen, die evakuiert worden waren, Taschkent verlassen hatten, kehrte etwas Ruhe ein und es gab Raum und Zeit für intensive Gespräche. Die Begleitung durch den psychologischen Dienst und die Militärseelsorge wurde positiv aufgenommen. In einer kleinen Dank-Zeremonie wurden St-Michaels-Medaillen an die Soldatinnen und Soldaten verteilt und wer sich persönlich segnen lassen wollte, hatte dazu Gelegenheit: „In solchen Situationen gibt es ein spirituelles Grundbedürfnis.“

Jetzt sind die Bundeswehrangehörigen aus Seedorf wieder zuhause und mit ihnen auch Militärpfarrer Thomas Bretz-Rieck. In Berlin berichtete er Militärbischof Dr. Bernhard Felmberg über die Tage und Nächte in Taschkent und erhielt die Einsatz-Coin des Militärbischofs. Felmberg: „Wir sind erleichtert, dass alle wieder gut in Deutschland gelandet sind. Offiziell ist der Afghanistan-Einsatz damit beendet, aber für diejenigen, die daran beteiligt waren, ist er trotzdem noch nicht abgeschlossen – noch lange nicht.“

von Walter Linkmann

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