Militärpfarrer Schneider begeht sein Silbernes Priesterjubiläum

Militärpfarrer Schneider begeht sein Silbernes Priesterjubiläum

Datum:
Ort:
Neuburg an der Donau
Lesedauer:
4 MIN

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Am Mittwoch, 30. Juni 2021, feierte Militärpfarrer Frank Uwe Schneider in seiner Wohnortpfarrei in Ingolstadt den 25. Jahrestag der Weihe zum Priester. In der Stadtpfarrkirche St. Konrad versammelten sich zahlreiche Gläubige, um dem „Störenfried im positiven Sinne“ zu gratulieren.

Soldat in Uniform faltet die Hände zum Gebet

Militärpfarrer Schneider ist zuständig für die Soldatinnen und Soldaten beim Taktischen Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg an der Donau

Bundeswehr /Florian Herrmann

Der Leiter des Militärdekanats München, Leitender Militärdekan Artur Wagner, gab dem Jubilar mit allen Mitarbeitern des Dekanatsbüros die Ehre. Diese wurde auch höchst amtlich erwiesen durch die Verlesung der „Dankurkunde im Namen der Bundesrepublik Deutschland“, die Militärgeneralvikar Msgr. Reinhold Bartmann „für die Bundesministerin der Verteidigung“ unterzeichnet hatte.

Repräsentativ vertreten waren dementsprechend – wenn auch wegen der coronabedingten Maßnahmen in der Anzahl beschränkt – die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und deren Familienangehörige durch den Standortältesten und Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74, Oberst Gordon Schnitger.

Vom Bistum Eichstätt nach Augsburg

Bevor Pfarrer Schneider mit der Feier der Heiligen Messe anlässlich seines Jubiläums begann, würdigte der Ortspfarrer, Stadtpfarrer Dr. Clemens Hergenröder, vor allem die ersten Stationen seines Lebensweges, von Taufe bis Firmung, sind diese doch verbunden mit der Nachbarpfarrei St. Josef, deren Pfarrer Hergenröder ebenso ist und auf deren Gebiet Schneider bis zu seinem familiär bedingten Umzug nach Augsburg lebte und aufwuchs.

So erklärt sich auch der Hinweis des Stadtpfarrers auf die Priesterweihe durch Diözesanbischof Viktor Josef Dammertz OSB am 30. Juni 1996 im Hohen Dom zu Augsburg zusammen mit fünf weiteren Weihekandidaten. Pfarrer Schneider gehört also zur Diözese Augsburg und ist seit 2014 erneut und bis auf Weiteres für die Militärseelsorge freigestellt.

Militärpfarrer Schneider bei der Predigt vor dem Altar mit Blick auf ein Heiligenbild.

Militärpfarrer Schneider predigte über die Darstellung der Gottesmutter Maria als Knotenlöserin und lud anschließend zum Gebet ein.

Bundeswehr /Florian Herrmann

Pfarrer Hergenröder begrüßte sodann besonders die Gäste aus dem militärischen und militärseelsorglichen Bereich und erhielt seinerseits als Dank von Pfarrer Schneider das Kreuz der Militärseelsorge überreicht, u. a. dafür, dass er bei öffentlichen Gelegenheiten auch der Angehörigen der Bundeswehr und ihrer Familien im Gebet gedenkt.

Auch Oberst Schnitger, den Pfarrer Schneider im Auslandseinsatz in Jordanien näher kennenlernte, bedachte dieser mit einem kleinen Geschenk als Dank für die nicht als selbstverständlich zu bezeichnende und nicht nur der Höflichkeit geschuldeten Wertschätzung der Militärseelsorge.

Die Ansprache des „Störenfrieds“

In seiner Predigt griff der Jubilar eine Formulierung des damaligen Leiters des Augsburger Priesterseminars, Prälat Rudolf Kopold, auf, die dieser bei einer Predigt für einen Neupriester verwendet hatte: So gut der Regens die Freude einer Pfarrei über einen Neupriester aus den eigenen Reihen geschildert hatte, so jäh unterbrach er sie mit dem Zwischenruf: „Aber der Priester ist doch ein Störenfried!“ Dies war dem Jubilar seitdem immer in Erinnerung geblieben, aber im Laufe der Zeit habe er immer mehr verstanden, dass dieser Zwischenruf in zwei Richtungen zu verstehen sei. Es gäbe zweierlei Arten von Skandalen: einmal die vielen Skandale, die in unrühmlicherweise durch Priester verursacht würden, und den eigentlichen, ursprünglichen „Skandal“, dass Gott in Jesus Christus zu den Menschen gekommen sei, bei ihnen sei und sie erlöse. Priester seien Ausdruck und Vertreter dieses primären Skandals, den die Menschen bräuchten, gerade bei den Soldaten, auch mit Blick auf die Einsätze der Bundeswehr. 

Militärpfarrer Schneider bei der Eucharistiefeier

Militärpfarrer Schneider bei der Eucharistiefeier

Bundeswehr /Florian Herrmann

Von da aus schlug Pfarrer Schneider die Brücke zur „Knotenmadonna“ auf seinem Erinnerungsbilchen und der eigens in der Pfarrkirche aufgestellten Kopie dieses Motivs: „Das Bild ist so katholisch, dass jeder einen Zugang finden kann, auch der, der nicht katholisch ist“, verlieh er seiner Überzeugung Ausdruck. Jeder verstehe, was „Knoten“ seien, wie Knoten mit oder ohne eigene Beteiligung zustande kämen und wie schwer sie manchmal zu lösen seien und wie froh und dankbar man da wäre, dass einem jemand dabei helfen könne. Das Bild gebe der Hoffnung Ausdruck, dass niemand mit seinen Knoten alleine sein müsse. Wenn der Priester einen Beitrag dazu leisten könne „Knoten zu lösen“, dann sei er sicher nicht vergebens Priester und sei ein „Störenfried“ im positiven Sinne, dem Auftrag und der Kraft Jesu.

Diese freudige Seite am „Skandal“ des Priestertums und seines Dienstes wurde musikalisch durch den Augsburger Domkapellmeister a. D.außer Dienst, Reinhard Kammler an der Orgel hervorgetan. Dem fügten die Pfarrer der benachbarten Militärpfarrämter Ingolstadt und Roth, Dr. Petro Stanko und Iurii Kuliievych, einen aus der ostkirchlichen Tradition kommenden musikalischen Beitrag als Geschenk hinzu, der die Verehrung der Gottesmutter durch den Jubilar auf für alle bewegende Weise zum Klingen brachte.

Gratulation und Dank

Nach einer Würdigung des priesterlichen Dienstes von Militärpfarrer Schneider (v. a. in der Militärseelsorge) durch den Leitenden Militärdekan Wagner versammelten sich die Gäste noch außerhalb des Kirchengebäudes zu einem Umtrunk und nutzten die Gelegenheit, dem Jubilar persönlich ihre Glückwünsche zu überbringen.

Militärpfarrer Schneider hält die Dankurkunde vor dem Altar in den Händen.

Militärpfarrer Schneider hält die Dankurkunde in den Händen.

Bundeswehr /Florian Hermann

Er dankte besonders seiner Mitarbeiterin, Pfarrhelferin Alexandra Kuffer. Bei aller Feierlichkeit an diesem für den Jubilar besonderen Tag wurde spürbar und erlebbar, was er in seinen einleitenden Worten zur Messliturgie ausführte: Für sich allein kann sich kein Priester freuen, nur dank derer und mit denen, für die er da und geweiht ist!

von Frank Schneider

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