Nachgefragt

„Wer Frieden will, muss für den Krieg vorbereitet sein“

„Wer Frieden will, muss für den Krieg vorbereitet sein“

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Vizeadmiral Carsten Stawitzki organisiert alles, was die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr für ihren Auftrag brauchen: von der Funktionssocke bis zum Gefechtsfahrzeug. Der Abteilungsleiter Ausrüstung im Verteidigungsministerium erklärt, was alles mit dem Sondervermögen beschafft wird – und warum es dauert, bis es in der Truppe ankommt.

Passen Sie jetzt Ihre Datenschutzeinstellungen an, um dieses Video zu sehen

Im Verteidigungsministerium leitet Vizeadmiral Carsten Stawitzki die Abteilung Ausrüstung. In ,,Nachgefragt'' spricht er mit der Moderatorin, Frau Hauptmann Nadine Grandesso, über die Verwendung des 100-Milliarden-Euro-Sondervermögens der Bundeswehr.

Mitten im Kalten Krieg war Vizeadmiral Carsten Stawitzki 1985 in die Bundeswehr eingetreten. „Selbst in meinen schrecklichsten Alpträumen habe ich mir damals nicht vorstellen können, dass das, was wir heute in der Ukraine erleben, jemals Realität werden könnte“, sagt der Abteilungsleiter Ausrüstung im Verteidigungsministerium im Gespräch mit der „Nachgefragt“-Moderatorin, Frau Hauptmann Nadine Grandesso. 

Modernisierung in ganzer Bandbreite

Damals wie heute gelte: „Wer den Frieden will, muss eben auch für den Krieg vorbereitet sein.“ Diese Erkenntnis hat sich durch den Ukrainekrieg auch in der Politik durchgesetzt. Mit dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen hat die Bundeswehr nach Jahren der Unterfinanzierung wieder ausreichende Mittel, um Ausrüstungslücken zu schließen. Investiert wird in Großgeräte wie den Kampfjet F-35A oder den Schützenpanzer Puma, aber auch in eine neue persönliche Ausstattung für alle Soldatinnen und Soldaten. Der Einkaufskorb sei „in der ganzen Bandbreite für die Modernisierung der Bundeswehr“ gepackt worden, so Stawitzki.

Beschaffung von Rüstungsgütern dauert

Dennoch wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis die über das Sondervermögen finanzierte Ausrüstung in der Truppe ankommt. „Wir müssen bei solchen Beschaffungsprozessen immer im Hinterkopf haben, dass das gerade im Rüstungsgüterbereich seine Zeit braucht“, so Stawitzki. „Kampfkraft ist nicht handelsüblich und nur in seltenen Fällen marktverfügbar.“ Selbst wenn dies wie beim schweren Transporthubschrauber CH-47F der Fall sei, müsse erst einmal die Produktion angestoßen werden. Folge sei, dass der Chinook-Helikopter „weder morgen noch übermorgen“ zur Verfügung stehe.

Neue Gefechtsausrüstung für alle bis 2025

Alle aktiven Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr würden bis 2025 einheitlich mit moderner Gefechtsausrüstung ausgestattet werden, verspricht der Vizeadmiral in „Nachgefragt.“ Bei der Beschaffung der neuen Standard-Sturmgewehres der Truppe gehe es ebenfalls voran: Man werde den ausverhandelten Vertrag für den G36-Nachfolger H&K 416 nach der parlamentarischen Sommerpause in die Ausschüsse des Bundestages geben. Er sei „sehr zuversichtlich“, sagt Stawitzki, „die Kameradinnen und Kameraden absehbar in den nächsten Jahren mit einem neuen Sturmgewehr ausrüsten zu können.“

von Timo Kather

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Weitere Folgen