Amtshilfe in Bitterfeld – ITInformationstechnik-Soldaten im zivilen Einsatz
Amtshilfe in Bitterfeld – ITInformationstechnik-Soldaten im zivilen Einsatz
- Datum:
- Ort:
- Erfurt
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Vier Wochen lang waren ITInformationstechnik-Kräfte der Bundeswehr aus dem Organisationsbereich CIRCyber- und Informationsraum im Landratsamt Anhalt-Bitterfeld zur Amtshilfe eingesetzt. Nach dem Cyber-Angriff auf die ITInformationstechnik-Infrastruktur der Verwaltung im Juli halfen bis zu sieben Soldatinnen und Soldaten mit Fachkenntnis und viel Engagement. Mit dieser Art der Amtshilfe, die vom 3. bis zum 27. August dauerte, hat die Bundeswehr erstmals dabei geholfen, die Folgen eines Cyber-Angriffs zu bewältigen.
Als erster ITInformationstechnik-Spezialist der Bundeswehr war Major Martin Jähring vor Ort. Sein Auftrag: Das Landratsamt Landkreis Anhalt-Bitterfeld bei der Erstellung einer sicheren ITInformationstechnik-Infrastruktur zu unterstützen. „Schwerpunkt meiner Arbeit war tatsächlich eine beratende und koordinierende Funktion vor Ort“, erzählt Jähring. Eine forensische Analyse der kompromittierten Hard- und Software fiel in die Zuständigkeit des LKA und den Aufbau der „neuen“ ITInformationstechnik übernehmen nun deutsche ITInformationstechnik-Unternehmen.
Handlungsempfehlung
Major Jähring half bei der Erstellung eines Informationssicherheitskonzeptes, um das Landratsamt Landkreis Anhalt-Bitterfeld so dabei zu unterstützen, eine sichere ITInformationstechnik-Umgebung aufzubauen. „Dabei sollte sich sowohl an aktuellen Standards, gemäß der Vorgabe des BSIBundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in puncto ITInformationstechnik-Sicherheit orientiert werden, als auch an neuester Hardware“, beschreibt er seine Aufgabe. „Verbunden werden sollte dies mit einer Handlungsempfehlung für die Nutzer der Endgeräte“, erzählt Jähring weiter, und zieht zur Erklärung einen Vergleich aus der Bundeswehr heran: „ähnlich der ITInformationstechnik-Sicherheitsbelehrung in der Bundeswehr, die alle Nutzenden jährlich durchführen müssen.“
Jähring ist eigentlich Chef der 4. Kompanie im ITInformationstechnik-Bataillon 383 in Erfurt. Seinen Einsatz in einer zivilen Behörde fand er „spannend, wie das Eintauchen in eine andere Welt.“ Auf eine klare Regelungslandschaft wie in der Bundeswehr musste er verzichten. „Gleichzeitig hat die Frage nach Zuständigkeiten in der zivilen Behörde eine größere Relevanz, als ich das aus meinem normalen Dienstalltag kenne“, so Jähring. Die Zusammenarbeit verlief ohne Probleme. Er sei nach seiner Ankunft Anfang August von der technischen Einsatzleitung direkt in das Team integriert worden und konnte postwendend mit seiner Arbeit beginnen. „Ich wurde in allen Belangen integriert und zu einzelnen Punkten bei der Entscheidungsfindung als objektiver Ratgeber zu Rate gezogen“, betont er.
Wiederherstellung der Systeme
Als es um die praktische Umsetzung ging, übergab Jähring an Hauptmann Sascha Voges aus dem ITInformationstechnik-Bataillon 381 in Storkow, Vorgesetzter der zur Unterstützung eingesetzten CIRCyber- und Informationsraum-Soldatinnen und Soldaten. Die ITInformationstechnik-Spezialisten standen vor vielfältigen Aufgaben: Angefangen bei der Wiederherstellung des ITInformationstechnik-Systems und Sicherung der Daten von Arbeitsplatzcomputern. „Dabei ging es um rund 1.000 Arbeitsplatzrechner, bei denen wir die Datenlöschung, Datensicherung und eine Grundinstallation vorgenommen haben.“ Zudem halfen die ITInformationstechnik-Spezialisten, die Netzwerkstruktur des Landkreises wieder in Betrieb zu nehmen sowie bei der Konfiguration der neu beschafften Firewall. Damit trugen die Soldatinnen und Soldaten maßgeblich dazu bei, die Grundlagen des ITInformationstechnik-Systems des Landkreises wiederherzustellen. Hauptmann Voges betont: „Die Bundeswehr konnte mit ihrer ITInformationstechnik-Kompetenz vor Ort schnell helfen. Wir sind stolz, dass wir damit einen wirkungsvollen Beitrag leisten konnten.“
5 Fragen an Hauptmann Sascha Voges
Herr Hauptmann, was haben Sie vor Ort in Köthen gemacht?
Ich war dort als Führer der ITInformationstechnik-Kräfte der Bundeswehr eingesetzt.
Und worin bestand Ihre Aufgabe?
Meine Aufgabe bestand hauptsächlich darin, als Bindeglied zwischen den Soldaten und den Zivilisten des Landkreises zu fungieren. Ich war im engen Kontakt mit der technischen Einsatzleitung und habe die erteilten Aufträge an die Soldaten weitergegeben. Ich habe auch mitgeholfen unterschiedliche Dokumente zum Thema ITInformationstechnik-Sicherheit zu erstellen. Unter anderem ein ITInformationstechnik-Notfallhandbuch – also eine Art Anweisung, wie sich der gesamte Landkreis bei solch einer Katastrophe verhalten sollte. Das sind zum Teil nur Entwürfe, der Landkreis muss einige Dokumente noch auf die speziellen Gegebenheiten einer Kommune anpassen.