Cyber- und Informationsraum
Gesamtstaatliche Cybersicherheit

Bundeswehr – smart & sicher

Bundeswehr – smart & sicher

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
4 MIN

Am 26. April fand beim Cyber Innovation Hub der Bundeswehr die dritte Arbeitstagung des Kommandos Cyber- und Informationsraum und Bitkom e.V.eingetragener Verein unter dem Thema „Bundeswehr – smart & sicher“ statt. Gemeinsam ging es darum, Synergien zu erkennen und zusammen im Feld der Digitalisierung an der gesamtstaatlichen Cybersicherheit zu arbeiten.

Soldat steht auf dem Podium und spricht zum Publikum.

Der Inspekteur CIRCyber- und Informationsraum stellt deutlich die Grundsätzlichkeit des Themas Cybersicherheit heraus

Bundeswehr

Nachdem es bei der zweiten Tagung auch um das Handlungsfeld Personal ging, stand das diesjährige Treffen ganz im Fokus der gesamtstaatlichen Cybersicherheit. „Sie alle hier sind sich der großen Chancen aber auch der Risiken, die die nötige Digitalisierung mit sich bringt, bewusst“, so der Inspekteur Cyber- und Informationsraum, Vizeadmiral Dr. Thomas Daum, in seiner Keynote auf der Veranstaltung. „Es gilt, das Thema Cybersicherheit bei der voranschreitenden Digitalisierung immer grundsätzlich mitzudenken.“ Gerade in der jetzigen Situation in der Ukraine sei nochmal deutlicher geworden, wie unabdingbar der enge Austausch zwischen Staat und Wirtschaft, insbesondere mit den Betreibern kritischer Infrastrukturen, sei, um eine gesamtstaatliche Cybersicherheit in Deutschland gewährleisten zu können. Damit sei ausdrücklich auch die Zusammenarbeit mit relevanten Verbänden aus Industrie und Wirtschaft eingeschlossen.

Bitkom ein wichtiger Player in der Zusammenarbeit

In Zeiten des Krieges in der Ukraine, die für uns alle grausam und schmerzlich sind, haben viele Bürgerinnen und Bürger Angst vor einem Cyberkrieg“, so der Präsident Bitkom e.V.eingetragener Verein, Achim Berg, auf der Tagung. „Es gilt jedoch, einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen.“ Derzeit bestehe keine akute Gefährdung für die ITInformationstechnik-Netze der Wirtschaft, doch gelte es weiterhin, die volle Aufmerksamkeit dem Thema Cybersicherheit zu widmen. „Als Interessensvertreter von über 2.000 Mitgliedsunternehmen ist aus unserer Sicht ein offener Austausch mit allen Beteiligten über alle Themen der Cybersicherheit von entscheidender Bedeutung – gerade auch mit der Bundeswehr“, so Berg weiter. „Und genau deshalb ist dieses Arbeitstreffen ein weiterer wichtiger Schritt, uns gemeinsam gegen die Bedrohungen im Cyberraum zu stellen“, stellte er abschließend fest. 

Arbeitstagung als Möglichkeit des Austausches

Soldat spricht zum Publikum.

Generalmajor Setzer führt in den Themenkomplex „Bundeswehr – smart & sicher“ ein

Bundeswehr

„Es geht auf diesem Arbeitstreffen vor allem darum, nicht übereinander zu reden, sondern miteinander“, so Generalmajor Jürgen Setzer, der als Chief Information Security Officer der Bundeswehr mit einem Impulsvortrag in das Thema „Bundeswehr – smart und sicher“ einführte. „Wir sind in der Informationssicherheit auf dem richtigen Weg, aber wir müssen die Geschwindigkeit bei der Einführung neuer Technologien zu ihrer Verbesserung deutlich erhöhen.“ Ziel des Treffens war, vor allem in drei verschiedenen Breakout-Sessions zu den Themen „Simulation & Testing“, „Softwarelösungen für die ITInformationstechnik-Sicherheit“ und „Security Plattform“, gemeinsam weiter zu erarbeiten, wie die gesamtstaatliche Sicherheitsvorsorge im Cyber- und Informationsraum erhöht werden kann. Und das vor allem im Zusammenspiel mit Wirtschaft, Forschung, Gesellschaft und Staat. „Sicherlich können diese komplexen Themen nicht umfassend auf dieser Tagung diskutiert werden, doch es gilt, Anknüpfungspunkte zu schaffen“.

Drei Breakout-Sessions

Soldaten und Zivilisten im Gespräch

In den Breakout-Sessions wurde intensiv an aktuellen Fragestellungen gearbeitet

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In der ersten Breakout-Session zum Thema Simulation und Testing entwickelten die Teilnehmer erste machbare Ideen, wie vernetzte Systeme mit Hilfe von Simulationen und Tests sicherer gemacht werden können. Dabei standen vor allem die Funktionsketten und nicht die einzelnen Teilelemente des Netzes im Fokus. Wie kann zum Beispiel bei einem komplexen System wie einer Fregatte die Cybersicherheit des ganzen Systems erhöht werden, ohne jedes Mal die einzelnen Teilelemente neu zu testen?

Grundsätzlich muss bei ITInformationstechnik-Sicherheitslösungen unterschieden werden, ob sie als Software-Lösung auf der beim Betreiber vorhandenen ITInformationstechnik laufen oder als Hardware-Lösung eingesetzt werden. Beide Lösungen haben Vor- und Nachteile. Doch neue Technologien ermöglichen auch eine verbesserte Absicherung. Deshalb diskutierten in der zweiten Breakout-SessionSoftware-Lösungen für die ITInformationstechnik-Sicherheit“ die Cyber-Expertinnen und Experten, mit welchen Softwarelösungen die Cyber-Sicherheit erhöht werden kann und wie dies insgesamt im Zusammenschluss zwischen Wirtschaft und Bundeswehr erfolgen könnte. Dabei dürfe das Spannungsfeld Funktionalität versus Sicherheit nie aus den Augen verloren werden.

In der dritten und letzten Breakout Session stand das Thema „Security Plattform“ im Vordergrund. Die Teilnehmenden diskutierten hier, inwieweit die ITInformationstechnik der Bundeswehr zu einem gesicherten System, das auf agil integrierbaren Services basiert, weiterentwickelt werden kann. Gerade in einer produktneutralen Umgebung des Bitkom e.V.eingetragener Verein bietet sich die Möglichkeit, die Erfahrungen von Industrie-, Integrations- und militärischer Organisation auszutauschen, diese in Ideen und Konzeptpapieren zu formulieren und damit zur Weiterentwicklung der ITInformationstechnik der Bundeswehr beizutragen.

Workshop Security Plattform

„Auch heute konnten wir erleben, wie wichtig der Austausch zwischen Wirtschaft und Bundeswehr ist, um die gesamtstaatliche Cybersicherheit zu erhöhen“, so Generalmajor Setzer in seinen Abschlussworten. „Gerade die Diskussionen unter Einschluss von Expertinnen und Experten aus Forschung und weiteren Ressorts waren wichtig, um den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen und gemeinsame Antworten auf die Herausforderungen im Cyber- und Informationsraum zu finden. Auf dieser Basis können wir dann Geschwindigkeit bei der Implementierung zukunftsweisender Ansätze erhöhen.“ Die weitere Zusammenarbeit zwischen Bitkom e.V.eingetragener Verein  und dem Kommando CIRCyber- und Informationsraum ist bereits in Planung. Bei weiteren Hospitationen wie im letzten Jahr sollen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den ersten Grundlagen anknüpfen und weiterarbeiten.

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