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Cyber- und Informationsraum
Luftaufklärung

Aufklärungssystem PEGASUSPersistent German Airborne Surveillance System geht in die nächste Phase

Aufklärung
Datum:
Ort:
Bonn
Lesedauer:
3 MIN

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Das neue luftgestützte Aufklärungssystem PEGASUSPersistent German Airborne Surveillance System soll ab 2028 einen wichtigen Beitrag zur Verteidigungsbereitschaft leisten. Integriert wird PEGASUSPersistent German Airborne Surveillance System in Flugzeuge des Typs Bombardier Global 6000. Zu diesem Zweck werden nun die ersten Maschinen aus den USA nach Deutschland überführt. Dort wird dann die hochmoderne Aufklärungstechnik eingebaut.

Ein Flugzeug im Moment des Abhebens.

Der erste Testflug des modifizierten Flugzeugs für das Projekt PEGASUSPersistent German Airborne Surveillance System fand 2024 in Wichita in den USA statt

Bombardier

In der aktuellen kritischen Sicherheitslage kann Wissensvorsprung über Erfolg und Misserfolg von Einsätzen und Missionen entscheiden. Das neue Aufklärungssystem PEGASUSPersistent German Airborne Surveillance System soll Deutschland und Europa vor militärischen Überraschungen schützen und so maßgeblich zur Verteidigungsbereitschaft beitragen.

Das „geflügelte Pferd“ der Luftaufklärung

PEGASUSPersistent German Airborne Surveillance System wird ein bemanntes Aufklärungsflugzeug auf Basis des Geschäftsfliegers Bombardier Global 6000 sein. Die Abkürzung steht für Persistent German Airborne Surveillance System, in der deutschen Übersetzung: deutsches System zur dauerhaften luftgestützten Überwachung. Das Gesamtsystem soll die Bundeswehr befähigen, militärische Funkverkehre und Radaremissionen aus großer Entfernung zu erfassen. Es dient somit der Krisenfrüherkennung, Lagebeurteilung und Feststellung der Bedrohungslage in potenziellen Einsatzgebieten.

Die Kernfähigkeiten von PEGASUSPersistent German Airborne Surveillance System sind:

Neue hochtechnisierte Flotte

Das Projekt PEGASUSPersistent German Airborne Surveillance System umfasst drei modifizierte Flugzeuge auf Basis der Bombardier Global 6000. Diese Jets werden mit einem SIGINTSignal Intelligence-System ausgestattet und verfügen über neueste und hoch entwickelte Sensorik zur Fernmelde- und Elektronischen Aufklärung.

PEGASUSPersistent German Airborne Surveillance System wird nach der finalen Abnahme modernste SIGINTSignal Intelligence-Fähigkeiten und fliegende Aufklärungssensorik in die Bundeswehr bringen. Die Systeme werden in den kommenden Jahren einen wichtigen Beitrag zur deutschen Sicherheitsarchitektur leisten. Denn genau die Fähigkeiten von PEGASUSPersistent German Airborne Surveillance System sind unerlässlich, um Streitkräften und Regierungsbehörden Informationen über die aktuelle militärische Nutzung des elektromagnetischen Spektrums zu liefern.

Nachfolger der Breguet Atlantic

Bis 2028 soll PEGASUSPersistent German Airborne Surveillance System eine Fähigkeitslücke schließen, die die Bundeswehr schon seit 2010 hat. Damals wurden die beim Marinefliegergeschwader 3 in Nordholz stationierten Aufklärungsflugzeuge Breguet 1150 M Atlantic außer Dienst gestellt. Sie waren zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als 40 Jahre alt. Der ursprünglich geplante Eurohawk und die USUnited States-amerikanische unbemannte Drohne MQ-4 TRITON waren aufgrund von technischen Mängeln und fehlenden Voraussetzungen nicht als Nachfolger geeignet und wurden deshalb in den folgenden Jahren nach diversen Tests verworfen. Nun kommt stattdessen PEGASUSPersistent German Airborne Surveillance System.

Nach langer Entwicklung Ready for Take-off

Nach dem „Critical Design ReviewDer Critical Design Review ist eine formale technische Überprüfung innerhalb des Entwicklungsprozesses komplexer Systeme, vor allem in den Bereichen Verteidigung, Luft- und Raumfahrt oder Softwareentwicklung. Er stellt sicher, dass das Design eines Produkts alle technischen Anforderungen erfüllt und bereit für die Produktion oder Implementierung ist.“ 2023 hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr grünes Licht für die Umsetzung des Systemdesigns für PEGASUSPersistent German Airborne Surveillance System gegeben. Damit die Aufklärungstechnik in die drei Global 6000 eingebaut werden kann, musste der Hersteller Bombardier die Flugzeuge in Wichita im USUnited States-Bundesstaat Kansas modifizieren.

Danach begannen 2024 die Testflüge. Diese konnten in 2025 nahezu abgeschlossen werden, weshalb die Musterzulassung durch die Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten, die Federal Aviation Administration (FAAFederal Aviation Administration), zum Zeitpunkt der Überführung fast abgeschlossen ist.

Die Überführung der ersten beiden Flugzeuge aus den USA nach Deutschland zur Lufthansa Technik nach Hamburg ist für Ende 2025 datiert. Hier beginnen die abschließenden Arbeiten zur Integration der durch die Firma Hensoldt entwickelten SIGINTSignal Intelligence-Sensorik.

Einsatzbereit ab 2028

Neben Bombardier, Lufthansa Technik und Hensoldt sind rund 30 weitere Firmen an der Entwicklung und dem Umbau der Maschinen beteiligt. Die Übergabe an die Bundeswehr ist ab 2027 geplant, wobei die initiale Einsatzfähigkeit voraussichtlich ab 2028 erreicht werden soll. Stationiert wird die PEGASUSPersistent German Airborne Surveillance System-Flotte beim Taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ auf dem Fliegerhorst Schleswig-Jagel.

Ein Flugzeug steht in einer Wartungshalle.

Das Flugzeug in der Modifikationsphase

Bombardier

Zusammenarbeit der Teilstreitkräfte

Zum System gehören neben den Flugzeugen ein SIGINTSignal Intelligence-Bodensegment, ein Referenzsystem und eine Ausbildungsanlage, die durch Fachpersonal der Elektronischen Kampfführung betrieben werden wird. Geflogen werden die Maschinen von Angehörigen der Luftwaffe. Spezialistinnen und Spezialisten der Teilstreitkraft Cyber- und Informationsraum (CIRCyber- und Informationsraum) werden als Bedienpersonal an Bord sein – eine teilstreitkraftübergreifende Zusammenarbeit wie bei den Flottendienstbooten, auf denen Personal der Marine und des CIRCyber- und Informationsraum eingesetzt sind. 

von Pia Martino  E-Mail schreiben

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