Netzservicetrupp erweckt Interesse des THWTechnisches Hilfswerk
Netzservicetrupp erweckt Interesse des THWTechnisches Hilfswerk
- Datum:
- Ort:
- Erfurt
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Wer in unübersichtlichen Lagen den Überblick behalten will, muss zu jeder Zeit mit den richtigen Informationen versorgt sein. Der Aufbau und Erhalt von Kommunikationswegen ist für die Führung unablässig. Dieser Grundsatz gilt nicht nur in der Bundeswehr, sondern auch in zivilen Organisationen, wie beispielsweise dem Technischen Hilfswerk (THWTechnisches Hilfswerk). Um von den Erfahrungen aus der Truppe zu lernen, besuchten Kameraden des Ortsvereins Dresden das Informationstechnikbataillon 383 in Erfurt.
Vor der Anschaffung neuer Technologien und Systeme, stehen oft viele Fragen: Welche Anforderungen soll das System erfüllen können? Wie integrieren wir die geplante Anschaffung in unsere bestehenden Systeme? Und nicht zuletzt: Wie bilden wir unsere Kameradinnen und Kameraden aus? Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, besuchten Kameraden von der Fachgruppe Führung und Kommunikation des THWTechnisches Hilfswerk in Dresden die 2. Kompanie des Erfurter ITInformationstechnik-Bataillon. Die Einheit von umfasst neben den Systemen Dezentrale Server Einsatz (DSE) auch die Netzservicetrupps. Und die standen im Vordergrund des Besuches, da sich die Frauen und Männer des Katastrophenschutzes mit der Anschaffung von kabelgebundener Übertragungstechnik beschäftigen, um zukünftig eigene Netzservicetrupps einsetzen zu können.
Mit Netzservicetrupps können unterschiedliche Übertragungssysteme wie die Satellitenkommunikation der Bundeswehr (SatComBwSatellitenkommunikationssystem der Bundeswehr) oder auch digitaler Richtfunk leitungsgebunden angeschlossen werden. Neben den bundeswehreigenen Systemen können auch Netze und Zugangspunkte anderer Nationen oder eben von zivilen Hilfsorganisationen angebunden werden. „Mit dem Netzservicetrupp können wir eine Strecke von bis zu 2000 Metern überbrücken. Da es sich aber meist um temporäre Anbindungen handelt, die schnell hergestellt werden müssen, sind die Distanzen in der Regel kürzer“, erklärt Hauptfeldwebel Burkhardt die Einsatzmöglichkeit des Trupps.
Modernen Anforderungen gerecht werden
„Im Bereich der Führungsunterstützung und des feldmäßigen Kalbelbaus arbeiten wir derzeit noch mit Kupferkabeln. Auch diese sind teilweise aus alten Beständen der Bundeswehr zu uns gekommen“, erklärt Sebastian Saul, Leiter der Fachgruppe Führung und Kommunikation. Die Netzservicetrupps sind dagegen mit Lichtwellenleiterkabel ausgestattet. „Bei einer großen Bandbreite und Distanzen über 500 Meter stößt Kupferkabel an seine Grenzen. Gerade mit Blick in die Zukunft brauchen wir etwas Besseres“, so der Fachgruppenleiter. Aus diesem Grund hat die Fachgruppe Führung und Kommunikation des Ortsvereins Dresden den Auftrag erhalten, sich nach geeigneten und zukunftsfähigen Lösungen umzuschauen.
Bis das Technische Hilfswerk letzten Endes tatsächlich mit neuem Gerät ausgestattet ist, wird wohl noch eine Weile dauern. „Das ist im Moment eine Art Pilotprojekt. Wir müssen dann auch schauen, welche Anforderungen wir im Speziellen benötigen. Denn 1:1 lässt sich das Ganze von der Bundeswehr natürlich nicht adaptieren. Und am Ende steht natürlich immer die Frage nach den Kosten“, begründet Saul weiter. Doch auch ohne direkte Neuanschaffung, zieht Saul ein positives Fazit zum Besuch: „Wir konnten unsere Erfahrungen im Bereich der Führungsunterstützung austauschen und sicher haben auch beide Seiten voneinander lernen können.“