TREx in einer Videokonferenz
TREx in einer Videokonferenz
- Datum:
- Ort:
- Euskirchen
- Lesedauer:
- 2 MIN
Unter der Führung von Deutschland und den USA sind 29 weitere Nationen am multinationalen TREx (TanDEM-X High Resolution Elevation Data Exchange) Programm beteiligt. Das Ziel dieser Produktionsallianz ist die Erstellung eines aktuellen, homogenen und für militärische Zwecke nutzbaren Höhenmodells mit hoher Genauigkeit und weltweiter Abdeckung.
Dieses könnte unter anderem als Grundlage für Überflutungsmodelle und 3D-Visualisierung für Missionsplanungen eingesetzt werden. Die Daten der deutschen TanDEM-X Mission dienen damit als Basisdaten für eine Vielzahl militärischer Führungs-, Waffen- und Einsatzsysteme sowie Navigationssysteme für Luftfahrzeuge, Gefechtsfahrzeuge und Simulatoren. Sie können aber auch für zivile Anwendungen wie zum Beispiel nationale behördliche Zwecke oder humanitäre Hilfseinsätze genutzt werden.
Ein weltweites, homogenes und genaues Höhenmodell
Im Zentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr (ZGeoBwZentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr) wird die Arbeit am Höhenmodell für Deutschland und die Koordination mit den weiteren 30 Nationen umgesetzt. Als Basis werden Daten verwendet, die mittels der deutschen Radarsatelliten der TanDEM-X Mission erfasst wurden, welche die Erde im Zeitraum von 2011 bis 2014 vielfach überflogen. Die Daten sind in Kacheln unterteilt, welche die gesamte Landmasse der Erde abdecken. Insgesamt werden 19.389 dieser Kacheln nach einem festgelegten Verfahren bearbeitet und qualitätsgeprüft.
Technical Group Meetings
Zur Koordination der Bearbeitung, Sicherstellung und Optimierung der Abläufe sowie Abstimmung von technischen Weiterentwicklungen finden seit Frühjahr 2014 halbjährlich Konferenzen der Technical Group (TG) statt, deren Vorsitz (Chair) das Sachgebiet TREx im ZGeoBwZentrum für Geoinformationswesen der Bundeswehr stellt. Diese Aufgabe wird seit Mitte 2019 von Hauptmann Leonhard Lohmeyer wahrgenommen. Unterstützt wird dieser vom Technischen Regierungsoberamtsrat Christoph Deuchler, der an der technischen Entwicklung von Anfang an teilgenommen hat und diese hauptverantwortlich in Zusammenarbeit mit den Nationen weiter vorantreibt. Bis Ende 2019 konnten bislang elf Konferenzen der TG des TREx Programms in jeweils einem der teilnehmenden Länder durchgeführt werden. Das für April 2020 geplante TG-Treffen in Neuseeland musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden.
Videokonferenz in Zeiten COVID-19Coronavirus Disease 2019
Um den persönlichen Austausch dennoch bestmöglich und in regelmäßigen Abständen fortzuführen und somit die Weiterentwicklung des Programms zu ermöglichen, wurde die dreitägige Besprechung nun Anfang Oktober erstmals in Form einer Videokonferenz realisiert. Trotz zahlreicher Herausforderungen - wie technische Hindernissen, die Anforderungen an die militärische Sicherheit sowie die Einhaltung der Corona-Regelungen - konnte das TG-Meeting erfolgreich durchgeführt werden.Unter der Leitung von Hauptmann Lohmeyer nahmen an drei Tagen zeitgleich bis zu 76 Vertreter fast aller beteiligten Nationen teil. Die größte Herausforderung der Videokonferenz war die Zeitverschiebung: Für die Australier war 23:00 Uhr Konferenzbeginn, während Teilnehmende aus den USA und Kanada um 4:00 Uhr in den Arbeitstag starteten, was erhöhte Disziplin und Aufmerksamkeit der Teilnehmer erforderte.