Funkkreis

Funkkreis

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Lesedauer:
16 MIN

A: Barbara Gantenbein
B: Lino Schmidt
C: Markus Krämer

A: Herzlich Willkommen zum Podcast der Bundeswehr, heute mit dem Thema BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr, Berufsförderungsdienst. Der BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr unterstützt Soldatinnen und Soldaten, die nach Ende ihrer Dienstzeit in die zivile Arbeitswelt starten und dafür gibt es natürlich jede Menge Förderungs- und Dienstleistungsangebote. Was alles dazu gehört, dass erzählt uns gleich Markus Krämer vom zentralen Jobservice vom BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr. Aber zuerst spreche ich jetzt mit einem Kameraden hier aus der Redaktion der Bundeswehr. Und zwar mit dem Oberstabsgefreiten Lino Schmidt. Für mich übrigens ein ganz besonderer Kamerad, denn sein Gesicht war das erste, dass ich gesehen habe, als ich hier 2014 bei der Bundeswehr angefangen habe. Lino hat mich damals in Empfang genommen und es war ganz herzlich und ein richtig gutes Gefühl.
Jetzt ist er leider in seinem letzten Dienstjahr und geht dann in den BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr. Erstmal herzlich Willkommen Lino und danke, dass du dir Zeit nimmst für unseren Podcast.
Lino, seit wann bist du denn bei der Bundeswehr und was hast du alles gemacht?

B: Hallo Barbara, also ja, ich war seit 01.07.2009 in der Bundeswehr, bin Zeitsoldat für zwölf Jahre. War erst in Neubrandenburg als Fernmelder unterwegs, Funktrupp und sowas alles, und seit Mai 2014 bin ich in der Redaktion der Bundeswehr und dort bin ich eingesetzt im Bereich Bewegtbild. Ich betreue so ein bisschen den YouTube-Kanal. Genau. Das sind so meine Aufgaben hier.

A: Und wenn du dann nächstes Jahr ausscheidest, wie lange kannst du denn als SaZSoldatinnen und Soldaten auf Zeit 12 dann BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr machen und wie lange kriegst du überhaupt noch Geld?

B: Da gibt es halt Unterschiede. Ich bin Zeitsoldat nach neuem Gesetz, das besagt, ich muss zwölf Jahre voll meine Dienstzeit machen. Ich kriege 60 Monate nach meiner Bundeswehrzeit weiter Gehalt, was aber darauf spiegelt, was ich mache. Wenn ich zum Beispiel eine Ausbildung oder ein Studium mache, dann bekomme ich meine 100 Prozent, wenn ich aber arbeitslos bin und zu Hause sitze, kriege ich halt nur 65* Prozent.

A: Und du kannst während deiner BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr-Zeit ja auch Ausbildung machen, da muss ja auch vorher irgendwie wissen: was will ich eigentlich? Wie ist denn das bei dir gelaufen? Wie hast du den Kontakt bekommen zum BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr und musstest du denen schon sagen, konkret „Das und Das würde ich gerne machen“ oder gibt's da besondere Beratung, wie läuft sowas?

B: Also ich bin ja gelernter Bürokaufmann, dementsprechend ist meine Richtung natürlich Büro, Verwaltung. Wenn man sich aber nicht so sicher ist, was man halt vorhat, was man für Stärken und was man für Schwächen hat, gibt es auch Maßnahmen innerhalb der Bundeswehr, auch innerhalb vom BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr, wo man halt diese erkennt und wo man diese stärkt. Und die zeigen einem in welche Richtung es gehen soll. Also zum Beispiel Handwerk oder halt Büro, wie bei mir.

A: Das heißt also, du hast da eine Art Testreihe gemacht und dann haben die deine Stärken und Schwächen rausgefunden oder wie ist das gelaufen?

B: Genau. So einen Eingliederungstest in den öffentlichen Dienst gibt es für Achter, also Soldat auf Zeit 8 oder Soldat auf Zeit 12. Ich habe damals schon den Zwölfer gemacht und ja, dementsprechend gibt es da viele Tests, die man so machen muss. Allgemeintest, Wissentest, IQ-Test, Eingliederung, und die macht man halt da einmal und quasi halt auch, dass man seine Stärken und Schwächen da kennt.

A: Du bist ja nun halt auch, dass weiß ich aus eigener Anschauung, du bist sehr autoaffin und hast auch unheimlich viel Ahnung von Autos. War trotzdem für dich klar, dass Auto nicht so als Beruf in Frage kommt, sondern tatsächlich wieder Büro? Oder hast du dann im Laufe des Tests so ein bisschen rausgefunden: ach Mensch, eigentlich bin ich, was diese Bürosachen angeht, doch noch stärker als im Punkto, zum Beispiel, Auto.

B: *lacht* Also ja, Auto ist mein Hobby aber ich möchte mein Hobby nicht zum Beruf machen. Ich will halt das als am Wochenende oder sonst was. Ein bisschen rumfummeln, damit ein bisschen Spaß haben, aber jetzt ganz konkret als Beruf ist mir das nicht. Ich will da eher was Sicheres und da ist hat der öffentliche Dienst doch schon was Schönes.

A: Auf jeden Fall ja. Was hast du jetzt ganz konkret vor in Zukunft zu machen, also, wenn du ausscheidest?

B: Ich möchte erstmal mein Fachabi machen, also ein Jahr. Das gibt es an der Bundeswehrfachschule, die sitzt in Gatow. Gibt auch noch mehrere meines Erachtens. Ja genau, da mache ich halt mein Fachabi innerhalb von einem Jahr und dann möchte ich entweder hier in Berlin an der HWR öffentliche Verwaltung studieren. Das Studium dauert dann 42 Monate. Oder dann halt woanders. Hauptsache, dass ich dann halt mein Ziel vor Augen habe, dann in den öffentlichen Dienst zu gehen.

A: Das heißt, du musst ja dann auch, wenn alles läuft, also, wenn alles nach Plan läuft, dir dann auch eigentlich keine Gedanken machen über die Finanzierung, weil die ist dann auch abgedeckt, weil du ja zwölf Jahre bei der Bundeswehr warst und dann auch für die komplette Ausbildungs- und Studienzeit auch finanziell abgesichert bist.

B: Genau, also ich habe ja 60 Monate quasi Übergangsgebührnisse und Studium und Fachabi sind zusammen 52 Monate. Und damit ist das dann abgedeckt. Genau.

A: Das ist ja auch eine richtig angenehme Ausgangsbasis, also da kann man sich wirklich auf das konzentrieren, was man macht und ich denke auch, dass Studium ist anspruchsvoll genug.
Wie war denn dein letztes Gespräch beim BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr? Du hast mir gesagt, bevor wir angefangen haben aufzuzeichnen, dass du ganz kürzlich ein Gespräch hattest. Um was ging es da und wie unterstützen die dich?

B: Ja genau, also ich hatte letzte Woche mein Gespräch. Man wird immer wieder angeschrieben, so grade wenn es halt Richtung Ende geht der Dienstzeit vom BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr, und dass man halt mindestens einmal im Jahr, kann man so grob sagen, und am Ende, dass man einen Termin mit dem Berater hat und dort vor Ort gibt es dann so ein Zeitstrahlblatt, was man für verschiedene Möglichkeiten hat. Also wie in einem Fall: die Fachhochschulreife, dann das Studium, natürlich, weil ich ja Bürokaufmann bin. In Berlin gibt es ja zum Beispiel das Hochschulgesetz § 11, oder wie das da genau heißt, dass ich quasi, wenn ich vier Jahre meinen Beruf ausgeübt habe, auch studieren kann und er gibt mir dann halt auch die Pro und Contras dafür, also quasi, warum sollte ich nicht mit diesem Hochschulgesetz studieren, sondern erst die Fachhochschulreife machen. Weil du bist dann im „Saft“. Ich bin jetzt zwölf Jahre aus der Schule raus und wenn man dann quasi einmal die Fachhochschulreife hat, dann kann man quasi darauf aufbauen, das ist schon ganz gute Sache.

A: Das heißt dann, du kommst wieder ins Lernen rein.

B: Ja genau.

A: Also du würdest jetzt aus deiner ganz persönlichen Erfahrung sagen, dass dir der BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr wirklich nützt und du auch von den Gesprächen profitiert hast.

B: Definitiv ja klar. Grade Englisch ist ja auch ein Defizit von mir, dass erkenne ich selbst und gibt halt auch viele Möglichkeiten über den BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr seine Defizite zu verbessern. Es gibt ja auch interne Maßnahmen, worüber wir auch schon geredet haben, die werden ja vom BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr bezahlt, dass du Mathe, Deutsch Englisch oder Rhetorik, sowas gibt es ja auch alles, die werden halt vom BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr bezahlt, und dann gibt es halt noch so einen anderen Topf. In meinem Fall sind das knapp 21.000 Bildungsangebote und das sind halt externe Dienstleistungen. Da kann man halt auch einen Englisch-Kurs machen an einer Abendschule. Das wird dann in den meisten Fällen auch vom BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr bezahlt.

A: Und das würdest du dann aber parallel zum Studium machen quasi?

B: Genau. Das ich da dann besser in Englisch werde, und damit ich dann irgendwann halt auch in den öffentlichen Dienst komme, weil da gibt es ja auch viele Voraussetzung.

A: Dass man da gefestigt ist dann.
B: Ja.

A: Ja cool. Super. Vielen herzlichen Dank dir Lino, dass du das erzählt hast und ich werde Dich sehr vermissen, aber ich drücke Dir ganz doll die Daumen, dass das so läuft wie du dir das wünscht.

B: Danke Barbara.

A: Linos berufliche Zukunftsperspektive ist ein tolles Beispiel für die Arbeit des BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr. Was der BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr aber sonst noch alles bietet, darum geht es jetzt. Das erklärt uns nämlich Markus Krämer. Er ist beim zentralen Jobservice des BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr und dort zuständig für die Kooperation zwischen Bundeswehr und Wirtschaft, also ein ganz wichtiges Bindeglied. Guten Tag Herr Krämer.

C: Guten Morgen Frau Gantenbein.

A: Herr Krämer, Sie waren selbst zwölf Jahre bei der Bundeswehr. Sie sind gelernter Panzergrenadier, wenn man so will und heute sind sie Oberstleutnant der Reserve und Beamter. Wie war das bei Ihnen und hat eigentlich jede Soldatin und jeder Soldat Anspruch auf BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr-Leistungen?

C: Ja ich bin ganz normal nach meinem Abitur zur Bundeswehr gegangen und habe mich damals für die Offizierslaufbahn im Truppendienst entschieden, bin, wie sie schon sagten, zum Panzergrenadier zum Offizier dort auch ausgebildet worden, habe ein Studium bei der Bundeswehr absolviert, wie das ja viele tun, von den Offizieren. Als Staatswissenschaftler habe ich die Universität dann auch verlassen und irgendwann kam dann für mich die Entscheidung: bleibst du bei der Bundeswehr als Soldat oder nicht? Und ich habe mich denn damals entschieden, die Bundeswehr zu verlassen und dann war natürlich spannend das Thema Berufsförderung und ich musste dann ja auch überlegen, wie ich dann die restlichen Dienstjahre gestalte, beziehungsweise wie dann auch meine eigene Eingliederung aussieht. Weil man muss immer überlegen, wenn man zum Beispiel zwölf Jahre bei der Bundeswehr ist und seinen Dienst versehen hat als Zeitsoldat, danach kommen noch ein paar Jahre Erwerbsleben, weil man heutzutage immer rechnet, dass man etwa 45 Jahre Erwerbsleben vor sich hat, also insgesamt 12 von 45 Jahren hat man dann schon, und dann muss man das gut planen. Danach habe ich dementsprechend mich dann auch weiterqualifiziert, noch ein Fernstudium besucht, mich beworben, danach habe ich einen Arbeitgeber gefunden bei dem ich dann auch zwölfeinhalb Jahre war, und dann habe ich mir noch mal überlegt: Ist das alles? Willst du nochmal wechseln? Und habe ein interessantes Angebot gefunden auf der Karriereseite, wo dann noch mal angeboten wurde, einen Wechsel zu machen als Beamter und das habe ich dann auch getan.

A: Aha.

B: Und sie fragten grade, ob die Soldatinnen und Soldaten alle Anspruch auf die BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr-Leistungen haben. Natürlich im Fokus stehen da unsere Zeitsoldatinnen und Zeitsoldaten, die haben im Regelfall Anspruch auf die gesamten BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr-Leistungen, die es gibt. Das sind aber nicht alle, die Anspruch auf die BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr Leistungen haben. Es gibt auch viele Freiwillig Wehdienstleistende der Bundeswehr, die haben auch teilweise Anspruch auf Leistungen, die der BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr bietet und wir haben auch noch förderungsberechtigte Berufssoldaten, die mit besondere Altersgrenze die Bundeswehr verlassen.

A: Also im Prinzip kann man schon fast sagen, fast jeder hat Anspruch, abgesehen wahrscheinlich von denen FWDLFreiwillig Wehrdienstleistende mit einer sehr kurzen Dienstzeit. Jetzt kommt natürlich die ganz spannende Frage: Was gehört denn alles zum Angebot?

C: Da gibt es eigentlich, wenn man das unterteilen will, drei große Bereiche, was wir machen. Wir haben Beratungsleistungen, die auch verschiedene Facetten haben, dass man sozusagen während der Dienstzeit schon überlegt, was will ich eigentlich danach machen, was könnte ich mir vorstellen, wo soll die Reise hingehen? Dann kommt der große Block, wie erreiche ich das, das sind dann Möglichkeiten, wie ich mich noch schulisch und beruflich weiter qualifizieren kann. Von Seminaren, Maßnahmen und Vertiefung von Kenntnissen, die ich vielleicht schon mal irgendwann erworben habe und die ich wieder ausgraben muss, die mich auch wieder fit machen für den Arbeitsmarkt, zum Beispiel gibt es auch Sprachkurse, EDVElektronische Datenverarbeitung-Kurse, alles was dazu gehört.

A: So wie bei Lino, der ja sagt er will sein Englisch aufbessern.

C: Genau, das ist eine tolle Sache, ja genau und auch, wie der Kamerad ja gesagt hat, dass er dann komplett nochmal eine schulische Ausbildung darauf satteln will an der Bundeswehrfachschule zum Beispiel. Dafür haben wir diese tollen Einrichtungen, die im Rahmen der Erwachsenenbildung das auch wirklich auf das Alter ein Stück weit anpassen würden - zum Beispiel, dass nur Soldatinnen und Soldaten in Klassenräumen sind. Mit der Zielgruppenanalyse kann man sehr gut darauf auch eingehen. Berufliche Bildungsmaßnahme, wenn einer noch keinen Berufsabschluss hat, kann er einen Berufsabschluss machen, wenn einer sagt, ich habe schon einen Berufsabschluss, ich möchte mal den Meister machen, oder vergleichbar, macht er seinen Meister. Wenn er sagt, er will komplett umsatteln, weil ich habe Bäcker gelernt und mit dem früh Aufstehen, das ist keine Lebensperspektive für mich und eigentlich wollte ich ja schon immer etwas in Richtung ITInformationstechnik machen, und er hat da die Fähigkeiten und ein Faibel für, dann macht er halt da seinen Abschluss noch. Und das geht dann sogar soweit, dass man sagen kann: Das hatte der Kamerad auch vor, dass man sagt: Ok, ich mach dann noch ein Studium. Entweder mit Berufsausbildung, dass man darauf aufbaut, oder eine Laufbahnausbildung im öffentlichen Dienst, was ja auch immer mit einem dualen Bildungsgang verbunden ist, immer mit einem Studium auch. Es gibt viele Möglichkeiten, die ich da habe, und am Schluss hat die Berufsförderung viele Möglichkeiten und bleibt auch ziemlich viel, wie es dann konkret in die Eingliederung kommt, das man sagt: Ok, jetzt hast du das Bildungspaket, jetzt sieh zu, wie du dich auf dem Arbeitsmarkt selbst irgendwie einbindest und eingliederst und dann kommt, wenn das bei uns ist, auch der Jobservice zum Tragen, der dann konkret auch Stellen anbietet, mit Hilfe einer Stellenbörse. Der eine vermittlerische Betreuung vornimmt, also die Soldatin/ den Soldaten unterstützt um konkret einen Arbeitgeber zu finden.

A: Das ist ja auch eh ein besonderes Arbeitsgebiet. Die Zusammenarbeit mit anderen Behörden und externen Firmen. Können Sie da noch mal ein bisschen erklären? Da gibt es ja auch so einen Z-Schein und so einen E-Schein, was dahintersteckt und inwiefern Sie dabei helfen,
dann nicht nur die Weiterbildung, die Weiterqualifizierung zu erreichen, sondern eben auch tatsächlich in den richtigen Job zu finden.

C: Da haben wir einmal ein tolles Netzwerk mit dem Jobservice in der Region, mit Arbeitgebern, mit Arbeitgeberverbänden. Das war ja immer unser Thema: Auch immer wieder plakativ darstellen zu können, was für tolle Menschen wir bei der Bundeswehr haben. … Dazu gehöre ich dann auch mit meinem Team, wo wir große Arbeitgeber in der Republik ansprechen. Wir haben dazu auch eine Stellenbörse, die wir intern anbieten. Dass wir Stellen von diesen Unternehmen oder aber auch Ausbildungs- oder Praktikumsplätze anbieten. Man kann ja auch während der Zeit bei der Bundeswehr über die Berufsförderung schon ein Praktikum bei einem Unternehmen machen um zu schauen, ist der Beruf etwas für mich? Das ist nämlich das Betriebspraktikum, was wir relativ neu haben. Dass wir da mit den Arbeitgebern zusammenarbeiten, sprechen und dann über die vermittlerische Betreuung diese Stelle, teilweise aber auch, weil ich das Netzwerk kenne, dann konkret mit dem Soldaten, mit der Soldatin und den Unternehmen versuchen, einen Weg zu finden. Und dann hatten wir angesprochen diese Scheine. Die haben den großen Vorteil, dass ich mich auf vorbehaltene Stellen, die der öffentliche Dienst vorhalten muss, bewerbe. Beispiel: Eine Behörde schreibt eine Stelle für den gehobenen Dienst aus und jede neunte Stelle für den gehobenen Dienst muss sie für einen Soldaten freihalten. Das sind die Hauptvorteile, dass es extra vorbehaltene Stellen gibt und ich dann auch eine Übernahmegarantie habe. Ich muss halt nur die Hürden schaffen, das Bewerbungsverfahren bestehen und ich muss natürlich die Laufbahnbefähigung nachweisen.

A: Klar, das ist zwingend Voraussetzung. Es gibt ja unterschiedliche Möglichkeiten für die Mannschaftssoldaten nach zwölf Dienstjahren und Offiziere oder Unteroffiziere, weil grade Offiziere ja meistens schon studiert haben, wie sie ja schon gesagt haben. Ist da die Förderung denn trotzdem ähnlich oder gibt es da sehr, sehr große Unterschiede?

C: Ja, wir haben vom Förderungsrecht ja eigentlich die Unterscheidung, dass der Offizier, weil er halt das Studium im Regelfall hat, nicht ganz so viele Ansprüche hat im Rahmen der schulischen und beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Unteroffiziere, und deswegen hat der Offizier, nach zwölf Jahren Dienstzeit zum Beispiel nur 24 Monate Berufsförderungsanspruch für schulische oder berufliche Bildungsmaßnahmen. Der Unteroffizier oder auch der Portepeeler und der Mannschafter, die haben zum Beispiel, wenn sie zwölf Jahre bei der Bundeswehr waren, haben 60 Monate Anspruch auf Berufsförderung.

A: Ja das ist schon toll.

C: Und deshalb sind wir auch einzigartig und es ist eine tolle Sache, die uns unser Gesetzgeber da zur Verfügung gestellt hat und da kann man auch sehr, sehr viel mitmachen und da sollte man die Chance auch nutzen.

A: Also kann man wirklich jedem nur raten, zum BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr zu gehen. Wenn ich das richtig verstanden habe in meinem Gespräch mit Lino ist es so, dass die Termine angeboten werden aber es steht jedem Soldaten frei. Also man kann den Soldaten und Soldatinnen wirklich nur raten: hingehen und beraten lassen oder?

C: Natürlich! Wir sind ja in den Standorten draußen vertreten. Wie gesagt, wir haben fast 90 Standortteams. Termin ausmachen, anrufen, sagen: „Ich möchte gerne mit euch drüber sprechen“, dann hingehen. Ich kann auch nur die Disziplinarvorgesetzten ermutigen: Bitte im Rahmen der Fürsorge dran denken, wir haben halt Menschen temporär bei der Bundeswehr, das ist so eine Systematik, die ist ja auch bewusst so gewählt, aber bitte im Rahmen der Fürsorge dran denken, dass der Eine oder Andere vielleicht nicht ganz so an seine Zukunft denkt, wie geht es nach der Bundeswehr weiter und ein Stück weit mitzuwirken und zu sagen: Jetzt geh doch mal in die Beratung.

A: Absolut. Letzte Frage, nach ihrer Erfahrung. Wie gut klappt denn normalerweise der Übergang ins zivile Arbeitsleben?

C: Ja da muss man ehrlich sagen, dass sind nicht nur meine Erfahrungen, sondern da gibt es auch ganz klare Fakten, die dafürsprechen, dass das Ganze sehr positiv läuft und wir haben eine Eingliederungsquote 2019 und die letzten Jahre auch ziemlich identisch von 94 Prozent. Die Erfahrung auch aus den Unternehmen im Bereich des öffentlichen Dienstes sind eigentlich auch, dass die sagen, das sind tolle Menschen und das ist ein Gewinn für unser Unternehmen. Auch dass neben den „Hardskills“ - wir haben jetzt immer über die Hardskills gesprochen: Was bringt der an Bildung mit - auch noch die Softskills toll sind. Soldatische Tugenden hat man früher immer darüber gesprochen, das sind Sachen, die unheimlich gefragt sind.

A: Ja auf jeden Fall. Ganz entscheidende Weichen, die Sie stellen. Herr Krämer, herzlichen Dank dass Sie uns das erzählt haben und ich denke, die Soldatinnen und Soldaten, die das jetzt gehört haben, werden bestimmt auch noch einmal so einen Impuls bekommen, dass sie sich jetzt wirklich beim BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr melden und sagen: So und jetzt möchte ich ganz individuell und auf mich zugeschnitten beraten werden. Vielen Dank Herr Krämer.

C: Ja ich danke auch und aus meiner alten soldatischen Zeit: damit melde ich mich aus dem Funkkreis jetzt ab. BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr an alle, kommen, melde mich ab. Ende.

A: *lacht*: Dankeschön. Einen schönen Tag noch.

C: Danke, Tschau!

A: Das war natürlich heute ein Thema hauptsächlich für die Truppe, aber es ist sicher auch interessant für alle, die sich grade überlegen, ob sie zur Bundeswehr gehen möchten oder nicht. Denn wie es nach Dienstende weitergeht, ist ja ein ganz wichtiges Entscheidungskriterium. Und wenn man hört, was da so alles angeboten wird, sollte man sich einfach mal ganz gründlich informieren. Wie auch immer: Den nächsten Podcast, den gibt's am nächsten Donnerstag und machen Sie es gut. Bis dahin, ich melde mich ab aus dem Funkkreis. Tschüss!

*Korrektur: Es sind 75 Prozent.