Bericht liegt vor: Absturz des Kampfhubschraubers Tiger in Mali

Bericht liegt vor: Absturz des Kampfhubschraubers Tiger in Mali

Datum:
Ort:
Mali
Lesedauer:
2 MIN

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Der Bericht über den Absturz des Kampfhubschraubers Tiger in Mali ist dem Deutschen Bundestag vorgelegt worden. Über den Bericht des General Flugsicherheit, der dem Verteidigungsministerium vorliegt, wurden die Obleute des Verteidigungsausschusses unterrichtet.

Bei dem Absturz des Kampfhubschraubers vom Typ Tiger am 26. Juli 2017 nordöstlich von Gao kamen im Rahmen des  UNUnited Nations-Einsatzes MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Mali beide Piloten der Bundeswehr unter tragischen Umständen ums Leben.

Kampfhubschrauber Tiger vor den Zelten im Camp Castor

Kampfhubschrauber Tiger landet nach dem letzten Einsatzflug im Rahmen des multinationalen Hubschraubereinsatzverbandes MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali im Camp Castor.

Bundeswehr/Heissbach

Fehlerhafte Einstellung der Flugsteuerung

Laut Abschlussbericht war die allein unmittelbare und direkte Ursache des Flugunfalls eine fehlerhafte Einstellung der Flugsteuerung durch die betreuende Industrie. Dadurch wurde ein sogenannter Endanschlag bei der Steuerung falsch gesetzt.

Die Besatzung flog zum Zeitpunkt des Unfalls mit hoher Geschwindigkeit in etwa 500 Meter Höhe mit Unterstützung des Autopiloten. Die Aufgabe des Autopiloten lag darin, Auf- und Abwärtsbewegungen des Hubschraubers im Flug auszugleichen. Zum Zeitpunkt des Flugunfalls geriet die Steuerung an den falsch gesetzten Endanschlag.

Infolgedessen schaltete sich der Autopilot aus, da er fälschlicherweise einen Eingriff des Piloten annahm. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Hubschrauber in einer Nickbewegung nach vorn.

„Windradeffekt“

Die Piloten müssen von dieser Bewegung total überrascht worden sein. Die sich plötzlich verändernde Luftströmung beschleunigte in einem sogenannten „Windradeffekt“ den Rotor sehr stark. Dabei wurde die Belastbarkeit der dynamischen Bauteile der Maschine überschritten und der Rotorkopf zerlegte sich. All das passierte innerhalb weniger Sekunden.

Erfahrene Piloten waren sehr gut ausgebildet

Die beiden erfahrenen Piloten waren sehr gut ausgebildet. Sie hatten aufgrund des plötzlichen Eintritts der Ereignisse und der starken Beschleunigungskräfte keine Chance beim Absturz des Kampfhubschraubers Tiger in Mali.

Beschuss als Ursache ausgeschlossen

Weiter konnte bei der Flugunfalluntersuchung ein Beschuss des Tiger-Hubschraubers als mögliche Absturzursache ausgeschlossen werden.

Flugbetrieb rasch wieder aufgenommen

Die fehlerhafte Einstellung der Steuerung bei dem abgestützten Kampfhubschrauber Tiger wurde im Zuge der Untersuchungen bei keinem anderen Hubschrauber dieses Typs der Bundeswehr festgestellt. Es handelt sich um einen tragischen Einzelfall. Daher konnte der Flugbetrieb der gesamten Tiger-Flotte rasch wieder aufgenommen werden.

von Jörg Fleischer

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