Stichwort: Die Krisenunterstützungsteams (KUTKrisenunterstützungsteam)

Stichwort: Die Krisenunterstützungsteams (KUTKrisenunterstützungsteam)

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

Zu einem Krisenunterstützungsteam (KUTKrisenunterstützungsteam) können auch Soldaten der Bundeswehr gehören. Zusammen mit zivilen Experten beraten sie im Krisenfall die jeweilige deutsche Botschaft vor Ort. Die Angehörigen eines KUTKrisenunterstützungsteam haben Diplomatenstatus.

Soldaten evakuieren Zivilisten an einem Ufer

Die Vorbereitung von Evakuierungen – hier während einer Übung – gehört zu den Aufgaben eines Krisenunterstützungsteams.

Bundeswehr/Andreas Schindler

Mit dem Auswärtigen Amt

Im Rahmen der Krisenvorsorge der Auslandsvertretungen und präventiver Maßnahmen zum Schutz von Deutschen im Ausland wurde zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Bundesministerium der Verteidigung im Jahre 2000 eine Ressortvereinbarung über die „Entsendung von Krisenunterstützungsteams (KUTKrisenunterstützungsteam) an Deutsche Auslandsvertretungen“ und in Folge eine Ressortvereinbarung über die Implementierung eines Krisenvorsorge-Informationssystems abgeschlossen.

Schutz von Deutschen

Ziel des Einsatzes von Krisenunterstützungsteams ist die Vorbereitung zum bestmöglichen Schutz von Deutschen im Ausland bei krisenhaften Situationen. Dieses wird vor allem durch eine entsprechende Beratung der jeweiligen Botschaft, die Sammlung relevanter Informationen in krisengefährdeten Regionen und der präventiven Planung und Vorbereitung von Evakuierungen in akuten Krisen erreicht.

Synergien nutzen

Hierzu wird der im Auswärtigen Amt und im Verteidigungsministerium vorhandene Sachverstand auf bestmögliche Weise genutzt und in den Krisenunterstützungsteams zusammengeführt, die dann vorsorglich in Staaten eingesetzt werden, in denen eine Krise möglich erscheint, akut bevorsteht oder bereits eingetreten ist.

Kein Einsatz

Die Dauer des Einsatzes ist lageabhängig, in der Regel aber auf wenige Tage beschränkt. Bei der Entsendung eines KUTKrisenunterstützungsteam handelt es sich nicht um einen Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte im Ausland, sondern um die Entsendung von Mitgliedern verschiedener Ressorts mit Diplomatenstatus zur Beratung der jeweiligen Auslandsvertretung. Daher ist eine Zustimmung des Parlamentes nicht erforderlich. Die Mitglieder eines Teams werden dem jeweiligen Botschafter vor Ort unterstellt.

Beratung im Vordergrund

Krisenunterstützungsteams setzen sich lageabhängig aus wenigen Soldaten und Angehörigen des Auswärtigen Amts zusammen und beraten die Leiter der deutschen Auslandsvertretungen und ihre Mitarbeiter vor Ort.

In Krisen unterstützen die Teams aktiv, wenn erforderlich, bei der Durchführung einer notwendigen Evakuierung von Deutschen, aber gegebenenfalls auch EUEuropäische Union-Staatsbürgern und Angehörigen anderer Nationen, die auf Hilfe angewiesen sind oder sich mit der Bitte um Hilfe an die deutsche Botschaft wenden.

Das Team beurteilt ständig die Lage, hält Verbindung zu Partnernationen, entwickelt und überprüft ständig Handlungsoptionen und gewährt oder koordiniert medizinische Hilfe.

von Frank Bötel