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Funkkreis: Kameradschaft – ein KSKKommando Spezialkräfte-Soldat erzählt

Funkkreis: Kameradschaft – ein KSKKommando Spezialkräfte-Soldat erzählt

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

Kameraden sein: Dieser Ausdruck hinterlässt bei einigen vielleicht nur ein Fragezeichen, andere verknüpfen damit ein ganz spezielles Gefühl. Kameradschaft zeigt sich nicht nur in den verschiedensten Bereichen, sondern zeichnet sich auch durch eine Vielzahl von Eigenschaften aus. Kameradschaft endet nicht mit dem Dienstschluss, sondern geht darüber hinaus. 

Eine Zeichung von zwei Soldaten, die sich sich gegenseitig einen Arm auf die Schulter legen
Am Anfang erleben es Rekruten und ab diesem Moment bauen Soldatinnen und Soldaten auf dieses Gefühl: Kameradschaft. Aber was steckt dahinter? Wir reden darüber mit Oberleutnant Andi* vom KSKKommando Spezialkräfte.
Audio-Transkription

In der Bundeswehr gibt es eine recht witzige Bezeichnung: „dienstlich gelieferte Freunde“. Gemeint sind damit Kameradinnen und Kameraden. Wo der Spruch herkommt und wer ihn irgendwann einmal geprägt hat, lässt sich nicht mehr sagen. Aber der Begriff hat sich eingebürgert, wenn Gespräche anfangen, sich um Kameradschaft zu drehen.

Kameradschaft ist ein Gefühl. Es ist selbst für Soldatinnen und Soldaten teilweise schwer zu beschreiben, was sich hinter diesem Gefühl überhaupt verbirgt. Dass Kameradschaft aber wichtig und essenziell ist, damit die Bundeswehr in ihren Strukturen funktionieren und ihre Aufträge erfüllen kann, zeigt allein Paragraf 12 des Soldatengesetzes: „Der Zusammenhalt der Bundeswehr beruht im Wesentlichen auf Kameradschaft. Sie verpflichtet alle Soldaten, die Würde, die Ehre und die Rechte des Kameraden zu achten und ihm in Not und Gefahr beizustehen. Das schließt gegenseitige Anerkennung, Rücksicht und Achtung fremder Anschauungen ein.“

Soldatinnen und Soldaten sind per Gesetz also bereits verpflichtet, sich gegenseitig zu achten und sich in Not und Gefahr beizustehen. Das tut man nicht für Menschen, mit denen man „nur“ zusammenarbeitet. Deshalb werden schon junge Rekrutinnen und Rekruten dazu erzogen, sich in Gemeinschaftsunterkünften in der Kaserne rücksichtsvoll zu verhalten. Sich gegenseitig in der Grundausbildung zu unterstützen und das auch zu tun, wenn man den anderen nicht mag. 

Auch nach der Grundausbildung bleibt das Gefühl der Kameradschaft. Und dabei ist egal, welche Dienstgrade die Soldatinnen und Soldaten haben. Kameradschaft gibt es auch zwischen den verschiedenen Hierarchie-Ebenen. Auch Fürsorge der Chefs gegenüber unterstellten Soldatinnen und Soldaten kann ein Zeichen für Kameradschaft sein. 

Bei einigen Eigenschaften sind sich Soldatinnen und Soldaten schnell einig, wenn es darum geht, Kameradschaft zu beschreiben: Loyalität, Unterstützung und Vertrauen. Solche Eigenschaften brauchen aber auch Menschen, die im sogenannten Blaulichtbereich arbeiten. Dazu gehören unter anderem Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungssanitäter. Auch ihnen ist das Gefühl der Kameradschaft nicht fremd. Sie alle stimmen darin überein, dass Eigenschaften, die Kameradschaft ausmachen, essenziell sind, um den Auftrag zu erfüllen, aber auch, um Härten und Entbehrungen gemeinsam durchzustehen.

Für Soldatinnen und Soldaten gilt Kameradschaft während der normalen Dienstzeit genauso wie im Einsatz. Und obwohl Kameradschaft auch ihre Grenzen findet und finden muss, kann eine letzte Konsequenz der Kameradschaft sein, das eigene Leben für den Kameraden oder die Kameradin zu geben. 

Darüber und auch über die verschiedenen Aspekte, die Kameradschaft ausmachen, sprechen wir diese Woche in der aktuellen Funkkreisfolge. Rede und Antwort steht Oberleutnant Andi vom KSKKommando Spezialkräfte, denn gerade in den Spezialkräften der Bundeswehr steht und fällt viel mit Kameradschaft.

*Name zum Schutz des Soldaten abgekürzt.

von Janet Watson

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