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Beeindruckende Leistungsschau der Streitkräfte in Oldenburg

Beeindruckende Leistungsschau der Streitkräfte in Oldenburg

Datum:
Ort:
Oldenburg
Lesedauer:
2 MIN

Hautnah miterleben, wie Soldatinnen und Soldaten ihre Kampftechniken verbessern, im Gefechtsfahrzeug über den Standortübungsplatz brettern oder das Dröhnen eines Kampfpanzers am ganzen Körper spüren: 21.348 Besucher beim Tag der Bundeswehr in Oldenburg nutzten die Chance, in der Henning-von-Tresckow-Kaserne hinter die Kulissen der Armee zu schauen.

Besucher und Soldaten stehen auf und um Panzer herum am Tag der Bundeswehr

Die schweren Panzer auf dem Gelände der Henning-von-Tresckow-Kaserne ziehen die Besucherinnen und Besucher magisch an. Auch befreundete Streitkräfte – hier die Niederlande – nutzen die Chance, ihre Gefechtsfahrzeuge dem breiten Publikum vorzustellen.

Bundeswehr/Manon Wachner

Nur wenige Minuten nach Öffnung der Kasernentore am Standort Oldenburg füllte sich das weitläufige Areal mit seinen mehr als 60 Ausstellenden und Interessenvertretungen. Familien mit Bollerwagen, Jugendliche mit ihren Schulklassen und Rentnerpaare eilten zu den verschiedenen Stationen. Doch für Eile gab es keinen Grund: Alle Vorführungen wurden im Laufe des Tages mehrfach wiederholt, sodass alle Gäste die Gelegenheit bekamen, Freifaller, Panzerhaubitze und Minentaucher live in Aktion zu erleben.

Panzerangriff auf das B-Dorf

„Ab hier Gehörschutz tragen“. Das Schild auf den Wegen zur „dynamischen Waffenschau“ machte deutlich: Jetzt wird es laut. Das Panzerlehrbataillon 93 simulierte in einer 60-minütigen Übung das Zusammenwirken aller Kräfte eines Angriffs. Jens B., Metallbauer aus Oldenburg, war fasziniert. „Durch die tollen Erklärungen versteht man, wie solche Manöver taktisch funktionieren. Das war mir vorher nicht so bewusst gewesen.“

Wer hier noch nicht genug hatte von Staub und dröhnenden Motoren, der konnte auf der Geländeübungsbahn mit den unterschiedlichsten Gefechtsfahrzeugen eine Runde durchs Gelände drehen. Und weil Gesicht und Hände jetzt ohnehin schon eingestaubt sind, kann man schnell noch einen Blick zum Boardingteam vom Seebataillon der Marine werfen. Das demonstriert nämlich das spektakuläre „Fast Roping“, eine Technik, mit der Truppen von einem Hubschrauber aus an Orten eingesetzt werden, an denen das Luftfahrzeug nicht landen kann. Heißt für die Soldaten: Sie müssen sich mit einer – natürlich behandschuhten - Hand an einem dicken Seil festhalten und zu Boden gleiten lassen. Ein beeindruckender Anblick, trotz der immensen Staubwolke, die den Zuschauenden entgegenschlug.

Körperliche Fitness steckt in der DNA der Streitkräfte

Dass Selbstverteidigung nicht immer Waffen braucht, zeigten die durchtrainierten Soldaten vom Objektschutzregiment der Luftwaffe „Friesland“. Sie demonstrierten verschiedene Techniken des Militärischen Nahkampfes, der im urbanen Umfeld, beim Stellungskampf oder auch beim Waldkampf gebraucht wird. „Warum kämpfen die Soldaten nicht im Sportzeug“, wollte eine Zuschauerin wissen. „Da wären sie doch beweglicher.“ Der Moderator der Vorführung griff die Frage auf. „Militärischer Nahkampf ist keine Sportart. Unser Gegner ist ein ausgebildeter Soldat. Und jedem muss klar sein: Im Militärischen Nahkampf gibt es keine Silbermedaille.“

Swenja, 11, stiehlt allen die Show

Ein Stück weiter kann die eigene körperliche Fitness getestet werden. Swenja, 11, ein schmales Mädchen mit blondem Haar, stellte sich schüchtern in die Schlange der Wartenden. Doch als sie an der Reihe ist, zündete sie: Kniebeugen, Munitionskisten schleppen, einen Verwundeten bergen – sie schaffte alles in einer Top-Zeit von knapp zwei Minuten. Sport macht hungrig, doch das war kein Problem: Insgesamt 2250 Liter der berühmten Bundeswehr-Erbsensuppe wurden von verschiedenen Feldküchen angeboten. Denn auch hier galt: Ohne Mampf kein Kampf!

von Andrea Hilscher