Familienbetreuungszentrum Leer in Dienst gestellt
Familienbetreuungszentrum Leer in Dienst gestellt
- Datum:
- Ort:
- Leer
- Lesedauer:
- 3 MIN
Der Bundeswehrstandort Leer hat Zuwachs bekommen: Das Familienbetreuungszentrum Leer hat seinen Dienst aufgenommen! Ein fünfköpfiges Team kümmert sich ab sofort um Angehörige von Soldatinnen und Soldaten im Auslandseinsatz, die Hilfe, Rat oder ein offenes Ohr benötigen. Es soll den Auftakt für neun weitere Indienststellungen bilden.
Indienststellung mit Modellcharakter: FBZ Leer eröffnet
Es ist die erste Indienststellung eines Familienbetreuungszentrums (FBZFamilienbetreuungszentrum) seit Jahren: Am Bundeswehrstandort Leer, in der Evenburg-Kaserne, hat das FBZFamilienbetreuungszentrum Leer seinen Dienst aufgenommen! Das fünfköpfige Team ist ab sofort Anlaufstelle für die Familien der 750 Soldatinnen und Soldaten des Kommandos Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst „Ostfriesland“ (KdoKommando SES) sowie für rund 180 Familien, die im nordwestdeutschen Raum (Ostfriesland, Ammerland, Cloppenburger Land, Saterland, nördliches NRWNordrhein-Westfalen) beheimatet sind. Die Eröffnung hat Modellcharakter: Sie soll den Grundstein zum Ausbau der Familienbetreuungsstruktur der Bundeswehr bilden.
Angebot richtet sich nun an nordwestdeutschen Raum
Bereits seit 2010 verfügte das KdoKommando SES über eine Familienbetreuungsstelle: Vier Angehörige der Dienststelle übernahmen die Familienbetreuung der Kommando-Angehörigen, bekleideten aber eigentlich andere Dienstposten. 2018 stellte Oberstarzt Dr. Jens-Peter Evers, Kommandeur und Standortältester, den Antrag auf Einrichtung eines FBZFamilienbetreuungszentrum. Mit der Genehmigung 2020 ging die Schaffung von fünf neuen Dienstposten sowie eine Erweiterung der Zuständigkeit im Sinne des Regionalitätsprinzips einher. „Damit können wir dem Fürsorgegedanken jetzt noch stärker Rechnung tragen“, sagt der Oberstarzt, „die Aufstellung ist ein Zeichen, dass wir uns nicht nur um unser Personal kümmern, sondern auch das persönliche Umfeld nicht alleine lassen!“
Ziel: Maximale Anreise von 60 Kilometern
Erfreulich bewertet auch Oberstleutnant Martin Kasten, der Leiter des Leit-FBZFamilienbetreuungszentrum in Potsdam, die Indienststellung: „Leer wechselt damit von einem erfahrenen, nebenamtlichen Team von Soldaten des KdoKommando SES in ein professionelles, hauptamtliches Team unter der truppendienstlichen Führung des Landeskommandos Niedersachsen.“ Fachlich ist das Leit-FBZFamilienbetreuungszentrum verantwortlich. Die während der Neuaufstellung gesammelten Erfahrungswerte sollen nun dabei helfen, bundesweit weitere FBZFamilienbetreuungszentrum zu eröffnen, sagt der Leiter. „Die nähere Untersuchung der bislang 31 bestehenden FBZFamilienbetreuungszentrum ergab eher das Bild eines Flickenteppichs, als das einer flächendeckenden Versorgung“, so Kasten. Ziel sei es, ein bundesweites Angebot zu schaffen, dass es allen interessierten Familien ermöglicht, im Umkreis von 60 Kilometern ein FBZFamilienbetreuungszentrum aufzusuchen.„
Rund um die Uhr erreichbar
„Die Begleitung der Familienmitglieder ist extrem wichtig“, sagt Leers Bürgermeisterin, Beatrix Kuhl, „die in der Heimat verbliebenen Angehörigen sorgen sich und die alltäglichen Probleme können nicht wie sonst geteilt werden. In Leer, einem starken, wichtigen Bundeswehrstandort mit hoher Beteiligung an Auslandseinsätzen, ein Familienzentrum zu eröffnen, ist eine wunderbare Unterstützung!“ Betreuungsveranstaltungen können Corona-bedingt aktuell zwar leider nicht stattfinden; das Betreuungs-Team ist aber bereits 24 Stunden am Tag für Angehörige unter 0491 9195 4501 erreichbar. Die FBZFamilienbetreuungszentrum-Leitung hat Oberstabsfeldwebel Wolfgang Karafiat (45) übernommen. Mit Stabsfeldwebel Sönke Eden (52), dem bisherigen Leiter der Familienbetreuungsstelle, hat er einen erfahrenen Stellvertreter an seiner Seite.
Infobox: Beraten, betreuen, informieren, unterstützen: Welches Angebot bieten die Familienbetreuungszentren der Bundeswehr? |
Bundesweit gibt es – Leer mitgezählt – 32 Familienbetreuungszentren für Angehörige von Soldatinnen und Soldaten, die für einen Auslandseinsatz eingeplant sind. Die Betreuungs-Teams haben immer ein offenes Ohr, beantworten Fragen, stehen für vertrauliche Gespräche zur Verfügung. Sie geben Hilfestellung bei Problemen, bieten unbürokratische Lösungen an und stellen Kontakte zu Problemlösern innerhalb und außerhalb der Bundeswehr her. Unter einer kostenfreien Hotline steht rund um die Uhr ein Ansprechpartner bereit. Rund 60 000 Anrufe gehen jährlich ein. Tagesausflüge, Weihnachtsfeiern, Spielenachmittage – regelmäßige Betreuungsveranstaltungen runden das Angebot ab. Während dieser gibt es für die Erwachsenen Hintergrundinformationen zu den Einsatzgebieten und die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Angehörigen, die ähnliche Herausforderungen zu meistern haben. |
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