Krieg in der Ukraine

Erklärung der Militärseelsorgen

Erklärung der Militärseelsorgen

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

Die drei Militärseelsorgen verurteilen den menschenverachtenden Angriff Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste.

Die Vertreter der drei Militärseelsorgen bei einem Gespräch in der Kurie des Katholischen Militärbischofs in Berlin

Der Katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck (m.) mit dem Evangelischen Militärbischof Bernhard Felmberg (r.) und dem Militärbundesrabbiner Zsolt Balla

KS / Doreen Bierdel

Wir beten für den Frieden

Es herrscht Krieg mitten in Europa. Wir verurteilen den menschenverachtenden Angriff Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste. Unsere Gebete und Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine. Viele von ihnen machen von ihrem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch. Sie kämpfen für den Erhalt von Demokratie und Freiheit.

Dieser völkerrechtswidrige Angriffskrieg zeigt: Die Demokratien der Welt müssen sich gegenüber der wachsenden Autokratie von Staaten wehrhaft und im Handeln einig zeigen.

Diplomatie ist vor allem dann erfolgreich, wenn das Gleichgewicht der Kräfte von allen Seiten anerkannt und respektiert wird. Zur Freiheit gehört die Verantwortung, das Richtige aktiv zu tun und helfend zu unterstützen, wenn dies nötig ist.

Wir danken allen, die für den Frieden in Europa und der Welt eintreten. Die europäische Friedensordnung ist ein großes Geschenk. Dieses gilt es zu bewahren. Der Angriff stellt diese Friedensordnung einseitig massiv infrage. Jeder Versuch, die Stärke des Rechts durch das Recht des Stärkeren zu ersetzen, führt zu unsäglichem Leid.

Die Sicherung von Frieden und Freiheit ist eine reale Herausforderung. Sie ist für unsere Lebensweise existentiell bedeutsam. Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind sich dessen bewusst. Dieses Bewusstsein belastet die Seelen. Als Evangelische, Katholische und Jüdische Militärseelsorge stehen wir an ihrer Seite.

Es ist unsere Aufgabe, für den Frieden zu beten. Wir beten für alle Menschen in der Ukraine. Sie stehen gerade schreckliche Ängste aus und fürchten um ihr Leben.

Wir beten für alle Menschen in Russland, die guten Willens sind und sich für Versöhnung und Frieden einsetzen. Wir beten für die Toten und Verwundeten dieses Krieges und für ihre Angehörigen. Wir beten für die Menschen, die sich für Flüchtlinge einsetzen, dass der Herr ihnen die Kraft und die Mittel gibt, dies weiterhin zu tun. Wir beten für alle politisch und wirtschaftlich Handelnden, dass sie sich ihrer Verantwortung für das Wohl der Welt bewusst sind. Der Krieg muss enden. Frieden muss werden. Jetzt.


Zsolt Balla, Militärbundesrabbiner
Dr. Bernhard Felmberg, Bischof für die Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr
Dr. Franz-Josef Overbeck, Katholischer Militärbischof für die Deutsche Bundesweh
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