Pendeln prägt den Alltag
Pendeln prägt den Alltag
- Datum:
- Ort:
- Bad Frankenhausen
- Lesedauer:
- 2 MIN
Trotz Corona-Einschränkungen besuchte der Katholische Militärbischof Franz-Josef Overbeck vergangene Woche zwei Standorte in Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Bereitschaft der Kommandeure und des Pfarramtes machten es unter Beachtung der gültigen Regeln möglich. Wenn dann noch der Satz „Ich liebe diesen Standort und ich liebe diesen Ausblick“ von einem stellvertretenden Kommandeur fällt, dann war es eine bereichernde Erfahrung.
Der Bischof sucht den persönlichen Austausch
Bischof Overbeck war in Bad Frankenhausen von Militärpfarrer Clemens Dzikowski und seinem Pfarrhelfer Christian Heindl empfangen worden. Nach kurzem Gespräch trafen sie sich mit dem Stellvertretenden Kommandeur des Versorgungsbataillons 131, Oberstleutnant Denis Schmid. Er war es, der den Ausblick von der Kyffhäuser-Kaserne begeistert ansprach. Schnell konzentrierte sich der Inhalt jedoch auf die Menschen und Aufträge im Bataillon.
„Wir kamen vor kurzem aus einer Feldübung“, führte Schmid ein. „Dort entstand eine Feldzeitung, die die Übung, aber auch Nachrichten veröffentlichte. Eine Ausgabe beschäftigte sich mit der Einführung des ersten Militärbundesrabbiners“ knüpfte der Oberstleutnant schnell eine Verbindung zur Militärseelsorge. Wie die Seelsorge richtet er seinen Focus auf die Soldatinnen und Soldaten: „Wir haben 83 Prozent Tagespendler, die 60 bis 75 Minuten fahren. Das erfordert Überlegungen zu Arbeitszeitmodellen, die mit dem Auftrag vereinbar sind“, berichtete er. Die Pendelei zeige, dass der Standort attraktiv sei. Aber pendeln bedeute auch, ein Verlust an Gemeinschaft; wenige Soldaten seine abends noch beieinander in der Kaserne. Trotzdem „habe ich die besten der Soldaten der Welt“.
Vor dem Kampf kommt die Entscheidung
Den Versorgern folgte das Panzerbataillon 393 mit Oberstleutnant Jan Ohrmann als Stellvertretender Kommandeur. Neben dem Auftrag ging er auf die Fragen des militärischen Handelns ein. „Wir zeigen den Soldatinnen und Soldaten die Wirkung der Waffen auf Übungsplätzen. Der Kommandant eines Panzers wägt vor der Entscheidung zu einer Munitionssorte immer detailliert ab“, erläuterte er Bischof Overbeck die Verantwortungsbereitschaft.
Militärseelsorge unterstützt, wann immer möglich
Das Bataillon steht zurzeit in der Vorbereitung, den Auftrag zur Nato Response Force (NRFNATO Response Force) zu übernehmen. Dazu gehörten Ausbildung, Zulauf von Material und immer wieder die Übung damit. Bischof Overbeck war vom Umfang der Aufgaben und dem Engagement beindruckt. Er wies deutlich darauf hin, die Katholische Militärseelsorge im Standort anzusprechen und die Expertise dort zu nutzen, wenn immer es bei der ethischen Gewissensbildung und Entscheidungsfindung hilfreich sei.