Unterwegs mit den Gebirgsjägern

Übung Berglöwe - Über 1000 Höhenmeter zum Angriffsziel

Übung Berglöwe - Über 1000 Höhenmeter zum Angriffsziel

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Lesedauer:
2 MIN

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Kampf im schwierigen Gelände ist das Kerngeschäft für die Gebirgsjägerbrigade 23. Bei der Übung Berglöwe wurden auch diese Fähigkeiten trainiert. Eine Kompanie hatte dabei eine besondere Herausfoderung: Der Angriff aufs Ristfeuchthorn, einen über 1500 Meter hohen Berg im Berchtesgardener Land.

Zwei Soldaten liegen in einer Stellung am Berg.

Ein Erkundungstrupp geht voraus und blickt ins Gelände

Bundeswehr/Frammelsberger

Ein früher Oktobermorgen auf einer Landstraße nahe des Schneizlreuth im Berchtesgardner Land. Während es langsam dämmert, durchbricht plötzlich Motorenlärm die Stille: Die vierte Kompanie des Gefechtsverbandes 231 greift an! Mit ihren Kettenfahrzeugen vom Typ Hägglund fahren die Gebirgsjäger auf der Straße auf. Schnell sitzen sie ab und zu Fuß geht es an einen kleinen Bach am Fuße des Ristfeuchthorns. Wichtig ist, dass die Soldaten nicht bereits beim Beginn des Angriffs vom Feind auf dem Gipfel des Berges entdeckt werden. Nachdem dann die Pioniere eine Brücke über den Bach gelegt haben, kommt es zur eigentlichen Herausforderung: Über 1000 Höhenmeter müssen die Gebirgsjäger überwinden.

Aufstieg mit Seilsicherung

Die Lage ist, dass es schwieriges Gelände ist“, sagt Major Andreas, der Kompaniechef. „Wir mussten hier definitiv Sicherungsmaßnahmen ergreifen.“ Dafür ist der Heeresbergführertrupp der Kompanie verantwortlich: Dessen Soldaten haben eine Seilsicherung gebaut. Von Baum zum Baum ziehen sie dabei Seile, an denen sich die folgenden Gebirgsjäger mit einem Klettergurt sichern können. Sollten sie im steilen und rutschigen Gelände stürzen, werden so schwere Verletzungen vermieden. Um nicht entdeckt zu werden, geht der Aufstieg der Gebirgsjägerkompanie nicht über Wege, sondern querfeldein. Er zieht sich aufgrund des schwierigen Geländes und der notwendigen Sicherung fast den ganzen Tag. „Das Ganze ist natürlich anstrengend“, so der Kompaniechef. „Obwohl wir unsere Ausrüstung auf ein Mindestmaß reduzieren, haben wir doch sehr hohe Traglasten.“ Um die 30 kg tragen die Gebirgsjäger im Schnitt. Dabei sind vor allem Waffen und Munition sowie Wasser und Verpflegung für mehrere Tage.

Die Nacht im Notbiwak

Am späten Nachmittag erreicht die Kompanie auf dem Weg zum Gipfel die Baumgrenze. Hier wird ein Notbiwak für die Nacht eingerichtet, um dann am nächsten Morgen weiter Richtung Gipfel angreifen zu können. Auch die Nacht bietet besondere Herausforderungen: Im steilen Gelände müssen sich die Soldaten auch im Schlaf sichern, damit sie nachts nicht wegrollen. Außerdem blieben die Schlafsäcke aus Gewichtsgründen im Tal. Nach einer unbequemen Nacht im Biwaksack und Klettergurt geht es dann am nächsten Morgen weiter. Über ausgesetztes Gelände greift die Kompanie unterstützt von einen Joint Fire-Team den Gipfel an.

Im Gespräch mit Radio Andernach erklärt Brigadegeneral Maik Keller, Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, die Übung Berglöwe.
Audio-Transkription

Wie der Angriff auf den Gipfel ablief, wie die Gebirgsjäger die Nacht im Notbiwak überstanden haben und welche weiteren Herausforderungen auf dem Weg zum Gipfel warteten, hören Sie exklusiv in unserer Reportage „Der Angriff aufs Ristfeuchthorn“ in der Radio Andernach-App.



von Michael Frammelsberger  E-Mail schreiben

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